Bundesliga

Eintracht-Natur, Meier-Konter und Aigner-Frust

Frankfurts Trainer Schaaf zeigt sich zufrieden

Eintracht-Natur, Meier-Konter und Aigner-Frust

Ließ auf die Kritik zwei Tore und Worte folgen: Eintracht-Stürmer Alexander Meier.

Ließ auf die Kritik zwei Tore und Worte folgen: Eintracht-Stürmer Alexander Meier. Getty Images

"Ich fand die Kritik nicht in Ordnung, weil ich immer laufe", äußerte sich Meier nach seinem Doppelpack gegenüber Sky zu diesem Disput. Und tatsächlich: Nach 10,88 Kilometer Laufleistung in Mainz spulte er dieses Mal 10,72 Kilometer ab. Hübner nannte trotzdem nochmals seine Beweggründe für seine Aussage: "Alex kann den Unterschied ausmachen, dann erwartet man natürlich auch mehr von ihm. Es ist aber okay, er hat heute eine gute Reaktion gezeigt. Es war zudem richtig, dass wir uns mal ausgesprochen haben." Zurück aufs Thema kam deswegen auch Meier erneut, zeigte sich vor allem mit dem Schritt seines Sportdirektors an die Öffentlichkeit nicht einverstanden: "Ich bin einer, der das intern lösen will. Aber ich wurde öffentlich angegangen, dann muss ich mich auch öffentlich wehren."

Damit war die Sache für den Routinier erledigt, der sich nach seinen Saisontreffern 15 und 16 vielmehr über den verpassten 17. ärgerte. In der Nachspielzeit nämlich hämmerte Meier einen zweiten Strafstoß an die Querlatte - es wäre sein erster Dreierpack in der Bundesliga und in der Torjägerstatistik das Gkeichziehen mit Bayern Münchnens Arjen Robben (17) gewesen. Auf die Torjäger-Kanone lugt Meier aber ohnehin nicht: "Ich habe schon gesagt, dass Arjen Robben Torschützenkönig wird. Die Bayern schießen jedes Spiel sechs oder acht Tore - und er ist immer ein- bis zweimal dabei."

Eintracht Frankfurt - Die letzten Spiele
VfB Stuttgart Stuttgart (A)
3
:
0
Werder Bremen Bremen (H)
1
:
1
Spielersteckbrief Meier
Meier

Meier Alexander

Spielersteckbrief Valdez
Valdez

Valdez Nelson

Spielersteckbrief Aigner
Aigner

Aigner Stefan

Bundesliga - Torjäger 2014/15
Bayern München Robben Arjen
17
Eintracht Frankfurt Meier Alexander
16
VfL Wolfsburg Dost Bas
13
Trainersteckbrief Schaaf
Schaaf

Schaaf Thomas

Etwas anderes hat Meier dagegen erreicht: Mit seinen aktuell 16 Treffern hat er seinen persönlichen Rekord aus der Spielzeit 2012/13 eingestellt.

Schaaf: "Unser Problem ist die Konstanz"

Thomas Schaaf

Arbeitet an der Konstanz seines Teams: Frankfurts Trainer Thomas Schaaf. Getty Images

Viel wichtiger als Rekorde oder Kritik ist es für Meier außerdem, dass seine Frankfurter Eintracht zu mehr Konstanz findet: "Wir dürfen nicht so viele lange Bälle spielen und Gegentore kassieren." An der grundsätzlichen Ausrichtung wie gegen Hamburg, stets und eben auch beim Stand von 2:1 eher Druck in der Offensive zu machen, zweifelt der Stürmer jedoch nicht: "Wir können dieses defensivere Stehen einfach nicht, auch wenn wir es immer mal wieder trainieren. Unsere Natur ist es, nach vorne zu spielen."

Ähnlich sieht es auch Eintracht-Coach Thomas Schaaf: "Unser Problem ist die Konstanz, nicht die Qualität oder das Potenzial des Kaders." Schaaf gab sich mit dem insgesamt souveränen Auftritt gegen die Hamburger aber dieses Mal zufrieden: "Wir haben es gerade in der ersten Halbzeit gut gemacht. Insgesamt waren wir in den 90 Minuten gut im Spiel und haben den Sieg verdient."

Spielbericht

Dass sich Marco Russ & Co. beim zwischenzeitlichen 1:1 von Zoltan Stieber Sekunden vor dem Pausenpfiff eine Unkonzentriertheit leisteten, zeigte allerdings auch die Schwäche der Eintracht - die Defensive: In 23 Spielen mit Frankfurter Beteiligung fielen schon satte 45 (!) Gegentore - Ligahöchstwert vor Werder (44), das noch ein Spiel weniger hat. "Wir haben viele Schwankungen in unseren Spielen", empfindet auch Kapitän und Torwart Kevin Trapp. "Heute war es über 90 Minuten ein sehr ordentliches Spiel. Ich bin erleichtert, aber wir können uns das Leben noch viel einfacher machen."

Aigners Wut lässt Schaaf kalt

Stefan Aigner

Sichtlich unzufrieden zeigte sich Stefan Aigner nach seiner Auswechslung - eine Wasserflasche musste deswegen dran glauben. Getty Images

Bemerkenswert: Coach Schaaf nahm in den 90 Minuten gegen die Nordlichter nur einen personellen Wechsel vor, ließ demnach unter anderem den wieder im Kader stehenden Nelson Valdez (nach Kreuzbandriss) auf der Bank sitzen. Lediglich Sonny Kittel durfte in Minute 77 für Stefan Aigner ran, der dies wiederum gar nicht gut fand. Der Ex-Löwe marschierte mit wütendem Gesichtsausdruck von dannen und trat schwungvoll gegen eine Wasserflasche, konnte erst danach beruhigt werden. Schaaf wollte das aber nicht überbewerten: "Das sind Emotionen, die gehen manchmal mit einem durch. Das ist alles kein Problem." Die Begründung für die Auswechslung lag auf der Hand: Aigner (sechs Tore in den letzten neun Spielen) machte nicht mehr alle notwendigen Wege mit nach hinten, wirkte ausgelaugt. Das registrierte auch Schaaf: "Ich habe gesehen, dass er müde war."

mag

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Hamburger SV