Bundesliga

"Schützt das Spiel vor der vollständigen Kommerzialisierung!"

Freiburgs Trainer Streich bezieht im kicker Stellung

"Schützt das Spiel vor der vollständigen Kommerzialisierung!"

"... das halte ich persönlich für falsch und sehr bedenklich": Christian Streich, Trainer des SC Freiburg.

"... das halte ich persönlich für falsch und sehr bedenklich": Christian Streich, Trainer des SC Freiburg. Getty Images

Wie wird die Bundesliga in Zukunft aussehen? Wohin entwickelt sich der Fußball? Das sind Fragen, die nicht erst seit der Mobilmachung von RasenBallsport Leipzig relevant sind. Und es sind Fragen, die auch Christian Streich beschäftigen. "Es geht darum, das Spiel vor der vollständigen Kommerzialisierung zu schützen, damit das Geld nicht irgendwann - symbolisch gesprochen - über dem Spielfeld liegt und das Spiel und die Menschen, die es lieben, gar nicht mehr erkennbar sind", sagt er im großen Interview mit dem kicker (Donnerstagsausgabe).

Dass Investoren und "Leute, die das Spiel nicht lieben", aus nachvollziehbaren Gründen weiterhin in den Fußball drängen werden, ist dem Trainer des SC Freiburg vollkommen bewusst. "Das wird weiter voranschreiten, es sei denn, es gibt sportpolitische Einschränkungen", sagt Streich. "50+1 finde ich super, Deutschland hat sportpolitisch in den vergangenen 20 Jahren viel richtig gemacht. Deshalb kommen die Fans noch ins Stadion, deshalb gibt es diese Nähe und Konkurrenzsituation."

Doch dass Unternehmen oder Mäzene, die einen Verein seit mehr als zwanzig Jahren unterstützen, anders als früher eine Mehrheitsbeteiligung erlangen können, gefällt Streich nicht: "Künftig greift 50+1 nicht mehr bei Vereinen wie Hoffenheim oder Hannover. Diese Ausnahmeregelung halte ich persönlich für falsch und sehr bedenklich."

Er findet: "Ein Verein gehört nicht einem Menschen. Der Verein gehört den Menschen und Mitgliedern, die sich mit ihm identifizieren. Ein Verein ist kein Ort, um möglichst viel abzuschöpfen und zu werben, sondern ein Gemeinschaftsort. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, ohne Gemeinschaft ist er nicht überlebensfähig. Das Gemeinschaftserlebnis auf dem Fußballplatz steht über der vollständigen Kommerzialisierung."

Was die USA mit dieser Entwicklung zu tun haben und welche Folgen sie für einen Verein wie den SC Freiburg haben könnte: Das komplette Interview lesen Sie im kicker vom Donnerstag. Darin spricht Streich auch ausführlich über den Abstiegskampf und die Probleme einiger großen Klubs.

jpe