Bundesliga

VfL triumphiert beim Torspektakel - Gladbach festigt Rang drei

Dominanter BVB-Derbysieg - Bayern beschenkt sich selbst

VfL triumphiert beim Torspektakel - Gladbach festigt Rang drei

Torkonto erhöht: Wolfsburgs Bas Dost schnürte einen schnellen Doppelpack.

Torkonto erhöht: Wolfsburgs Bas Dost schnürte einen schnellen Doppelpack. imago

Werder vertraute im Spitzenspiel gegen Wolfsburg auf Levin Öztunali als Bartels-Ersatz, Wolfsburg setzte nach den EL-Strapazen auf Rotation (Schürrle saß u.a. auf der Bank). Die Partie mutierte zu einem wilden Schlagabtausch: Auf die Treffer von Junuzovic (9.) und di Santo (16.), die beide Öztunali glänzend vorbereitet hatte, antwortete Wolfsburg jeweils prompt in Person von Caligiuri (10.) und Arnold per Kopf (18.). Beim 1:1 sah Werder-Keeper Wolf nicht gut aus. Dass Werder mit einer 3:2-Führung in die Pause ging, hatte sich indes Wolfsburg selbst zuzuschreiben. Ein Fernschuss von Kroos nach einer Ecke wäre am Tor vorbeigegangen, doch Vieirinhas Klärungsversuch missriet derart, dass das Leder doch im Netz zappelte (28.). Der VfL ließ jedoch einfach nicht locker - und überrollte Werder in Hälfte zwei! Zweimal Dost nach Vorlagen von De Bruyne (48., 51.) und Caligiuri (53.) stellten auf 5:3 binnen kürzester Zeit, dem letzten Treffer ging aber eine Abseitsposition von Dost voraus. Die Partie blieb tempo - und chancenreich, Werder war das Bemühen nicht abzusprechen. Mit dem 5:3 für die Wölfe war dem Torspektakel jedoch ein Ende gesetzt.

Zwei abgefälschte Schüsse helfen den Gladbachern

Wie erwartet rotierte auch Gladbachs Trainer Lucien Favre sein Team für die Partie gegen Paderborn ordentlich durch, fünf neue Spieler kamen im Vergleich zum Europa-League-Spiel gegen Sevilla (2:3). Vor allem der Einsatz von Johnson machte sich für die Fohlen bezahlt: Der US-Amerikaner traf per abgefälschtem Schuss in der 18. Minute zur Führung. Paderborn setzte gelegentliche Nadelstiche, doch meist kontrollierte Gladbach die Partie. Als der eingewechselte Herrmann in der 82. Minute nach Vorarbeit von Johnson zum 2:0 traf - auch dieser Schuss war abgefälscht -, war alles klar im Borussia Park. Beinahe hätte Herrmann sogar noch auf 3:0 gestellt, sein furioses Solo schloss er jedoch mit einem Pfostenschuss ab. Die Fohlen untermauern damit den dritten Platz, während der SCP erstmals in dieser Saison auf den Relegationsplatz abrutscht.

BVB im Derby: Viele Chancen, späte Tore

Jubel beim BVB, Tristesse bei S04

Jubel beim BVB, Tristesse bei S04: Während Dennis Aogo gar nicht zufrieden ist, feiern die Dortmunder. Getty Images

Am Samstagnachmittag kochte es wieder im Pott: Das Derby zwischen Dortmund und Schalke elektrisierte das Revier. Und die Partie spiegelte diese Energie von Beginn an wieder - allerdings in erster Linie durch die Schwarz-Gelben. Der BVB legte direkt den Vorwärtsgang ein und erspielte Chance um Chance. Das Problem aus BVB-Sicht: Die Möglichkeiten wurden reihenweise ausgelassen. Aubameyang scheiterte in der Anfangsphase an Wellenreuther und später an Nastasic - statt ins ansonsten leere Tor zu treffen. Reus schoss erst links vorbei und dann - von Neustädter abgefälscht - an die Latte. Schalke taumelte von einer Verlegenheit in die andere und konnte sich auch im zweiten Durchgang kaum einmal richtig befreien. Allerdings konnte die Klopp-Elf nach dem Wechsel nicht die Vielzahl an Großchancen erspielen.

Nachdem Reus einmal mehr an Wellenreuther gescheitert war, dauerte es bis zur 78. Minute, ehe das schwarz-gelbe Lager aufatmen konnte: Aubameyang setzte sich im Strafraum geschickt durch und überwand Wellenreuther mit dem rechten Außenrist - 1:0, die Spannung im Stadion entlud sich mit einem Schlag! Kaum hatten der Torschütze und Reus den Treffer in Batman-und-Robin-Maskierung gefeiert, lag der Ball schon wieder im S04-Netz. Nach Gündogans Hereingabe drückte Mkhitaryan die Kugel über die Linie. Für den spektakulären Schlusspunkt sorgte Reus, der dem am eigenen Fünfmeterraum dribbelnden Schalke-Keeper die Kugel vom Fuß und ins Netz spitzelte - 3:0, Schlusspunkt zu einem auch in der Höhe verdienten Erfolg.

Rolfes stellt Bayer-Sieg sicher

Viel Spektakel, aber zu wenig Ertrag - dieses Phänomen begleitet Leverkusen nicht nur durch die letzten zwei Spiele (4:5 gegen Wolfsburg, 2:2 in Augsburg), sondern auch über weite Strecken der kompletten Saison. Gegen Freiburg lief es einmal anders: Mit der ersten Chance gingen Bayer 04 in Front und ließ sich von kaum einmal gefährlichen Freiburgern den Dreier nicht mehr nehmen. So entschied der Treffer von Rolfes, der nach einer zu kurzen Bürki-Abwehr einer Bellarabi-Flanke das Leder kompromisslos in die Maschen jagte, die Partie. Beim Sportclub verlängert sich Krmas' schwarze Serie: Auch im 13. Saisoneinsatz konnte der Tscheche keinen Sieg feiern (sechs Unentschieden, sieben Niederlagen).

