Bundesliga

Fritz sieht gute Ansätze - Casteels braucht Maske

Optimismus bei Werder nach der geglückten Generalprobe

Fritz sieht gute Ansätze - Casteels braucht Maske

Wortführer und Kapitän an der Weser: Bremens Clemens Fritz.

Wortführer und Kapitän an der Weser: Bremens Clemens Fritz. Picture Alliance

Auf dem Spielberichtsbogen vor der Testpartie in Hannover stand das "C", das den Spielführer ausweist, hinter dem Namen Zlatko Junuzovic. Obwohl Clemens Fritz, seit Jahren der Mann, der die Binde trägt und die Elf auf den Platz führt bei Werder, ebenfalls aufgelistet gewesen ist. Es war ein Versehen, ein Fehler der Gastgeber, wie sich spätestens beim Einlaufen zu dem Geisterspiel in der HDI-Arena herausstellte.

Fritz, der 34-Jährige Routinier, ist und bleibt der Bremer Kapitän und in dieser Funktion auch ein Wortführer. Nach dem 3:2-Erfolg bei Hannover 96 bewies er dies einmal mehr, als er Sätze formulierte, die wie ein Fazit der dreiwöchigen Vorbereitung klangen. "Gute Ansätze", hatte der Allrounder festgestellt, wobei er den Fitness-Zustand der Mannschaft und die auch in der Hinrunde zu beobachtenden Qualitäten in Bezug auf Laufbereitschaft und Einsatzwillen hervorhob. Auch die spielerischen Fortschritte, die wenig später Trainer Viktor Skripnik rühmte, sprach Fritz an, der indes auch auf diesen Schönheitsfehler verwies: "Wir kassieren weiterhin zu einfache Gegentore. Das müssen wir einfach abstellen."

Spielersteckbrief Fritz
Fritz

Fritz Clemens

Spielersteckbrief Junuzovic
Junuzovic

Junuzovic Zlatko

Spielersteckbrief Di Santo
Di Santo

Di Santo Franco

Spielersteckbrief Wolf
Wolf

Wolf Raphael

Spielersteckbrief Casteels
Casteels

Casteels Koen

Spielersteckbrief S. Garcia
S. Garcia

Garcia Santiago

Spielersteckbrief Sternberg
Sternberg

Sternberg Janek

Spielersteckbrief Bargfrede
Bargfrede

Bargfrede Philipp

Spielersteckbrief Prödl
Prödl

Prödl Sebastian

Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Dabei zielte der Ex-Nationalspieler, der immer noch nicht verkündet hat, ob er - wie es eine Option ihm gestattet - auch in der kommenden Saison weitermacht oder ob er im Sommer seine Laufbahn beendet, nicht nur auf die Abwehrspieler. "Defensivarbeit", so dozierte der Oldtimer, der nach dem Ende seiner aktiven Zeit einen Anschlussvertrag bei dem Nord-Klub besitzt, "geht schon vorne los. Wir müssen alle mithelfen, dass wir weniger Gegentore kassieren."

Zum Thema

Geglückte Generalprobe in Hannover, bei der zwei Spieler im Blickpunkt standen. Einmal Franco di Santo, der nach überstandener Knieverletzung diesmal über eine Stunde durchhielt, so dass Trainer Skripnik lobte: "Er hat sich gut bewegt und kommt langsam in den Rhythmus." Für noch mehr Brisanz sorgte der Auftritt der Torhüter. Raphael Wolf, von der sportlichen Leitung ausdrücklich als Nummer eins zwischen den Pfosten genannt, stand unter Druck nach der Vorgeschichte um den Rivalen Koen Casteels.

Wolf parierte einige Bälle und somit auch die öffentliche Kritik an seiner Person. "Gut gemacht", lautete das Kompliment von Skripnik, der spezifizierte: "Wir sind alle Profis. Raphael musste sich dem stellen. Er hat das Vertrauen des Trainers gespürt." Für den Leader Fritz war dies ohnehin "eine unnötige Diskussion, die nun endlich beendet sein sollte."

Casteels holt sich eine blutige Nase

So war am Sonntag nicht das Torwart-Duell ein Thema an der Weser, sondern der Zwischenfall im Training unter Beteiligung des Ex-Hoffenheimers: Casteels bekam bei einem Abwehrversuch einen Ball mit einer solchen Wucht auf die Nase, dass diese stark blutete und er das Training abbrechen musste.

Im Krankenhaus wurde die angeschwollene Nase untersucht, wo sich der Verdacht auf einen Nasenbeinbruch bestätigte. Bereits im Herbst 2012 hatte sich der Belgier die gleiche Verletzung zugezogen. Von der Trainingsarbeit beziehungsweise der finalen Rückrundenvorbereitung soll ihn das aber nicht abhalten: Am Dienstag ist noch trainingsfrei, am Mittwoch will der 22-Jährige mit Maske auflaufen.

Beim Auslaufen gar nicht erst mitgemacht hatten Santiago Garcia und Janek Sternberg, die Rivalen für den Posten des linken Verteidigers, die Schmerzen an der Patellasehne verspüren und sich nach dem Test bei 96 in Hannover behandeln ließen, sowie der erkältete Philipp Bargfrede. Weil er Probleme am Zeh beklagte, musste Fin Bartels die sonntägliche Einheit abbrechen. Wie geplant wird am Montag der Langzeitverletzte Sebastian Prödl (nach Knieverletzung) in Bremen ins Training einsteigen

Hans-Günter Klemm