Bundesliga

Doping-Kommission: Auch Schöch tritt zurück

"Unüberbrückbare Konflikte" im Untersuchungsgremium

Doping-Kommission: Auch Schöch tritt zurück

Gab es systematischen Doping-Einsatz im Fußball? Eine Kommission geht dieser Frage nach.

Gab es systematischen Doping-Einsatz im Fußball? Eine Kommission geht dieser Frage nach. imago

Schöch sieht die Kommission als heftig angeschlagen an. "Es war in den letzten Monaten für die Öffentlichkeit kaum mehr zu übersehen, dass die Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin unter dem Vorsitz von Frau Prof. Dr. Letizia Paoli wegen deren eigenmächtiger Pressearbeit und interner Differenzen kaum mehr arbeitsfähig ist", schrieb der Wissenschaftler.

"Diese Konflikte erscheinen mir nunmehr unüberbrückbar, weshalb ich die Konsequenzen aus der festgefahrenen Lage gezogen und den Rektor der Universität Freiburg von meinem Rücktritt als Mitglied der Kommission unterrichtet habe."

Seit Juni 2007 untersucht die Kommission die Doping-Vergangenheit der Universität Freiburg. Anfang März wurde ein nicht abgestimmtes Zwischengutachten aus dem Gremium bekannt, wonach es im deutschen Fußball systematisches Doping gegeben haben soll.

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Zudem stellte sich Schöch klar auf die Seite von Andreas Singler, der mit einer Vorab-Veröffentlichung einiger vermeintlicher Ergebnisse einen Doping-Skandal im Radsport und Fußball mehr als nur angedeutet hatte. Nach einer Sitzung der Kommission am vergangenen Donnerstag hatte auch Singler seinen Rücktritt angekündigt.

Singler hatte geschrieben, dass in den "späten 1970er und frühen 1980er Jahren" beim VfB Stuttgart "im größeren Umfang" und "wenn auch nur punktuell nachweisbar" auch beim damaligen Zweitligisten SC Freiburg Anabolika-Doping vorgenommen worden sei. Im Radsport sei es zu systematischem Doping gekommen, Schlüsselfigur in allen Fällen war der frühere Freiburger Mediziner Dr. Armin Klümper. Paoli hatte die Vorgehensweise ihres Kollegen stark kritisiert.

dpa/sid