Gala-Coach Cesare Prandelli nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg im Derby gegen Fenerbahce drei Veränderungen an seiner Startformation vor: Hamit Altintop, Alex Telles und Pandev ersetzten Veysel Sari, Dzemaili und Olcan.
BVB-Trainer Jürgen Klopp stellte nach der 1:2-Niederlage beim 1. FC Köln dreimal um: Gündogan bekam eine Verschnaufpause, dafür rückte Bender in die Mannschaft. Hinten links verteidigte überraschend Sokratis, Großkreutz nahm zunächst auf der Bank Platz. Und in vorderster Front setzte Klopp auf den schnellen Aubameyang anstelle von Immobile.
Blitzstarter Aubameyang
Die Umstellungen nach dem Köln-Spiel und die auf Ballbesitz ausgerichtete Strategie der Hausherren taten dem BVB gut. Mit der Doppelsechs Bender/Kehl und drei gelernten Innenverteidigern stand Dortmund kompakt in der Defensive, in der Offensive sollte es der schnelle Aubameyang richten. Es dauerte keine sechs Minuten, ehe dieses Konzept den ersten Ertrag brachte. Reus startete auf links durch und legte mustergültig quer zu Aubameyang, der nur noch einzuschieben brauchte.
Spielbericht
Galatasaray wirkte danach geschockt, brachte spielerisch keinen Fuß auf den Boden. Die wenigen langen Bälle waren allesamt eine sichere Beute für Weidenfeller, Sneijder wurde überhaupt nicht eingebunden. Anders die Borussia, der sich bei Ballgewinn viele Räume boten, weil die Gastgeber nicht diszipliniert genug umschalteten. Mkhitaryan konnte das nur recht sein, durfte er doch seelenruhig Piszczek in Szene setzen, der mit seiner Flanke Aubameyang fand - 2:0 (18.)!
Istanbul hatte mehr Ballbesitz, tat sich aber weiter schwer, das Klopp-Bollwerk zu knacken. Der BVB konnte indes genüsslich kontern. Reus steckte auf Kagawa durch, der frei vor Muslera an selbigem scheiterte (24.). Aubameyang hatte sogar den lupenreinen Hattrick auf dem Fuß, traf aber aus kurzer Distanz nur den Pfosten (31.). Wenn bei den Hausherren mal etwas nach vorne ging, dann zumeist über die linke Seite, wo Alex Telles regelmäßig mit anschob. Sämtliche Hereingaben waren jedoch sichere Beute der großgewachsenen Hummels, Subotic und Weidenfeller.
Zielgenau: Wenn Reus ungestört abziehen darf, springt hin und wieder ein Traumtor heraus. Getty Images
Künstler Reus
Wie es besser geht, demonstrierte der deutsche Vizemeister. Die komplette Offensivabteilung war ihren Gegenspielern individuell überlegen, was diese dazu veranlasste, respektvoll Abstand zu halten. So durfte Kagawa ungestört Reus bedienen, der sich die Kugel kurz vorlegte und dann sehenswert aus 24 Metern über den zu weit vor seinem Tor postierten Muslera hinweg in den linken Winkel drosch (41.). Zur Pause führte der BVB hochverdient mit 3:0.
Beide Trainer verzichteten zum Seitenwechsel auf personelle Veränderungen. In der 55. Minute war Klopp dann aber doch gezwungen, auszutauschen: Bender hatte sich in einem Zweikampf mit Alex Telles am Arm verletzt und wurde von Ginter ersetzt. Die Partie indes bot in dieser Phase kaum Höhepunkte. Dortmund lehnte sich mit der Führung im Rücken bequem zurück und bei den Hausherren war jederzeit die Angst spürbar, in einen Konter zu laufen. So scheuten beide Seiten das Risiko, die besseren Chancen hatte der BVB. Reus (59., 60.) hätte zweimal auf 4:0 stellen können, zielte aber aus besten Positionen zu ungenau.
Joker Ramos
Prandelli reagierte und brachte nach rund einer Stunde mit Dzemaili und Yasin für Altintop und Alex Telles frisches Personal. Besser blieb die Borussia. Reus (70.) per direktem Freistoß und Mkhitaryan zwei Zeigerumdrehungen später vergaben abermals beste Chancen. Von den Türken kam indes gar nichts mehr, sie schienen sich früh in ihr Schicksal ergeben zu haben. So spielte Dortmund weiter munter auf, Ramos brauchte nach seiner Einwechslung nur Sekunden, um Champions-League-Tor Nummer drei zu erzielen (83.). Gündogan hatte sehenswert vorbereitet. Der Rest war Dortmunder Souveränität und Istanbuler Harmlosigkeit.
Für die Borussia geht es am Samstag um 15.30 Uhr mit dem Bundesliga-Heimspiel gegen Hannover weiter. Das Rückspiel gegen Galatasaray steigt am 4. November, ebenfalls im Signal-Iduna-Park.