UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino und Wettbewerbsdirektor Giorgio Marchetti führten die Auslosung im schweizerischen Nyon durch. Als Endspielbotschafter für Berlin fungierte dabei Karl-Heinz Riedle. Der Stürmer war mit seinem Doppelpack im Finale 1997 im Olympiastadion von München maßgeblich an Dortmunds 3:1-Erfolg gegen Juventus Turin beteiligt und sorgte denn gleich auch für eine Neuauflage - diesmal bereits im Achtelfinale. Dortmund darf als Gruppensieger zunächst beim italienischen Meister antreten.
"Wir freuen uns drauf", sagte BVB Boss Hans-Joachim Watzke in einer ersten Reaktion gegenüber Sky und schätzte die Chancen auf "50:50" ein. Dortmunds dramatische Situation in der Liga warf aber auch ihre Schatten bis nach Nyon. "Ich muss ehrlich eingestehen, dass ich nicht so mitgefiebert habe, wie das bei früheren Auslosungen der Fall war, weil unsere aktuelle sportliche Situation in der Liga dies alles überlagert", gab Sportdirektor Michael Zorc zu. Jürgen Klopp schloss sich dieser Ansicht vorbehaltlos an. "Von Vorfreude kann keine Rede sein", sagte der Coach.
Champions League - Achtelfinale
Kroos: "Wir werden Schalke nicht unterschätzen"
Königliche Aufgabe: Toni Kroos und Gareth Bale.
Das Achtelfinale der Champions League
Und auch der andere Revierklub durfte sich über ein attraktives aber eben auch schweres Los freuen. Schalke wurde als Gruppenzweiter eine Kugel aus Lostopf eins serviert und bekam wieder Real Madrid. Im Vorjahr kam Schalke 1:3 in Madrid und 1:6 in Gelsenkirchen gehörig unter die Räder. "Wir wissen, dass wir im vergangenen Jahr eine Klatsche bekommen haben und Real Madrid auch aktuell eine der besten Mannschaften der Welt ist", erinnert sich Benedikt Höwedes, schiebt aber hinterher: "Auch solche Teams sind schlagbar. Wir geben unser Möglichstes, um gegen den Titelverteidiger zu bestehen."
Cristiano Ronaldo, Toni Kroos und Co. gelten neben Bayern München wieder als großer Favorit auf den Titel. "Im vergangenen Jahr war diese Paarung eine klare Angelegenheit. Dennoch werden wir Schalke nicht unterschätzen. Es ist CL-Achtelfinale und das ist nie einfach. Ich freue mich sehr auf das Treffen mit einem deutschen Team und meinem Weltmeister-Kollegen Bene Höwedes", sagte Kroos.
Robben warnt vor Donezk
Bayern München muss sich im Achtelfinale mit Schachtar Donezk auseinandersetzen. Und hier ist Vorsicht geboten. Stürmer Luiz Adriano gelangen in den Gruppenspielen gleich drei Bestwerte: Mit neun Treffern in der Vorrunde egalisierte er Cristiano Ronaldos Rekord, mit seinen fünf Toren in einem Spiel (gegen BATE) zog er mit Lionel Messis Bestwert (aufgestellt gegen Bayer Leverkusen) gleich. Zudem schaffte Adriano in zwei Spielen hintereinander mindestens einen Hattrick - das schaffte zuvor noch keiner und Bayern München wird gewarnt sein. "Man darf diese Mannschaft auf keinen Fall unterschätzen", sagte Vorstand Andreas Jung, der in Nyon bei der Auslosung war. "Mircea Lucescu ist einer der besten Trainer in Europa", lobte indes Pep Guardiola sein Gegenüber auf der Bank.
Arjen Robben nahm es mit Humor. "Ich finde es gut, endlich mal was anderes und nicht wieder Arsenal", lachte der Niederländer. in den letzten beiden Jahren setzte sich München jeweils gegen die Gunners durch. "Aber aufpassen, da spielen ein paar Brasilianer mit, die sind richtig gut. Wir werden den Gegner gut analysieren und dann konzentriert spielen. Dann müsste es schon klappen."
Schade: "Wir sind klarer Außenseiter"
Bayer Leverkusen hat den Gruppensieg in den letzten beiden Gruppenspielen (0:1 gegen Monaco und 0:0 bei Benfica Liassabon) leichtfertig vergeben und bekam nun in Form von Atletico Madrid die Rechnung präsentiert – allerdings hätte es deutlich schlimmer kommen können und man wird im Lager der Werkself mit den Spaniern nicht ganz unzufrieden sein.
"In dieser Phase der Champions League gibt es nur schwere und ganz schwere Gegner. Atletico ist aus der Kategorie der ganz schweren Gegner. Wir sind ganz klarer Außenseiter, da muss man realistisch sein. Eine Chance haben wir nur, wenn wir an den Tagen gegen Madrid hundert Prozent Leistung abrufen können, besser noch ein paar Prozente mehr", sagte Bayers Geschäftsführer Michael Schade. Etwas optimistischer schätzte es Rudi Völler ein. Der Sportdirektor unterstrich, dass man nicht chancenlos sei. "Wir werden unser Glück versuchen."
Kracher zwischen Barça und ManCity - Ibrahimovic vs. Mourinho
Gleich zu Beginn wurde der Kracher zwischen Paris St. Germain und Chelsea gezogen. Hier treffen die beiden "Super-Egos" Zlatan Ibrahimovic und José Mourinho aufeinander. Chelsea ist ohne Niederlage durch die Vorrunde marschiert und ist auch in der Premier League mit nur einer Niederlage derzeit das Maß der Dinge vor Manchester City.
Nicht minder packend wird das Match zwischen ManCity und dem FC Barcelona. Wie schon im Vorjahr duellieren sich diese beiden mit Superstars gespickten Teams im Achtelfinale. Zuletzt gewannen die Katalenen beide Partien (2:1, 2:0). ManCity zitterte sich durch einen 2:0-Erfolg beim AS Rom ins Achtelfinale und muss international endlich mal das ganze Potenzial abrufen. Barcelonas Trainer Luis Enrique gab zu, dass man das englische Team gerne vermieden hätte und vermutet: "Es wird schwierig."
Das Überraschungsteam aus Basel bekam Porto zum Gegner und Arsenal möchte gegen Monaco nach vier vergeblichen Versuchen in Serie mal wieder ins Viertelfinale. Für Wenger übrigens eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Denn in Monaco war er einst einige Jahre Coach, seit 1996 ist er allerdings bereits bei Arsenal - derzeit umstritten wie selten zuvor.
