Schalkes Coach Roberto di Matteo vertraute auf das selbe Personal, das bereits gegen den VfL Wolfsburg 3:2 gewonnen hatte. Einziger Wechsel: Der in der Bundesliga gelbgesperrte Aogo verdrängte Fuchs auf die Bank. Taktisch lief S04 aber anders als zuletzt nicht mit einer Dreierkette in der Abwehr, sondern in einem 4-2-3-1-System auf.
Gar keine Veränderungen nahm Chelseas Trainer José Mourinho vor. Er schickte dieselbe Elf ins Rennen, die in der Premier League West Bromwich Albion 2:0 besiegte.
Die Königsblauen hatten sich so viel vorgenommen, wollten den haushohen Favoriten unbedingt ein wenig ärgern. Doch der machte von der ersten Minute an kurzen Prozess: Fährmann parierte einen Schuss von Diego Costa zur Ecke (1.). Und die brachte sofort die Führung für die Blues: Terry setzte sich am Fünfmeterraum gegen Höwedes durch und wuchtete die Fabregas-Flanke per Kopf in die Maschen (2.).
Spielbericht
Lichtblick Lattenschuss
Der Start in dieses "Endspiel" ging also schon einmal mächtig nach hinten los aus Schalker Sicht. Und auch in der Folge taten sich die Königsblauen schwer gegen einen richtig starken FC Chelsea. Die Engländer kontrollierten das Geschehen nach Belieben. Sobald sie das Tempo anzogen, kam S04 schlichtweg nicht mehr hinterher. Die einzige Möglichkeit der Hausherren: Choupo-Motings Schuss küsste leicht abgefälscht die Latte (13.).
Sonst allerdings spielte nur die Mourinho-Elf. Besonders leicht machte es ihnen die Schalker Abwehr in der 29. Minute: Geschlossen weigerten sich die Hausherren, in die Zweikämpfe zu gehen, sodass Willian und Hazard sich die Kugel technisch anspruchsvoll zupassen konnten. Weil Fährmann bei Willians Schuss dann auch noch zu spät am Boden war, verfing sich das Leder ein zweites Mal in den Maschen.
Kopfballungeheuer: Jan Kirchhoff (li.), hier Branislav Ivanovic, nickte die Kugel ins eigene Tor. Getty Images
Schlimmer geht's nicht mehr? Doch. Zuerst schickte Höger einen Katastrophenpass zurück auf Fährmann. Wäre Diego Costa nicht ausgerutscht, hätte es geklingelt. Das tat es trotzdem noch einmal. Kurz vor dem Pausenpfiff köpfte Kirchhoff das Leder ins eigene Tor - 0:3 (44.).
Für Kirchhoff war die Partie damit beendet, di Matteo brachte Clemens für den zweiten Durchgang. Später warf er zudem Youngster Meyer anstelle von Boateng ins Rennen (63.). Doch viel änderte sich nicht: Chelsea war immer noch das überlegenere Team, nutzte die eigenen Möglichkeiten aber nicht mehr so konsequent wie zuvor. Willian, Ivanovic und Diego Costa hätten allesamt den Deckel draufmachen können (51., 60., 62.).
Joker machen das Debakel komplett
Das übernahmen dann die Joker: Drogba war gerade einmal zehn Minuten auf dem Platz, da schob er nach Zuspiel von Willian die Kugel zum 4:0 über die Linie (76.). Das Ding war durch. Schalke gab sich auf die Abwehr, vogelwild, ließ riesige Lücken. Die nutzte Ramires nur zwei Minuten später nach Doppelpass mit Drogba zum 5:0 (78.).
Dabei blieb es, auch weil Fährmann zumindest zum Schluss seinen Kasten noch sauber hielt und klasse gegen Hazard parierte (90.+1). Am Ende war es egal. Der FC Chelsea qualifizierte sich mit diesem Sieg verdient für die Runde der besten 16. Roberto di Matteo und sein Team müssen nun hingegen ums Achtelfinal-Ticket bangen.
Für Schalke 04 geht es am Samstag (15.30) in der Bundesliga gegen den 1. FSV Mainz 05 weiter. Der FC Chelsea ist am Samstag (18.30) beim AFC Sunderland zu Gast. Am letzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase reist Schalke am 10.12. zum NK Maribor. Die Londoner empfangen Sporting Lissabon.