Champions League

Celtic wahrt Chancen - Porto siegt - Vittek trifft

Play-offs: Salzburg siegt - Bilbao trotzt Neapel

Celtic wahrt Chancen - Porto siegt - Vittek trifft

Portos Jackson Martinez gegen Lilles Beria.

Portos Jackson Martinez gegen Lilles Beria. Getty Images

Glasgows Glücksritter: Celtic nur Remis in Maribor

Bartosz Bereszynski - diesen Namen kann wohl mancher Celtic-Fan inzwischen unfallfrei buchstabieren. Weil der eigentlich gesperrte Rechtsverteidiger von Legia Warschau im Zweitrunden-Quali-Rückspiel in Glasgow zwei Minuten vor Schluss noch eingewechselt worden war, wurde das Rückspiel 3:0 für Celtic gewertet. Die Schotten rückten dadurch trotz eines 1:6-Gesamtresultats (1:4 in Warschau, 0:2 in Glasgow) noch in die CL-Play-offs nach.

Dort wartete mit dem slowenischen Meister NK Maribor eine auf dem Papier machbare Aufgabe. Zwar erreichte der Favorit im Hinspiel mit dem 1:1 ein Ergebnis, mit dem er dank der Auswärtstorregel mit einem Vorteil in das Rückspiel am kommenden Dienstag geht, mit Ruhm bekleckerte sich Celtic dabei aber nicht gerade. Zwar gelang der Elf von Coach Ronny Deila durch McGregor früh das 1:0 (6.), doch der Underdog schlug bereits in der 14. Minute durch Bohar zurück. In der Folgezeit entwickelte sich eine gutklassige und ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Vor den Toren fehlte aber die Durchschlagskraft, so dass es beim 1:1 blieb.

Porto macht in Lille den ersten Schritt

Mal wieder einen heftigen Umbruch hat der FC Porto in diesem Sommer zu bewältigen. Die vielen Millionen, die City für die Defensivgrößen Fernando und Mangala überwies, wurden unter anderem in Casemiro (Madrid), Tello (Barcelona), Martins Indi (Feyenoord) oder Adrian Lopez (Atletico) reinvestiert. Bis auf Letzterem standen die Neuzugänge auch in der Startelf beim OSC Lille, der in der Offensive auf das belgische Supertalent Origi (19) baute. Im Stadion Villeneuve-d'Ascq bestimmten die Defensivreihen das Geschehen, nur selten konnten sich die Offensivkräfte durchsetzen. Im zweiten Durchgang wurde Porto dominanter, Herrera war in der 61. Minute zur Stelle und markierte im Nachschuss das Siegtor. Porto hält damit für das Rückspiel alle Trümpfe in der Hand.

Vittek trifft für Bratislava - Zenit gewinnt in Lüttich

Der russische Vizemeister Zenit St. Petersburg gewann beim runderneuerten Team von Standard Lüttich mit 1:0 und hat sich so eine komfortable Ausgangsposition für das Rückspiel erschaffen. Die Russen dominierten den ersten Durchgang, nach einer schönen Kombination traf Shatov zur Führung (16.). Doch Zenit verpasste es nachzulegen, was sich im zweiten Durchgang fast gerächt hätte. Denn die Belgier wurden stärker und erarbeiteten sich einige Möglichkeiten, ließen diese aber allesamt liegen. Für Lüttich wird es nun in der nördlichsten Millionenstadt der Welt ganz schwer werden, doch noch in die Gruppenphase zu springen.

Noch alles offen ist zwischen Slovan Bratislava und BATE Baryssau. Die Partie zwischen den Slowaken und den Weißrussen endete mit einem 1:1. Baryssau ging durch ein Eigentor von Slovans Jablonsky in Führung (44.), doch Vittek glich in der 80. Minute noch aus. Der ehemalige Nürnberger traf kurz vor Schluss noch ein zweites Mal, doch dem Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert. Auch Aalborg BK und Apoel Nikosia trennten sich 1:1.

Spektakuläre 45 Minuten in Kopenhagen

Blitzstart: Stefan Kießling trifft zum zwischenzeitlichen 1:0.

Blitzstart: Stefan Kießling trifft zum zwischenzeitlichen 1:0. Getty Images

"Das ist das wichtigste Spiel der vergangenen Saison", hatte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler vor dem Play-off-Hinspiel am Dienstagabend in Kopenhagen die Bedeutung der Partie hervorgehoben - schließlich geht es um sehr viel Geld. 22 Millionen Euro hatte die Werkself bei ihrem letzten Auftritt in der Königsklasse verdient, jetzt sollen mit Calhanoglu & Co. auch jene Spieler eine Wiederholung ermöglichen, die für diese Gelder im Sommer an Land gezogen wurden.