Polanski setzten den Schlusspunkt gegen den Ex-Klub

In einem engen Duell behielt die TSG Hoffenheim gegen den 1. FSV Mainz 05 die Oberhand. Auf die Siegerstraße bog die TSG ein, als die Mainzer nach knapp einer Stunde Szalai im Abseits wähnten - doch statt des Angreifers sprintete Roberto Firmino zum Ball und legte noch auf Volland quer, der sicher zur Führung einschob. Den hart erkämpften Sieg stellte dann mit Polanski ein ehemaliger Mainzer sicher: Ganz untypisch traf der Mittelfeldspieler per Kopf zum 2:0.

Stuttgart gibt Führung her - und verliert Harnik

Trauriger Schlusspunkt: Schiedsrichter Wolfgang Stark schickt Stindl und Harnik vom Platz.

Trauriger Schlusspunkt: Schiedsrichter Wolfgang Stark schickt Stindl und Harnik vom Platz. imago

Hannover gegen Stuttgart - das Duell der beiden schlechtesten Mannschaften im Kalenderjahr 2015 brachte für keinen Klub den Befreiungsschlag: Durch ein 1:1 blieben beide Teams auch im jeweils siebten Spielen in Serie sieglos. "Wir müssen jetzt im Heimspiel einen Dreier setzten", forderte zuvor 96-Trainer Tayfun Korkut. Nach Gentners Führungstor für die Stuttgarter kurz nach der Pause stand 96 sogar vor einer Niederlage. Die konnte abgewendet werden, weil die VfB-Defensive bei einer Hereingabe Stindl aus den Augen ließ, der problemlos aus wenigen Metern ausglich. 1:1 hieß es am Ende auch nach Platzverweisen: Stindl und Harnik gerieten in der Nachspielzeit aneinander, der 96-Kapitän sah Gelb-Rot, Harnik nach einer leichten Kopfstoßbewegung sogar glatt Rot.

Kalou lässt die Hertha klettern

Magere drei Punkte hatte die "Alte Dame" in den vorangegangenen sechs Partien gesammelt, gegen die Augsburger wurde die Ausbeute verdoppelt. Die Partie, in der sich die Berliner auf dem eigenen Platz auf Konter konzentrierten, steuerte auf ein torloses Remis hin, ehe in der 88. Minute der Paukenschlag kam. Im Anschluss an einen Einwurf hatte Kalou in der Mitte zu viel Freiheit und wenig Mühe, aus wenigen Metern einzuschießen. Ein 1:0, dass die Herthaner zunächst einmal durchatmen lässt, gelang so doch der Sprung von den Abstiegsrängen.

Meier schießt den HSV ab

"Wir müssen uns fragen, warum wir so schnelle Gegentore bekommen", meinte Eintracht-Torwart Trapp vor dem Samstagabendspiel gegen den Hamburger SV - und sah gleich zu Beginn HSV-Stürmer Rudnevs auf sich zulaufen. Trapp parierte und legte damit den Grundstein für den 2:1-Sieg der Eintracht. Matchwinner bei den Frankfurtern war aber Goalgetter Meier, der per Elfmeter und mit einem platzierten Schuss aus 18 Metern beide Tore für die Hessen erzielte. Ein Dreierpack wäre auch möglich gewesen, doch Meier traf erneut vom Punkt dieses Mal nur die Querlatte. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Stieber war zu wenig für den HSV, der die Partie nach Gelb-Rot gegen Ostrzolek außerdem in Unterzahl beendete.

Bayern beschenkt sich selbst zum 115. Geburtstag

Arjen Robben

Luftsprung: Arjen Robben und der FC Bayern feierten ein gelungenes Geburtstagsfest gegen Köln. picture alliance

Der FC Bayern München feierte am Freitag seinen 115. Geburtstag, am Abend präsentierte sich der deutsche Rekordmeister gegen den 1. FC Köln aber jugendlich frisch – zumindest in der Anfangsphase. Das Guardiola-Team dominierte nach Belieben, Schweinsteiger (3.) und Ribery (10.) schossen eine 2:0-Führung heraus, die durchaus auch höher hätte ausfallen können. Den Kölnern drohte ein Debakel, doch die Geißböcke stabilisierten sich anschließend. Auch, weil der FC Bayern letzte Konsequenz vermissen ließ und keine Lücke mehr im dichten Abwehrverbund des FC fand. Köln blieb nach vorne aber harmlos – bis kurz vor der Pause, dann bestrafte Ujah die unaufmerksamen Bayern mit dem Anschlusstreffer (45.).

Das Tor verlieh den Kölnern nach dem Seitenwechsel neues Selbstvertrauen, Neuer musste sich mächtig strecken, um gegen Ujah (58.), Risse und Halfar (75.) ein Gegentor zu verhindern. Doch der FC Bayern wollte sich sein Geburtstagsfest nicht vermiesen lassen und rückte dann durch wunderbare Tore durch Robben (67.) und Lewandowski (75.) die Verhältnisse wieder gerade. Letztendlich feierte der FC Bayern den vierten Ligasieg in Serie, Köln wartet seit fünf Partien auf einen Dreier.

kon