Es ist das Werk einer erfolgshungrigen Mannschaft und eines Trainers, der im Laufe dieser Saison fast immer die richtigen Entscheidungen traf, der aber vor allem eines schaffte: Bei seinem Team keine Selbstzufriedenheit einkehren zu lassen, wie es oftmals in Spielzeiten der Fall war, wenn es nach großen Turnieren wieder in den Bundesliga-Alltag ging.
Dieses Mal kehrten gar sechs Münchner Nationalspieler als Weltmeister zurück. Dem Ehrgeiz und der Lust am Spiel tat das keinen Abbruch, auch weil Guardiola immer für Überraschungen gut war. Bewährtes stellte er infrage, Gutes war ihm nicht gut genug. So mussten die Spieler stets mit allem rechnen, im Training wie im Spiel.
Guardiola erwartete höchste Flexibilität und Motivation. Wer da nicht mitziehen konnte und wollte, bekam das schnell zu spüren. Doch trotz aller Finessen: Mit diesem Kader war der nationale Titel Pflicht. So wurde die Mannschaft im Sommer unter anderem mit Robert Lewandowski, Medhi Benatia, Sebastian Rode, Pepe Reina und Xabi Alonso für viele, viele Millionen Euro nochmals verstärkt.
kicker-Redakteur Mounir Zitouni
Das verpflichtete für die Aufgaben in der heimischen Bundesliga – trotz aller Verletzungsprobleme. Doch der Spanier selbst hat, wie der Klub auch, allerhöchste Ansprüche. Er will das Double und er weiß, dass er seine Arbeit in München erst veredelt, wenn er den Champions-League-Titel gewinnt. Insofern gilt Guardiolas volle Konzentration den Spielen gegen Dortmund und Barcelona.
Der Ausgang und Spielverlauf dieser Partien wird letztlich auch das grundsätzliche Fazit für Guardiolas zweites Jahr bestimmen. Mit der Meisterschaft hat er die Pflicht bravourös bestanden, jetzt gilt es bei der Kür zu glänzen.