Bundesliga

Cigerci erstmals seit April 2014 wieder im Kader

Hertha: Nächste Ohrfeige für Hosogai

Cigerci erstmals seit April 2014 wieder im Kader

Nach langer Pause wieder dabei: Tolga Cigerci.

Nach langer Pause wieder dabei: Tolga Cigerci. imago

Der Deutsch-Türke war fast zehn Monate wegen einer hartnäckigen Kapselverletzung am Zeh ausgefallen, seit Mitte vergangener Woche steht Cigerci wieder im Mannschaftstraining. Der Mittelfeldspieler nannte zunächst keine Zeitmarke für seine Rückkehr ("Auf ein paar Tage früher oder später kommt es nach so einer langen Pause nicht an."), Trainer Pal Dardai haben die jüngsten Trainingseindrücke allerdings "gut gefallen". Cigercis Nominierung ist ähnlich wie die Berufung von Änis Ben-Hatira am vergangenen Wochenende unter sportwissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht ohne Risiko, soll aber in erster Linie einen psychologischen Schub bewirken: beim Profi selbst, bei den Mitspielern und beim Anhang.

Ben-Hatira, der sich kurz vor Weihnachten am Großzehengrundgelenk verletzt hatte und zeitgleich mit Cigerci ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war, hatte in der Schlussphase des Spiels gegen den FC Augsburg (1:0) sein Comeback gegeben und dabei für Impulse gesorgt. "Unser Plan mit Änis", sagt Dardai, "hat funktioniert." Jetzt soll es auch mit Cigerci ähnlich positiv laufen. Der bislang letzte Einsatz des defensiven Mittelfeldspielers datiert vom 26. April 2014 (2:0 gegen Braunschweig).

Spielersteckbrief Hosogai
Hosogai

Hosogai Hajime

Spielersteckbrief Cigerci
Cigerci

Cigerci Tolga

Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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Keine Zeit für Hosogai

Nicht im Kader steht neben den gesperrten Skjelbred und Niemeyer, dem grippegeschwächten und formschwachen Ronny, Johannes van den Bergh und den Verletzten Julian Schieber, Alexander Baumjohann, Rune Jarstein und Marius Gersbeck auch Hajime Hosogai. Noch am Mittwoch hatte Dardai ein Gespräch mit dem japanischen Nationalspieler angekündigt, der sich seit Monaten im Formtief befindet. "Meine Aufgabe ist es, ihn wieder dahin zu bringen, wo er mal war", erklärte Herthas Coach. "Wir brauchen ihn - aber wir brauchen ihn in guter Form. Wir sind im Abstiegskampf und können niemanden wochenlang aufbauen."

Hegelers Chancen steigen

Hosogai, unter Dardais Vorgänger Jos Luhukay in der Regel gesetzt, hatte bereits in der Vorwoche gegen seinen Ex-Klub Augsburg nur auf der Tribüne gesessen. Jetzt kassiert er den nächsten Nackenschlag. Mit Hosogais Nichtberücksichtigung steigen die Chancen von Jens Hegeler, im zentralen Mittelfeld neben Kapitän Fabian Lustenberger in die Startelf zu rücken. Allerdings bekleideten im Training in den vergangenen Wochen auch John Heitinga und Marvin Plattenhardt zeitweise bereits die Rolle vor der Abwehr, Nico Schulz bekam dort in der Hinrunde Spielpraxis und wurde von Luhukay während der Vorbereitung auf die Rückrunde intensiv im Mittelfeld getestet.

Allerdings haben alle drei ihre Stärken auch in Dardais Augen eher auf anderen Positionen. Und für Cigerci käme ein Startelf-Einsatz zu früh. Falls also der ungarische Cheftrainer, der als Profi öfter als jeder andere Berliner auf den VfB traf (acht Siege, sechs Remis, vier Niederlagen), nicht auf Allzweckwaffe Marcel Ndjeng in der Zentrale setzt, könnte es auf Hegeler hinauslaufen. Den umwarb der VfB übrigens im Frühjahr 2014 ebenso wie Valentin Stocker. Doch beide Profis – seinerzeit in Diensten von Bayer Leverkusen bzw. dem FC Basel – entschieden sich für Berlin.

Steffen Rohr