Und die rissen die Tür zur Gruppenphase weit auf, wenn auch der Spielverlauf nicht zwingend den Geschmack von Bayers Trainer Roger Schmidt entsprach. Kießling brachte die Werkself nach Zuspiel von Calhanoglu rasch in Führung (5.), doch die Dänen sorgten binnen weniger Minuten für Entsetzen auf der Leverkusener Bank. Zweimal ließ sich Bayer bei ruhenden Bällen eiskalt erwischen - Jörgensen (9.) und Amartey (13.) brachten das Team des ehemaligen Kölners Stale Solbakken mit 2:1 in Führung. Die beiden Tore entpuppten sich als echte Wirkungstreffer, denn Bayer tat sich enorm schwer, wirkte defensiv vogelwild und hatte einige brenzlige Situationen zu überstehen. Nach einer halben Stunde ging aber ein Ruck durch die Mannschaft, die noch vor der Pause für die neuerliche Wende sorgte. Zuerst glich Bellarabi aus (31.), dann brachte Son Bayer wieder auf Kurs (42.).

Nach dem Seitenwechsel hatte die Partie weniger zu bieten, auch weil Bayer konzentrierter zu Werke ging. Glück hatte Jedvaj in der 51. Minute, dass er für ein Vergehen an Cornelius nur Gelb sah. Die größere Klasse der Leverkusener schlug im weiteren Verlauf dann auch immer stärker durch, nur verpasste die Schmidt-Elf die Vorentscheidung und ließ zahlreiche gute Chancen ungenutzt.

Rheinische Freude: Jubelnde Leverkusener.

Rheinische Freude: Jubelnde Leverkusener. Getty Images

Gulacsis Fehler lässt Malmö hoffen

Der neue Bayer-Trainer Roger Schmidt hatte in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen gemacht: Mit Salzburg war er 2013 an Fenerbahce und 2012 sensationell an F91 Düdelingen (Luxemburg) gescheitert. Diesmal wollen es die Österreicher besser machen und die Blamagen der Vergangenheit vergessen machen. Und sie befinden sich auf bestem Wege: Schiemer (16.) und Jonatan Soriano (54.) sicherten den Salzburgern einen verdienten 2:1-Sieg gegen Malmö FF. Schmerzhaft für die Österreicher war dabei allerdings ein folgenschwerer Fehler von Torhüter Gulacsi, der den Skandinaviern in der Schlussminute den Anschlusstreffer ermöglichte.

Emotionen, Platzverweise und keine Tore in Istanbul

Arsenals Olivier Giroud

Er blieb in Istanbul ohne Torerfolg: Arsenals Olivier Giroud. Getty Images

Was Salzburg fehlt, hat Arsenal reichlich: Champions-League-Erfahrung! Mit Besiktas Istanbul haben die Londoner, die sich zum 17. Mal in Folge für die Gruppenphase qualifizieren möchten, diesmal einen dicken Brocken vor der Brust. Mit Spielen in der Türkei kennt sich die Wenger-Elf allerdings aus, in der vorigen Saison hatte sich Arsenal gegen Fenerbahce das Ticket abgeholt. Besiktas, das nur wegen des Fenerbahce-Ausschlusses seine CL-Chance bekam, hätte die Engländer, bei denen die drei Weltmeister Özil, Podolski und Mertesacker noch fehlten, beinahe übertölpelt: Ba traf beim Anpfiff aber nur das Gehäuse. Insgesamt war das Duell aber kein wirkliches Spektakel, zu groß schien der gegenseitige Respekt. Die Folge: 0:0 nach 90 Minuten. Bitter für Wenger war aber die Gelb-Rote-Karte gegen Ramsey (80.) und der Pfostentreffer Oxlade-Chamberlain (90.+3). Auf der Gegenseite wurde Slaven Bilic in der Nachspielzeit auf die Tribüne geschickt.

Nach 15 Jahren: Bilbao träumt gegen Neapel

Gänzlich ohne Pflichtspielpraxis, aber mit respektablen Vorbereitungsergebnissen traten sich der SSC Neapel und Athletic Bilbao gegenüber. Während der Italien-Dritte unter anderem den Test gegen den FC Barcelona gewann, überraschte der Spanien-Vierte in Gladbach mit einem ungefährdeten 3:1-Sieg - dreimal traf Aduriz nach Ecken. Bilbao hat erstmals seit 1998/99 wieder Aussichten, die Gruppenphase zu entern, Napoli ist dort inzwischen Dauergast, geriet aber nach Muniains Tor gehörig unter Druck (41.). Dass es für die Neapolitaner am Ende nicht bei einer Heimpleite blieb, war Vize-Weltmeister Higuain zu verdanken. Der Argentinier stand nach seinem WM-Urlaub gleich auf dem Platz und sorgte mit einer feinen Einzelaktion in der 68. Minute für den 1:1-Endstand.

Bukarest gewinnt glanzlos

In Bukarest kam es zum Duell zwischen Steaua und Ludogorez Rasgrad (Bulgarien). In einem Spiel auf überschaubarem Niveau waren die Bulgaren die aktivere und agilere Mannschaft, vor dem Tor aber nicht zwingend. Auf der Gegenseite saß Keseru, der in der Liga beim 6:0 gegen Pandurii Targu Jiu alle sechs Treffer erzielt hatte, zur Verwunderung vieler Fans nur auf der Bank. Keseru kam aber in der zweiten Hälfte, blieb diesmal aber blass. Dafür sorgte Chipciu mit seinem späten Tor zum 1:0-Sieg für Riesenjubel im weiten Rund.

Spieltagsbilder Play-off 2014/15