Champions League

Bayer zeigt Reife - Schmidt gibt dem "Affen" Kontra

Leverkusen bezwingt Atletico: Sonderlob für Leno

Bayer zeigt Reife - Schmidt gibt dem "Affen" Kontra

"Diese Provokationen habe ich mir nicht gefallen lassen": Roger Schmidt (l.) im Verbalstreit mit German Burgos.

"Diese Provokationen habe ich mir nicht gefallen lassen": Roger Schmidt (l.) im Verbalstreit mit German Burgos. Getty Images

Falls Roger Schmidt demnächst einmal auf der Suche nach einem neuen Co-Trainer sein sollte, wird er vermutlich nicht bei German Burgos durchklingeln. Mit dem Assistenten von Diego Simeone geriet Schmidt am Mittwochabend an der Seitenlinie das eine oder andere Mal aneinander.

"Man kennt das von Atletico, man kennt das auch vom Co-Trainer, wie er sich benimmt. Wenn dann permanent irgendwelche Karten gefordert werden, dann sage ich auch mal was dazu", sagte Schmidt und meinte: "Diese Provokationen habe ich mir nicht gefallen lassen, da musste ich mich wehren."

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Leno

Leno Bernd

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Schmidt Roger

Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Bayer 04 Leverkusen

Gründungsdatum

01.07.1904

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Schwarz

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Bayer Leverkusens Trainer erlaubte sich in den vergangenen Monaten ja den einen oder anderen unglücklichen Auftritt, diesmal konnte man seinen Ärger aber durchaus verstehen. Burgos - Spitzname: el mono (der Affe) - machte seinem Ruf alle Ehre, ansonsten aber lief der Abend für Schmidt und die Werkself erfreulich. Mit dem 1:0 über Atletico stehen die Chancen gut, dass man erstmals ein Achtelfinale der Champions League übersteht (2002 gab es eine zweite Gruppenphase, gefolgt vom Viertelfinale); und auch die Leistung des Bundesliga-Sechsten, der schlecht in die Rückrunde gestartet ist, machte allen Beteiligten Mut.

Es war super wichtig, dass er vor der Pause das Spiel mit Weltklasse-Paraden offenhält.

Simon Rolfes über Bernd Leno

Eine "gewisse Reife" habe seine Mannschaft nach dem Tor durch Hakan Calhanoglu (57.) unter Beweis gestellt, habe sie doch "einen guten Rhythmus gewählt", lobte Schmidt. Solch ein variablerer Ansatz war bisher nicht immer zu sehen, agiert Leverkusen mitunter doch zu ungeordnet, zu einseitig. Gegen Atletico aber war das deutlich besser, ebenso Bayers Kompaktheit, die Schmidt gegen die konterstarken Spanier "auf höchstem Niveau" gesehen hatte.

Ob diese Verbesserungen dauerhafter Natur sind, werden die kommenden Wochen zeigen müssen. Schmidt jedenfalls wirkte sehr zufrieden, und daran hatte nicht zuletzt Bernd Leno maßgeblichen Anteil.

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Leverkusens Torwart, der wie der Rest der Mannschaft zuletzt etwas geschwächelt hatte ("In den letzten beiden Spielen habe ich das eine oder andere Gegentor schlucken müssen, wo ich nicht so gut aussah"), zeigte eine bärenstarke Partie. So bewahrte er Leverkusen kurz vor der Halbzeit gegen Griezmann (39.) und vor allem gegen Tiago (45.+3) vor dem Rückstand. "Das waren Glanztaten", lobte Schmidt. "Es war super wichtig, dass er vor der Pause das Spiel mit Weltklasse-Paraden offenhält", ergänzte der eingewechselte Kapitän Simon Rolfes.

Leno selber gab sich zurückhaltend, es habe gutgetan, "mal den einen oder anderen Ball gehalten zu haben", sagte der 22-Jährige: "Ich genieße das genauso wie die Mannschaft."

"Wir müssen nachlegen"

Wie der Rest seiner Teamkollegen sieht er Leverkusen für das Rückspiel in drei Wochen in einer guten Ausgangsposition. Zunächst aber steht das Heimspiel gegen Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auf dem Programm, und da soll der zweite Liga-Sieg des Jahres her. Andernfalls könnte Bayer weiteren Boden im Kampf um die Champions-League-Plätze verlieren. "Wir müssen nachlegen", sagte Rolfes, denn: "Wir stehen in der Liga auch unter Druck."

Jan Reinold