Nach gutem Saisonstart hatte der Offensivmann zuletzt stark nachgelassen. Gehörte gegen Augsburg und Hertha nicht zum Kader, war auch in Dortmund nicht dabei. Erste Argumente, ihn wieder zu berücksichtigen, lieferte "Stoppel" im Training, wo er sich plötzlich wieder nachhaltig aufdrängte, nachdem Breitenreiter zuvor den nötigen Willen und Biss bei ihm vermisst hatte.
"Zu Saisonbeginn wollte er allen Kritikern beweisen, dass es bei ihm für die Bundesliga reicht. Dafür hat er im Sommer hart gearbeitet und Gas gegeben", erinnert sich Breitenreiter. Dann aber folgte der persönliche Absturz des gebürtigen Duisburgers, der im Sommer von München 1860 gekommen war. Eine Formkrise, offenbar bedingt durch gedankliche Höhenflüge. "Nach seinem Aufstieg ins Rampenlicht, auch mit dem Jahrhundert-Tor gegen Hannover, hat er plötzlich weniger gemacht als zu Beginn", monierte der Trainer, verordnete dem heftig Kritisierten eine Denkpause und schilderte ihm in Einzelgesprächen eindrücklich, woran er arbeiten müsse.
Spielersteckbrief Stoppelkamp
Bundesliga - 30. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Trainersteckbrief Breitenreiter
Torvorlage und Kopfballtreffer
Wie gesagt: Stoppelkamp nahm sich die mahnenden Worte zu Herzen, kniete sich wieder rein, stand gegen Bremen plötzlich wieder in der Startelf - und ließ den starken Trainingseindrücken endlich auch wieder einen ausgezeichneten Auftritt in der Bundesliga folgen. Zunächst lieferte er per Eckstoß die maßgerechte Vorlage zum 1:0 durch Mario Vrancic, dann war er sogar persönlich zum 2:0 zur Stelle - per Kopf.
"Ich kann mich gar nicht erinnern, ob er jemals ein Kopfballtor gemacht hat", staunte Breitenreiter, der nicht nur wegen dieser beiden spektakulären Momente des "Sorgenkindes" rundum zufrieden war. "Moritz hat sich sehr einsichtig gezeigt, war überaus spielfreudig und zeigte auch die richtige, positive Körpersprache." Knüpft Stoppelkamp an diese Leistung an, dann kann er im Abstiegskampf noch enorm wichtig werden für den Bundesliga-Neuling. Auch, wenn ihm nicht noch ein Kopfballtor gelingt.
Stadionausbau wird vorangetrieben
Im Hintergrund laufen auch Planungen im Hinblick auf einen Um- bzw. Ausbau der Benteler Arena. Dabei sollen 3000 Plätze hinzukommen, wie Pressesprecher Matthias Hack am Montag bestätigte. Der Stadionausbau, der auch davon abhängig, in welcher Liga Paderborn in der kommenden Saison spielen werde, sei aber nicht vorrangig, da an erster Stelle der Bau des neuen, rund acht Millionen Euro teuren Trainingszentrums, steht.
