BVB-Coach Jürgen Klopp musste nach dem 3:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg personell durchwechseln. Kagawa und Jojic saßen wegen muskulärer Probleme nur auf der Bank, Piszczek musste aus dem gleichen Grund komplett passen. Für das Trio sprangen Schmelzer, Bender und Aubameyang ein, Durm rückte auf die rechte Abwehrseite. Außerdem ersetzte Immobile Ramos in der Spitze.
Arsene Wenger, Trainer des FC Arsenal, nahm im Vergleich zum 2:2 im Topspiel gegen Manchester City drei Veränderungen vor. Die Außenverteidiger Debuchy und Monreal fehlten verletzt, dafür begannen Gibbs und Youngster Bellerin. Dazu rückte Arteta für Flamini in die Startelf.
Dortmund legt hohes Tempo vor
Der BVB begann extrem schwung- und druckvoll. Den zahlreichen Balleroberungen folgten blitzartige und teilweise ungestüme Konter, meist über den schnellen Aubameyang. Weil der Rest der Mannschaft im Umschaltspiel sehr aufmerksam nachschob, konnten sich die Gunners kaum einmal befreien. Immer stand irgendwo ein Schwarz-Gelber im Weg. Sokratis nach einer Ecke (14.) und Immobile aus der Distanz (16.) hatten die ersten echten Torchancen, zielten aber vorbei.
Vor allem Bender erwies sich in der Anfangsphase einmal mehr als Balleroberer und zerstörte so manchen Angriff der Gäste bereits im Ansatz. Nur höchst selten überwanden die Gunners das Borussen-Pressing, agierten dann aber nicht zielstrebig genug. Anders der BVB: Aubameyang und Immobile wechselten sich in der Offensive stetig ab, agierten im Wechsel über die Außen und durch die Mitte. Auffällig oft probierte es die Klopp-Elf über ihre linke Seite, offenbar hatte der BVB-Coach den 19-Jährigen Champions-League-Neuling Bellerin als Schwachstelle der Gegenseite ausgemacht.
Spielbericht
Schreckmoment bleibt folgenlos
Aubameyang hatte nach 27 Minuten auch die bis dahin beste Chance, als er aus kürzester Distanz Szczesny anschoss. Zwei Zeigerumdrehungen später ging es erneut über links, diesmal kam Mkhitaryan einen Schritt zu spät. Erneut der Armenier (32.), Aubameyang (34.) und Immobile (34.) hatten allesamt passable Schusschancen, brachten aber nichts Zählbares zustande. Welbeck hätte den Spielverlauf beinahe auf den Kopf gestellt, als er die erste echte Gäste-Chance frei vor Weidenfeller vergab (41.).
Die Dortmunder schüttelten sich kurz und belohnten sich noch vor der Pause für ihre intensive Arbeit gegen den Ball. Großkreutz drosch das Leder unkontrolliert nach vorne und fand Immobile. Der nahm die Kugel noch vor der Mittellinie auf, bekam von Koscielny bis in den Gunners-Strafraum nur Geleitschutz und vollendete nach einem 60-Meter-Sprint kühl ins lange Eck (45.). Der erste Champions-League-Treffer für den Italiener war die letzte Aktion der ersten Hälfte. Die Statistik wies bis dahin 16 BVB-Abschlüsse auf (FC Arsenal: einen).
Blitzstart in Durchgang zwei
Nach Wiederanpfiff machte die Klopp-Elf dort weiter, wo sie zuvor aufgehört hatte: mit Überfall-Fußball. Bei Ballgewinn ging es schnurstracks nach vorne. Die Dauerläufer Aubameyang und Großkreutz sorgten in sehenswerter Kooperation für das 2:0, als der Gabuner einmal mehr nicht zu halten war (48.). Arsenal war ob der spielerischen und läuferischen Dortmunder Übermacht konsterniert und fand auch weiterhin kaum statt. Und der BVB war im Rausch: Immobiles Hammer lenkte Szczesny über die Latte (51.), Aubameyang traf wenig später das Gebälk (57.).
Arsene Wenger reagierte und brachte Cazorla und Oxlade-Chamberlain für Özil und Ramsey (62.). Doch besser wurde das Spiel seiner Mannschaft dadurch nicht. Einzig der flinke Sanchez sorgte hin und wieder im Ansatz für Torgefahr, klare Chancen konnte aber auch er nicht erzwingen. Dortmund schaltete schließlich einen Gang zurück und verwaltete den Vorsprung clever. Einzig Aubameyang wollte nicht mit seinen Kräften haushalten, zog einen Sprint nach dem anderen an und brachte die Gäste-Abwehr zur Verzweiflung.
Mkhitaryan fehlt das Glück
In der 73. Minute erzwang er so den nächsten Gunners-Ballverlust, Mkhitaryan nutzte den Hundertprozenter aber nicht (73.). Es war die letzte von zahlreichen großen Dortmunder Chancen. Der BVB verwaltete in der Schlussphase das Ergebnis, ließ die Engländer nicht mehr zum Abschluss kommen (Ausnahme: Welbeck, 76.). Am Ende stand ein hochverdienter Heimsieg.
Borussia Dortmund tritt in der Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr) beim 1. FSV Mainz 05 an. Arsenal muss in der Liga am selben Tag (16 Uhr) zur Mannschaft von Aston Villa reisen. In der Königsklasse geht es in der Gruppe D am Mittwoch, den 1. Oktober, weiter - mit den Duellen: RSC Anderlecht - Borussia Dortmund und FC Arsenal - Galatasary Istanbul (jeweils um 20.45 Uhr).