Bundesliga

HSV-Wende bleibt aus - De Bruyne rettet Wolfsburg

BVB feiert ein 3:0 und Klopp - VfB bleibt unterm Strich

HSV-Wende bleibt aus - De Bruyne rettet Wolfsburg

Die Entscheidung im 102. Nordderby: Bremens di Santo verlädt HSV-Keeper Adler.

Die Entscheidung im 102. Nordderby: Bremens di Santo verlädt HSV-Keeper Adler. imago

102. Nordderby - Bremen rückt vor, HSV bleibt Letzter

Vor dem 102. Nordderby am Sonntagnachmittag hörte Werder Bremens Coach Viktor Skripnik auf sein "Bauchgefühl" und nahm einen Wechsel im Tor vor: Casteels stand statt Wolf zwischen den Pfosten, zudem gab es vier weitere Änderungen. Beim Hamburger SV setzte Trainer-Rückkehrer Bruno Labbadia auf die Achse Adler, van der Vaart und Lasogga. Labbadia verordnete seiner Elf eine defensive Grundstruktur, der HSV stand kompakt in der Defensive und wartete auf Konter. Bremen konnte mit dem sich bietenden Platz zunächst aber nur wenig anstellen. Das Skripnik-Team spielte sehr viel quer und nur selten steil nach vorne, auch, weil der HSV gut gegen den Ball arbeitete - den Einsatz dabei aber manchmal übertrieb. Hüben und drüben blieb vieles Stückwerk, doch beiden Teams bot sich in den ersten 45 Minuten jeweils die Chance zur Führung, doch Stieber (28.) und Selke (43.) hatten ihr Visier nicht richtig justiert.

Besser wurde das Niveau nach Wiederanpfiff nicht wirklich. Weiterhin stand das kämpferische Element im Mittelpunkt, etliche Nickeligkeiten und Fouls in der für Referee Wolfgang Stark nicht einfach zu leitenden Partie unterbrachen immer wieder den Spielfluss. Auf zwingende Chancen aus dem Spiel heraus mussten die Fans im ausverkauften Weserstadion nahezu verzichten, auch Distanzschüsse sorgten nicht für Gefahr. Bremen dominierte den Schlussabschnitt, doch der HSV stemmte sich mit viel Leidenschaft und Einsatz den Angriffen entgegen. Dann zog Behrami Junuzovic im Strafraum, Rot und Elfmeter waren die Folgen. Di Santo blieb eiskalt und erzielte den 1:0-Siegtreffer für Werder, das damit erstmals seit zwei Heimspielen wieder einen eigenen Treffer erzielte und auch einen Dreier an der Weser behielt. Der HSV belohnte sich nicht für eine engagierte und leidenschaftliche Leistung und bleibt nach der fünften "Zu-Null-Niederlage" weiterhin Tabellenletzter. Insgesamt blieb der HSV im sechsten Ligaspiel in Folge ohne Torerfolg und stellte damit einen neuen Vereinsnegativrekord auf.

De Bruyne wendet erste Wolfsburger Heimniederlage ab

Daniel Caligiuri, Kevin De Bruyne und Ivan Perisic

Die Wolfsburger Caligiuri und Perisic versuchen, den Torschützen De Bruyne einzufangen. Getty Images

Am Sonntagabend rundete das Aufeinandertreffen zwischen Wolfsburg und Schalke den 29. Spieltag ab. Die Partie endete mit 1:1, wodurch Schalke nun nach Punkten gleichauf mit dem FC Augsburg liegt. Nur dank der besseren Tordifferenz verteidigten die Knappen Rang fünf. Die Wölfe kamen nur schwer in die Partie, waren nach dem späten Ausgleich dann aber dem Sieg näher als die Knappen.

Das 1:4 in der Europa League gegen den SSC Neapel steckte den Wölfen zu Beginn gegen Schalke noch in den Knochen. Eine ungewohnt hohe Fehlerquote musste Trainer Dieter Hecking bei seinen Spielern feststellen. Schalke trotze den Personalsorgen, die mit etlichen Eigengewächsen gespickte Elf zeigte sich mutig in der Offensive. Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurden die Niedersachsen aktiver, doch Fährmann im S04-Tor verhinderte einen Rückstand. Durchgang zwei begann mit einem Paukenschlag, Rodriguez hämmerte das Spielgerät an die Querlatte (47.). Besser machte es Schalkes Sané, der nach einem Sololauf über das halbe Spielfeld zum 1:0 für Schalke abschloss (53.). Wolfsburg wollte sich mit der ersten Liga-Heimniederlage aber nicht anfreunden und kam nun endlich auf Touren. Lange Zeit stand Fährmann einem Erfolgserlebnis im Weg, doch gegen De Bruynes Maßarbeit in der 78. Minute war der S04-Keeper chancenlos - 1:1-Endstand.

