Champions League

Klopps Pressingmaschine nahe an der Perfektion

Traumstart für den BVB - Bei Immobile platzt der Knoten

Klopps Pressingmaschine nahe an der Perfektion

Angekommen! Ciro Immobile erzielte gegen Arsenal sein erstes Tor für den BVB - nach einem Sprint über 60 Meter.

Angekommen! Ciro Immobile erzielte gegen Arsenal sein erstes Tor für den BVB - nach einem Sprint über 60 Meter. imago

Vergangene Saison hatte Arsenal in Dortmund noch mit 1:0 gewonnen. Am Dienstag lag ein Sieg für die Gunners, die zuvor saisonübergreifend 14 Pflichtspiele in Folge nicht verloren hatten, nie in Reichweite. Von Beginn an schnürte der BVB den Londonern mit seinem druckvollen Spiel die Luft ab. "Wir wollten heute eine Pressingmaschine auf den Platz stellen. Wir haben Pressing und Gegenpressing gespielt", jubilierte Klopp: "Ich habe ein paar Szenen vor Augen, die werde ich ganz lange in Erinnerung behalten. Das war heute ein Spiel, das hefte ich mir ab."

Auch Ciro Immobile wird den Abend nicht so schnell vergessen. Beim Italiener platzte endlich der Knoten. Kurz vor der Pause erzielte der 18,5-Millionen-Euro-Rekordeinkauf in starker Manier sein erstes Tor für den BVB: Aus der eigenen Hälfte stürmte er mit dem Ball Richtung Strafraum, setzte sich - mit etwas Glück - gegen drei Arsenal-Verteidiger durch und jagte den Ball zur Führung flach ins linke Eck. "Ich bin sehr glücklich, dass ich getroffen habe und der Mannschaft helfen konnte", strahlte der Angreifer, der bei seiner Auswechslung in der 86. Minute stehende Ovationen erhielt und von Klopp nach dem Schlusspfiff herzlich gedrückt wurde.

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Klopp lobt das Pensum seines Sturmduos

Der zweite Dortmunder Treffer kurz nach der Pause ging auf das Konto von Pierre-Emerick Aubameyang, der genau wie Immobile ein enormes Pensum abspulte. Die beiden Stürmer sorgten dafür, dass an geordneten Spielaufbau für Arsenals Innenverteidiger Per Mertesacker und Laurent Koscielny kaum zu denken war und machten auch den Mittelfeld-Kräften der Gunners das Leben schwer. "Was die beiden zusammen im Verbund abgerissen haben, war außergewöhnlich", lobte Klopp sein Angriffsduo. Aubameyang hätte beinahe sogar einen weiteren Treffer nachgelegt, scheiterte jedoch an der Querlatte.

Pierre-Emerick Aubameyang feiert mit den Kollegen

Nach der Pause schnell nachgelegt: Torschütze Pierre-Emerick Aubameyang (l.) feiert mit den Kollegen. imago

In aussichtsreichen Positionen fand sich mehrmals auch Henrikh Mkhitaryan wieder. Im Abschluss agierte der Armenier aber unglücklich. Nach dem Spiel bedachte Klopp auch seine Nummer 10 mit einer Sonder-Umarmung: "Ich habe ihm gesagt, er soll die Tore machen, wenn wir sie brauchen. Heute haben wir sie nicht gebraucht", berichtete der BVB-Coach.

Am Ende war Arsenal, das nur durch Danny Welbeck kurz vor der Pause einmal wirklich gefährlich wurde, mit dem 0:2 bestens bedient. 24 Torschüsse gaben die Dortmunder ab - mehr als in jedem anderen Spiel seit der Rückkehr in die Champions League 2011. Durch den Sieg hat sich die Borussia in der Gruppe D schon eine gute Ausgangsposition verschafft. Dass das Duell der beiden kommenden Gegner RSC Anderlecht (1. Oktober) und Galatasaray (22., jeweils auswärts) 1:1-Unentschieden endete, spielt dem BVB auch in die Karten.

Kehl-Ausfall droht - Hummels trainiert wieder

Klopp hatte sein Team kurzfristig wieder einmal umstellen müssen, nachdem Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek wegen muskulärer Probleme nicht auflaufen konnte. Statt des Polen verteidigte Erik Durm auf rechts, Marcel Schmelzer feierte nach seinem beim Supercup-Erfolg gegen Bayern erlittenen Faserriss im Adduktorenbereich sein Comeback auf der linken Seite. Der personelle Aderlass - insgesamt fehlten acht Stammkräfte - machte sich jedoch zu keinem Zeitpunkt bemerkbar. Dennoch hofft Klopp, dass er den einen oder anderen Akteur bald zurückbegrüßen kann: "Das ist schon sehr auf Kante genäht zurzeit." Und mit Sebastian Kehl ( zur Halbzeit mit Adduktorenproblemen ausgewechselt ) droht für das Gastspiel in Mainz am Samstag (18.30 Uhr) der nächste Spieler auszufallen.

Immerhin zeichnet sich die Rückkehr von Weltmeister Mats Hummels ab. Der neue BVB-Kapitän kehrte am Mittwoch wie geplant ins Mannschaftstraining zurück. Aufgrund eines Beckenschiefstandes hat Hummels diese Saison noch kein Spiel bestritten. Mainz dürfte daher noch zu früh kommen.