Champions League

Müller macht auch im tristen Moskau Spaß

München: Belohnende Geste für mitgereiste Fans

Müller macht auch im tristen Moskau Spaß

Verstand, warum seine Spieler den dichten Abwehrriegel der Moskauer kaum überwinden konnten: FCB-Coach Josep Guardiola.

Verstand, warum seine Spieler den dichten Abwehrriegel der Moskauer kaum überwinden konnten: FCB-Coach Josep Guardiola. Getty Images

Die sportliche Szene des Spiels: Robert Lewandowski lässt sich aus der Sturmspitze fallen, verlangt den Ball. Mit einem schönen Steilpass bedient der Pole anschließend Mario Götze. Der Ex-Dortmunder dribbelt in den Strafraum, wird von Moskaus Mario Fernandes gelegt. Thomas Müller schreitet heran, schnappt sich das Leder, legt es sich am Punkt bereit, watet zurück, tippelt vor und versenkt den Ball mittig unter der Querlatte (22. Minute) - 1:0 für Bayern, der Endstand zugleich.

Zwar gab es in der Folge durchaus noch Offensivaktionen des deutschen Rekordmeisters, doch so richtig wurde ZSKA-Schlussmann Igor Akinfeev nicht geprüft. Das lag natürlich am steinharten Beton, den die Moskauer in der Defensive angerührt hatten: Fünferkette, vier davor - alle dicht an den eigenen Strafraum gedrängt. Mitgefühl gegenüber seinen Akteuren zeigte im Anschluss FCB-Coach Josep Guardiola via Sky: "Wenn eine Mannschaft mit zehn Spielern so weit hinten drin steht und der Stürmer auch noch Xabi Alonso deckt, dann ist das immer eine schwierige Aufgabe."

Spielersteckbrief T. Müller
T. Müller

Müller Thomas

Spielersteckbrief Robben
Robben

Robben Arjen

Spielersteckbrief M. Götze
M. Götze

Götze Mario

Champions League - Tabelle - Gruppe E
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
6
2
AS Rom AS Rom
4
3
Manchester City Manchester City
1
Trainersteckbrief Guardiola
Guardiola

Guardiola Josep

Spielberichte

Eine schwere Aufgabe, die letztlich verdient mit 1:0 gelöst wurde, aber wegen des knappen Ergebnisses zwischenzeitlich mal vor einer Anhebung des Schwierigkeitsgrades stand: Stürmer Ahmed Musa scheiterte frei vor Torwart Neuer (37.), Mittelfeldmann Roman Eremenko knallte das Spielgerät ans linke Kreuzeck (41.). Nicht gänzlich unzufrieden zeigte sich deswegen ZSKA-Trainer Leonid Slutskiy: "Wir haben diesmal mit einer anderen Formation gespielt, mit drei Innenverteidigern. Ich kann nicht sagen, dass unser Plan aufgegangen ist. Aber ich denke, dass wir genug Möglichkeiten hatten, um ein Tor zu erzielen."

Müller wandelt am Rande der Gesetze

Auf solche Spekulationen wollte sich Torschütze Müller erst gar nicht einlassen: "Moskau war immer gefährlich bei Kontern. Deswegen fahren wir hochzufrieden nach Hause. Wir haben die drei Punkte geholt, etwas anderes gab es hier sowieso nicht zu gewinnen." Ferner entrichtete der deutsche Nationalspieler nochmals seinen Frust wegen der widrigen Umstände im leeren Rund: "Fußball ist normal ein Spiel, dass für die Fans und Zuschauer gespielt wird. Wir sind ja in der Unterhaltungsbranche tätig. Es war seltsam heute."

Thomas Müller

Wandelt am Rande der Naturgesetze: Thomas Müller. Getty Images

Schön, dass der Offensivmann trotzdem nicht seinen Humor verlor. Beim Elfmeter nämlich war Müller minimal weggerutscht. Sein trockener Kommentar dazu: "Ich hab so eine Schusstechnik, die sich immer am Rande der Physik befindet." Über etwas anderes hätte sich der 25-Jährige auch gefreut: "Ein bisschen Unterstützung hätte ich mir von den deutschen Journalisten schon erwünscht."

Tolle Fans, tolles Geschenk

Anfeuerungen gab es dennoch - und zwar von rund 50 mitgereisten Bayern-Fans, die sich in einem nahegelegenen Hochhaus einquartiert hatten. Die Belohnung dafür folgte auf dem Fuße: Der deutsche Rekordmeister beglich die Rechnung für das Appartement im 18. Stock, aus dem die Anhänger beste Sicht auf den Rasen hatten. Dies bestätigte der Bundesligist nach dem Sieg in Russland.

"Die Russen hier oben sind gastfreundlich und servieren uns gebratene (!) Weißwurst. Da haben sie wohl etwas falsch verstanden", verkündeten die Anhänger während der Begegnung via Twitter und ergänzten wenig später: "Die Optimisten unter uns meinen, dass man im Gästeblock in Barcelona auch nicht näher dran ist." Arjen Robben vergaß es derweil nicht, den Daheimgebliebenen das Mitleid auszusprechen, dass sie nicht ins Stadion durften: "Es ist schade, das gehört nicht zum Fußball. Das haben unsere Fans nicht verdient, nicht hier sein zu dürfen."

Heimauftritte: Hannover, Paulaner Cup, Bremen

Weiter geht es für den Rekordmeister in der Bundesliga nun mit zwei Nord-Süd-Vergleichen vor eigenem Publikum. Am Samstag kreuzt Hannover 96 in Fröttmaning auf, nach der Länderspielpause kommt am 18. Oktober Werder Bremen nach München. Dazwischen liegt am kommenden Montag noch im benachbarten Unterhaching das Paulaner-Cup-Finale. Um 17.30 Uhr trifft der FC Bayern dann auf eine Auswahl von Casting-Siegern.

Bilder zur Partie Manchester City - AS Rom

Bilder zur Partie ZSKA Moskau - Bayern München