Bundesliga

Robben: "Natürlich ist das ein Schock"

FC Bayern: Rehabilitation gegen Schalke

Robben: "Natürlich ist das ein Schock"

Sieht die Pleite von Wolfsburg als Warnsignal: Arjen Robben.

Sieht die Pleite von Wolfsburg als Warnsignal: Arjen Robben. imago

Sagen wir es mal so, die Stimmung war bescheiden am Freitagabend im Lager des FC Bayern. Mit versteinerten Mienen schlichen die allermeisten Spieler an den wissbegierigen Journalisten vorbei, die Verantwortlichen wie Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge oder Sportvorstand Matthias Sammer ließen sich zwar kurz blicken, wollten aber nicht sprechen und machten sich nach längerer Verweildauer in der Kabine der Spieler auf verschiedenen Wegen aus dem Staub.

Nur einige wenige Spieler stellten sich und versuchten - in aller Kürze - das gerade Erlebte irgendwie zu erklären. Das Niveau dieser Bemühungen schloss sich in etwa dem an, was sie zu zuvor auf dem Platz geleistet hatten. Man sei "ins Messer gelaufen", betonte Arjen Robben, der noch beste Akteur. "Die Wolfsburger haben die Konter ausgenutzt." Und Bastian Schweinsteiger unterstrich mehrmals, dass "die Kompaktheit" gefehlt habe.

Schlüssig klang das alles nicht. Wie kann es passieren, dass der ungeschlagene Tabellenführer nach einer allseits gelobten Vorbereitungsphase so versagt? Lag es an den kurzfristigen Ausfällen von Franck Ribery und Rafinha? Wohl kaum. Die, die einsprangen, David Alaba und Sebastian Rode, können es normalerweise auch. "Wir müssen jetzt analysieren, was passiert ist", sagte Trainer Pep Guardiola.

Mit vielem hatten die Bayern gerechnet, aber nicht damit. 1:4 in Wolfsburg, erste Niederlage der Saison, auf einen Schlag so viele Gegentore wie zuvor in 17 Spielen. "Natürlich ist das ein Schock. Man kann ein Spiel verlieren, aber 4:1 ist natürlich ein bisschen viel", sagte Arjen Robben, der aber auch was Positives sah: "Wir können unsere Lehren draus ziehen. Für die Zukunft ist das vielleicht gar nicht so schlecht."

Mit Schalke wartet nun das nächste Spitzenteam

Schon am Dienstag geht es gegen ein weiteres Spitzenteam. Schalke gastiert in München. Verlieren die Bayern da wieder Punkte könnte das unangenehme Folgen haben. Vor allem für das Klima, denn am Freitag haben die Bayern nicht nur ein Spiel verloren, sondern vor allem auch an Überzeugung. Das Münchner Selbstverständnis hat gelitten, weshalb das Schalke-Spiel eine gewisse Bedeutung innehat. Die Kratzer sollen zu keiner Delle werden.

"Die englische Woche kommt jetzt gerade richtig", sagte Manuel Neuer in der ARD. "Es wäre schlimm, wenn wir acht Tage auf das nächste Spiel warten müssten. Wir müssen jetzt die Kurve kriegen", forderte er. Acht Punkte Vorsprung haben die Bayern noch. Komfortabel. "Wir haben alles selbst in der Hand. Wir müssen nur zu unserem Spiel finden und dann wird alles gut", zeigte sich Schweinsteiger doch noch optimistisch und zog in die Wolfsburger Nacht davon.

Mounir Zitouni