Maribors Coach Ante Simundza tauschte im Vergleich zur 1:3-Auswärtspleite bei Sporting Lissabon dreimal Personal aus: Für Mejac, Vrsic und Zahovic kamen Viler, Bohar und Ibraimi zum Zug.
Schalkes Trainer Roberto di Matteo veränderte seine Startelf nach dem 4:0-Auswärtstriumph beim VfB Stuttgart auf einer Position: Der in der Liga gesperrt fehlende Höger ersetzte Meyer. Erneut formierte sich S04 mit einer defensiven Dreierkette mit hoch stehenden Außen Uchida und Fuchs.
In Maribor setzten die Kontrahenten zunächst auf eine vorsichtige Gangart, legten ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive und lauerten auf Fehler des Gegners. Einen ersten nutzte Barnetta zum Abschluss von der Strafraumgrenze, verzog aber (5.). Dies blieb in der Anfangsviertelstunde Schalkes einzige Torannäherung - mit ungenauem Passspiel vor allem in Maribors Hälfte bremsten sich die Königsblauen oft selbst aus. NK wurde etwas mutiger, Tavares prüfte Fährmann per Flachschuss (15.).
Auch Barnettas Kopfball (17.) konnte über einen Mangel an Kreativität im Schalker Spiel nicht hinwegtäuschen. In London hatte Schürrle früh schon das 2:0 für Chelsea erzielt und entsprechende Schützenhilfe geleistet. Eine Initialzündung für die offensiv weiterhin trägen Königsblauen gegen gut geordnete Gastgeber war dies aber nicht.
Dagegen operierten die Slowenen zumindest sporadisch im Mittelfeld mit flüssigen Kombinationen und mit mehr Zug zum Tor als die Gäste. Nach Sallalichs Konter gab es die erste Ecke und fast das 1:0, aber Uchida klärte zweimal binnen Sekunden gegen Viler und Tavares vor der Linie (22.).
Ansonsten tat sich nicht mehr viel bis kurz vor dem Kabinengang. Schalke agierte zaghaft, kaum zu erkennen war, dass ein Sieg her musste, um das Achtelfinale der Königsklasse zu machen. NK war spielerisch besser, ohne noch einmal echte Torgefahr auszustrahlen.
In den letzten Sequenzen des ersten Abschnitts legte die Elf von di Matteo ihre Hemmungen endlich einmal ab. Barnetta verpasste Huntelaars Zuspiel am Fünfer (43.), der Torjäger selbst schloss nach Sololauf überhastet viel zu früh ab (44.).
Spielbericht
Personell tat sich nichts mit Wiederanpfiff, aber die Gelsenkirchener staffelten sich nun höher, attackierten früher und bauten langsam aber sicher Druck auf. Die erste Gelegenheit aber hatte Tavares nach einem Konter (53.), ehe Huntelaar die Führung machen musste: Nachdem Barnetta im Zentrum abgeblockt wurde, sprang dem Goalgetter der Ball vor die Füße und sein Schuss aus fünf Metern vom linken Innenpfosten auf die Linie, ehe Filipovic die Kugel wegschlug (55.).
Di Matteo brachte Meyer für Barnetta (56.). Eine glückliche Entscheidung, denn nachdem Fuchs noch zu unentschlossen agiert hatte (61.), stach der Joker: Uchida schickte Höger, der von rechts flankte. Handanovic lenkte das Leder im Hechtflug weg, zu kurz: Meyer stand goldrichtig und schoss aus 13 Metern aus zentraler Position ins Netz (62.).
Die Slowenen hatten ihr Pulver fast verschossen, kamen zunächst kaum mehr in die Nähe des gegnerischen Tores. Souverän kontrollierte der Bundesligist die Partie, kam dem 2:0 durch Höger (63.) und Aogo (71.) nahe.
Erst in der Endphase, als Maribor alles nach vorne warf und die Schalker das Nervenflattern bekamen, drohte noch einmal Gefahr für das Gästetor. Aber Filipovics Distanzknaller flogen klar drüber, und auch Vrsics Schrägschuss vorbei (85.).
Nach einigem Zittern und drei Minuten Nachspielzeit war Schalke schließlich als Gruppenzweiter durch, weil Chelsea gegen Sporting mit 3:1 gewann.
Für Maribor geht es nun in die Winterpause, Schalke empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den 1. FC Köln in der Veltins-Arena. Die Auslosung für das Achtelfinale der Champions League erfolgt am Montag (ab 12 Uhr, LIVE! bei kicker.de).