Bayern siegt in Sinsheim: Rode im doppelten Glück

Perfekte Technik: Bayerns Rode erzielt per Schlenzer das 1:0.

Perfekte Technik: Bayerns Rode erzielt per Schlenzer das 1:0. Getty Images

Der FC Bayern ist am Samstagnachmittag in die Erfolgsspur zurückgekehrt und hat nach dem 1:3 in Porto und dem Zwist um die medizinische Abteilung in Sinsheim einen 2:0-Auswärtssieg eingefahren. Die Münchner begannen unter anderem mit Weiser und Gaudino in der Startelf. Die erste halbe Stunde verlief ausgeglichen, nach einem Patzer von Dante hätte Modeste das 1:0 machen müssen, doch der Franzose scheiterte alleine vor Keeper Neuer. Glück hatte die Guardiola-Elf dann auch bei einem Foul von Rode an Polanski im Strafraum, dass es keinen Elfmeter für die TSG gab. Rode war es dann auch, der mit einem feinen Schlenzer die Führung für den Rekordmeister erzielte. Im zweiten Durchgang sortierten sich die Bayern dann in der Defensive engmaschiger, so dass die Kraichgauer kaum mehr gefährlich vor Neuer auftauchten. Auf der Gegenseite konnte sich TSG-Schlussmann Baumann mehrmals auszeichnen, als Thiago und Müller hauchdünn scheiterten. Weil die Bayern das zweite Tor nicht nachlegen konnten, blieb die Partie quasi offen, bis Beck in der Nachspielzeit mit einem Eigentor das 0:2 machte. Damit könnte der FC Bayern am kommenden Spieltag die Meisterschaft gegen die Hertha perfekt machen.

Hannover löst sich auf - Bayer auf Platz drei

Bayer Leverkusen hatte nach dem 0:0 der Gladbacher am Freitag die Chance, die Borussia von Platz drei zu verdrängen. Diese Aussicht beflügelte offensichtlich die Werkself, die gegen Hannover von Anfang an das Kommando übernahm und durch Toprak und Brandt folgerichtig und beruhigend in Führung ging. Die Niedersachsen enttäuschten im ersten Abschnitt auf der ganzen Linie - waren läuferisch und in Sachen Zweikampfführung klar unterlegen sowie der Spielstärke der Leverkusener ausgeliefert. Dies sollte sich auch nach dem Wechsel nicht ändern, denn Papadopoulos markierte humorlos und frühzeitig das 3:0, welches das Spiel entschied. Kießling legte noch ein Abseitstor nach zum 4:0-Endstand. Zum Lohn für diese Leistung gab es Platz drei.

BVB zündet in Hälfte zwei den Turbo

Dortmunds Aubameyang jubelt nach seinem 2:0.

Dortmunds Aubameyang jubelt nach seinem 2:0. Getty Images

Borussia Dortmund hat eine emotionale Woche hinter sich, galt es doch die Rücktrittsankündigung von Trainer Jürgen Klopp zu verdauen. In der Startelf fehlte dem BVB dann auch noch Reus, doch die Borussen wollten mit einem engagierten Einstieg gegen Paderborn gleich die Marschrichtung vorgeben. Ginter feuerte früh aus 30 Metern aufs Tor, Kruse parierte – und danach wurde es erst mal ruhig. Die Breitenreiter-Elf stemmte sich im Abstiegskampf mächtig dagegen, hatte einige Ansätze, doch die echten Chancen hatten die Dortmunder durch Aubameyang und Mkhitaryan, die an Kruse scheiterten bzw. verzogen. Nach dem Seitenwechsel machte es der Armenier dann aber besser und köpfte eine Flanke eiskalt ins kurze Ecke – der Knoten war gelöst, besser gesagt, nun schaltete der BVB den Turbo ein und überforderte damit den SCP: Aubameyang legte mit einem feinen Schlenzer zum 2:0 nach. Zwei Abseitstore verzeichnete die Klopp-Elf noch, ehe Kagawa den 3:0-Endstand markierte, der angesichts der Vielzahl der Chancen des BVB für den Liga-Neuling aus Ostwestfalen schmeichelhaft ausfiel. Nach Schlusspfiff durfte sich Klopp dann vom Dortmunder Publikum feiern lassen.

