Bundesliga

Ein Märchen: Der Aufstieg von "Cinderella" Bartels

Bremen: Der Offensivspieler hat sich famos durchgesetzt

Ein Märchen: Der Aufstieg von "Cinderella" Bartels

Aus dem Nichts gekommen und zu einem Topspieler aufgestiegen: Werder Bremens Fin Bartels.

Aus dem Nichts gekommen und zu einem Topspieler aufgestiegen: Werder Bremens Fin Bartels. picture alliance

Wie in einem Märchen muss er sich vorkommen. Dass er so schnell Fuß fasst in der 1. Liga und bei Werder auf Anhieb einen Stammplatz erobert, hatte Fin Bartels sich selbst in seinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Doch der vom FC St. Pauli verpflichtete Offensivspieler, der zudem noch ablösefrei im letzten Sommer an die Weser gewechselt ist, hat es vollbracht: Aus dem Nichts gekommen und zu einem Topspieler in der höchsten deutschen Spielklasse aufgestiegen.

"Unsere Cinderella", sagt daher Viktor Skripnik über den Mann, der für ihn längst unverzichtbar geworden ist. Der Trainer wählt bewusst diesen Ausdruck, um den märchenhaften Werdegang des Profis kenntlich zu machen. Bartels, den niemand auf der Rechnung hatte, hat sich eindrucksvoll durchgesetzt und in Szene gesetzt. Seine Saisonbilanz: 24 Einsätze, vier Treffer, fünf Vorlagen. Dank seiner Vielseitigkeit ist er in der Offensive schon auf mehreren Positionen zum Einsatz gekommen: Als Zehner, wo er zuletzt bestens agiert hat, auf den Flanken sowohl rechts als auch links, sogar in der Sturmspitze. "Es läuft", hielt der 28-Jährige zuletzt in einem Gespräch mit der Kreiszeitung Syke fest. "Werder und ich, das passt einfach."

Die neue Rolle als offensiver Zentralspieler behagt Bartels

Recht hat er, der intelligente Profi, der sich nach eigenem Bekunden bei dem Nord-Klub "pudelwohl fühlt". Auch die neue Rolle als offensiver Zentralspieler in der Mittelfeldraute behagt ihm. Bartels, eigentlich mehr auf den Flügeln zuhause: "Es kommt dabei auf das Läuferische und auf das Erkennen der freien Räume an. Und dies sind schon meine Stärken."

Auf dem Rücken trägt der Norddeutsche die Nummer 22. Und dabei soll es auch bleiben. Die berühmte "10" strebt er nicht an. Diese Zahl, so seine Begründung, soll den klassischen Spielgestaltern vorbehalten bleiben. "Dieser bin ich eher nicht. Ich bin niemand, der die Bälle ansaugt und über 100 Kontakte in einer Partie hat."

Öztunali, Aycicek und Yildirim machen Konkurrenz

Dennoch gefällt ihm der neue Part, den er auch verteidigen will. Konkurrenz erwächst Bartels in erster Linie aus dem Nachwuchsstall: Levin Öztunali, die Leihgabe aus Leverkusen, ist ein Rivale. Auch die Bremer Eigengewächse Levent Aycicek und Özkan Yildirim sind Typen, die diese Rolle verkörpern können. Bartels: "Der Konkurrenzkampf ist da, doch ich will mich immer durchsetzen."

Hans-Günter Klemm