Vor fast einem Jahr erlitt Daniel Ginczek als Spieler des 1. FC Nürnberg einen Kreuzbandriss; trotz der schweren Verletzung verpflichtete ihn der VfB. Neun Monate fiel der Stürmer aus, es dauerte bis zum 12. Spieltag, ehe er sein Bundesliga-Debüt im Trikot der Schwaben feierte.
Der 23-Jährige brauchte etwas, um nach der schweren Verletzung wieder in Tritt zu kommen. Über die U 23 führte ihn der VfB behutsam an die Profis heran. Ginczek lief zweimal für die zweite Mannschaft in der 3. Liga auf - und erzielte prompt jeweils ein Tor gegen Fortuna Köln (3:1) und die Stuttgarter Kickers (5:1). Nun muss er erneut bei der Reserve aushelfen. "Er ist noch nicht bei 100 Prozent. Er ist weit, aber noch nicht so weit", begründete Huub Stevens seine Entscheidung.
Er denkt in bestimmten Momenten noch an die Verletzung. Das ist eine ganz normale Sache.
VfB-Coach Huub Stevens über Daniel Ginczek
Den hohen Ansprüchen der Bundesliga genügt Ginczek in den Augen des Trainers offenbar noch nicht. In erster Linie, weil der Angreifer das Vertrauen in seinen Körper noch nicht zurückgewonnen hat. Stevens: "Er denkt in bestimmten Momenten immer noch an seine Verletzung. Das ist eine ganz normale Sache." Daher soll Ginczek am Samstag beim VfB II in Kiel Spielpraxis sammeln - für Stevens keine Herabwürdigung, sondern eher "eine Chance", sich zu bewähren und wieder für die Profimannschaft aufzudrängen.
Rausch ist nur dritte Wahl
Dieses Schicksal teilt der Ex-Nürnberger mit Konstantin Rausch, der ebenfalls mit nach Kiel fährt. Der 24-Jährige ist in Stevens' Gunst hinter Adam Hlousek und dem vom Asien-Cup zurückgekehrten Gotoku Sakai nur die Nummer drei für den Posten des Linksverteidigers. Daher soll sich auch Rausch bei der zweiten Mannschaft wieder für höhere Aufgaben empfehlen.