Okazaki: Doppelschlag aus dem Nichts

Shinji Okazaki

Mainzer Matchwinner: Shinji Okazaki. Getty Images

Im Kellerduell zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05 hatten zunächst die Breisgauer die klar besseren Chancen, doch die Verwertung dieser war größtenteils mangelhaft. Ganz anders zeigte sich diesbezüglich FSV-Torjäger Okazaki, der dem SC im ersten Durchgang einen Doppelpack einschenkte und so die Rheinhessen wie aus dem Nichts auf die Siegerstraße schoss. In der zweiten Halbzeit trieb SC-Trainer Christian Streich seine Elf zur Aufholjagd, brachte unter anderem Stürmer Petersen. Der Ex-Bremer vergab dann auch sogleich in aussichtsreicher Position. Besser machte es Mehmedi, der mit einem strammen Schuss den Anschlusstreffer erzielte, doch zur Wende reichte es nicht, denn Malli machte fast postwendend das 3:1 für die Mainzer. Zwar kam der SC durch Schmid nochmal ran, aber es blieb letztlich beim 3:2-Erfolg des FSV.

Hertha: Nullnummer gegen Köln

In der Hauptstadt wollte die Hertha gegen den 1. FC Köln einen großen Schritt aus der gefährdeten Zone machen, doch die Mannschaft von Pal Dardai musste sich letztlich mit einer Nullnummer zufrieden geben. Zwar waren die Herthaner gegen den Geißbock-Klub einen Tick besser, doch die wenigen Chancen konnten Kalou und vor allem Skjelbred nicht entscheidend nutzen.

2:1 im Derby: Bobadilla sticht starkem VfB ins Herz

Matchwinner für Augsburg: Bobadilla.

Matchwinner für Augsburg: Bobadilla. Getty Images

Der FC Augsburg besiegte am Samstagabend in einem rasanten Spiel den VfB Stuttgart mit 2:1. Die Fuggerstädter sicherten damit ihren Europapokalplatz deutlich ab, die Stuttgarter verpassten den möglichen Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Trotz der tabellarischen Brisanz versprühte das Duell erfrischenden Offensivgeist auf beiden Seiten, mit dem zunächst besseren Start für die Augsburger, als Werner nach einem Ausflug von VfB-Keeper Ulreich den Ball technisch anspruchsvoll ins leere Tor bugsierte. Der Gegentreffer stachelte die Stevens-Elf allerdings weiter an, die fortan speziell über Kostic mächtig Druck aufbaute - belohnt wurde das Schalterumlegen durch Ginczek, der mit seinem fünften Saisontor den Ausgleich markierte. Im zweiten Abschnitt blieb der VfB zunächst einen Tick gefährlicher, Augsburg kämpfte sich leidenschaftlich zurück ins Spiel und holte zum entscheidenden Schlag aus - Bobadilla stand goldrichtig und markierte den 2:1-Siegtreffer für die Weinzierl-Elf.

Nullnummer in Frankfurt: Aigner und Hazard hatten es auf dem Fuß

Frankfurts Madlung grätscht Gladbachs Herrmann ab.

Kein Durchkommen: Frankfurts Madlung grätscht Gladbachs Herrmann ab. Getty Images

Zum Auftakt des 29. Spieltags trennten sich Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach am Freitagabend mit einem torlosen Remis. Nach einer verpassten Seferovic-Chance in der ersten Minute, übernahmen die Westdeutschen zunächst für einige Minuten das Kommando, doch ins Schwarze trafen weder Herrmann und Johnson. Die Hessen hielten ab Mitte des ersten Durchgangs gut dagegen, so dass sich ein munteres Spiel ergab, das bis zum Seitenwechsel jedoch ohne Tore blieb. Nach dem Wiederanpfiff wurde die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf dominanter, doch mit dem Abschluss klappte es bei der SGE nicht sonderlich. So vergab zum Beispiel Aigner freistehend mit links, als er vorbeizielte. In der Schlussminute prüfte Gladbachs Hazard Keeper Trapp, doch dieser parierte. Immerhin hielten die beiden Serien der Klubs: Durch die Nullnummer bleiben die Hessen auch im neunten Heimspiel in Folge unbesiegt, die Borussen blieben insgesamt neunmal ohne Niederlage.

kon

Spieltagsbilder 29. Spieltag 2014/15