Galatasaray-Coach Cesare Prandelli nahm gegenüber der Nullnummer in der Liga gegen Eskisehir drei Wechsel vor: Für Alex Telles, Felipe Melo und Neuzugang Pandev mussten Tarik, Yekta Kurtulus und Bruma auf die Ersatzbank weichen. Auf der Zehn agierte wie gewohnt Spielmacher Sneijder.
Bei Anderlecht fungierte Neuzugang Defour als Hoffnungsträger - mit 6,5 Millionen Euro Ablösesumme teuerster Transfer der Vereinsgeschichte. Zusammen mit Youngster Tielemans bekleidete er die Position auf der Doppelsechs. Stürmer Mitrovic zählt zudem zum besten Angriff der belgischen Liga.
Die Champions League allerdings ist ein anderes Kaliber. Vor allem in Istanbul zu spielen, ist selten ein Vergnügen. Und so taten sich die Belgier in den ersten zehn Minuten schwer. Aber auch Galatasaray fand zunächst nicht zum eigenen Spiel.
Spielbericht
Das sollte sich auch in der Folge nicht ändern. Auf der Gegenseite wurden die Anderlechter aber immer mutiger und versuchten, schnell umzuschalten und vertikal in die Spitze zu spielen.
Bis zur ersten Torchance dauerte es allerdings knapp eine halbe Stunde, dafür gab es dann gute Möglichkeiten im Dreierpack: Conte verzog aus spitzem Winkel (26.), anschließend rettete Muslera gegen Mitrovic und Deschacht (28., 29.).
Die Türken hatten Glück, dass der RSC, in den jeweiligen Situationen schlichtweg zu schwach im Abschluss, nicht längst in Führung lag. Selbst gelang Gala aus dem Spiel heraus wenig. Die gefährlichste Situation hatte Kapitän Selcuk Inan in der 40. Minute, als er einen ruhenden Ball knapp am Tor vorbeizirkelte. So ging es torlos in die Pause.
Ein unwiderstehlicher Hakenschlag...
Ebenfalls zur Stelle: Olivier Deschacht schmeißt sich in den Schuss von Burak Yilmaz. Picture Alliance
Zu Beginn des zweiten Durchgangs bemühten sich die Türken, ihr Angriffsspiel auf Vordermann zu bringen. Doch just in dem Moment, als man dachte, Gala käme besser in die Partie, gelang Anderlecht in der 52. Minute die Führung: Nach einem präzisen Flankenwechsel von Defour trat Praet unwiderstehlich an, ließ Veysel Sari und Selcuk Inan mit einem Hakenschlag stehen und zog aus 18 Metern ab. Das Leder knallte an den linken Pfosten und sprang von dort ins rechte Toreck - 1:0.
Und wie schon in Hälfte eins gab es die Möglichkeiten gleich im Dreierpack: Nach dem Tor verzog Mitrovic allerdings knapp und Najar schoss zu unplatziert (55., 56.). Auf der Gegenseite rettete Roef per Fußabwehr gegen Pandev (57.). Doch eine wirkungsvollere Antwort auf den Rückstand vollbrachten die Türken nicht.
... und ein unwiderstehlicher Antritt
Mit einer Niederlage zum Auftakt stünden die Türken schon nach einem Spieltag mit dem Rücken zur Wand. Doch ob sie wollten oder nicht, gegen nun tiefstehende Belgier gelang kaum eine herausgespielte Offensivaktion. Umut hatte die einzige Gelegenheit, doch der Ball rollte am Ziel vorbei (86.).
Anderlecht hingegen verteidigte das 1:0 in der Schlussphase mit aller Macht. Und fast hätte es gereicht. Doch da trat Chedjou auf der linken Außenbahn an und suchte Burak. Der stand sechs Meter vor dem Tor völlig frei, zog ab und vollstreckte zum 1:1 (90.+1). Dann war Schluss. Unverdient teilten sich Türken und Belgier am Ende die Punkte.
Galatasaray gastiert in der Süperlig am Samstagabend (19 Uhr) bei Balikesirspor, zeitgleich empfängt der RSC in der Jupiler League Besuch von KSV Cercle Brügge. In der Königsklasse geht es in der Gruppe D am Mittwoch, den 1. Oktober, weiter: Anderlecht ist Gastgeber von Borussia Dortmund und die Türken reisen nach London zum FC Arsenal (Anpfiff jeweils um 20.45 Uhr).