Bundesliga

Körber und Mittelstädt sammeln Pluspunkte

Hertha beendet Trainingslager in Belek

Körber und Mittelstädt sammeln Pluspunkte

Konnten in Belek einen guten Eindruck hinterlassen: Maximilian Mittelstädt (li.) und Nils-Jonathan Körber.

Konnten in Belek einen guten Eindruck hinterlassen: Maximilian Mittelstädt (li.) und Nils-Jonathan Körber. imago

Reden war für die beiden Youngster nicht erlaubt. Zumindest nicht mit Journalisten. "Welpenschutz" genossen Körber und Mittelstädt, so die offizielle Diktion. Abseits dessen waren die beiden Talente aus der Hertha-U-19 aber mittendrin im Geschehen bei den Profis: Torwart Nils-Jonathan Körber (18 Jahre, 1,86 Meter, 78 Kilo), der zum Kader der U19 des DFB gehört, und Mittelstädt (17, 1,78 Meter, 65 Kilo), deutscher U-18-Nationalspieler, der sowohl linker Verteidiger als auch im linken Mittelfeld einsetzbar ist.

Beide profitierten davon, dass mit Änis Ben-Hatira und den beiden Ersatzkeepern Sascha Burchrt sowie Marius Gersbeck Spieler auf ihren Positionen verletzt fehlten. "Nils und Maxi waren aber nicht nur Lückenfüller", sagt Jos Luhukay, "es ist entscheidend, dass die jungen Spieler an das Niveau der Bundesliga heranwachsen. Für die beiden Jungs ist es wieder ein Erfahrungswert mehr. Beide haben ein hohes Potenzial und konnten sich in Belek weiterentwickeln."

Nils und Maxi waren nicht nur Lückenfüller.

Trainer Jos Luhukay hält viel von seinen Youngster

Anfangs wirkten beide Youngster in den Trainingseinheiten mit den Profis noch ein wenig verschüchtert, Luhukay musste sie hin und wieder auffordern, mehr Initiative zu zeigen. "Du musst reden", rief er etwa Körber zu, als der im Trainingsspiel seine Abwehrreihe noch zu zaghaft dirigierte. Und auch Mittelstädt fing sich mal eine leichten Rüffel vom Cheftrainer ein. "Du musst mitspielen, aktiv sein", forderte Luhukay. Doch der Eingewöhnungsprozess ging schnell vonstatten, vor allem Mittelstädt wurde von Tag zu Tag selbstbewusster und zeigte in den Trainingseinheiten seine technischen Qualitäten. Zum Wohlwollen von Luhukay. "Maxi hat auf uns insgesamt einen sehr lebendigen Eindruck gemacht", so der Hertha-Coach.

Mittelstädt, der wie Körber noch zur Schule geht, durfte sogar in beiden Testspielen auflaufen. Gegen Young Boys Bern (3:5 nach Elfmeterschießen) löste er Valentin Stocker nach 74 Minuten ab, im zweiten Test am Freitag gegen den FC Thun (1:0) ersetzte Mittelstädt den Schweizer bereits ab der 61. Minute. Körber wiederum löste gegen Thun Stammkeeper Thomas Kraft zur zweiten Halbzeit ab und konnte Pluspunkte sammeln. "Nils war sehr konzentriert und fokussiert. Er hat sehr ruhig und sachlich agiert. Das war sehr erfreulich", lobte Luhukay den jungen Torwart, der ansonsten in der U 19 in der A-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost spielt (bisher neun Einsätze in dieser Saison). Auch Mitteldstädt ist im Alltag bei der U 19 aktiv, in dieser Saison bestritt er bislang elf Spiele (zwei Tore).

Visitenkarten abgegeben

Ihre Premiere im Profikader der Hertha feierten Körber und Mittelstädt indes nicht. Beide trainieren in regelmäßigen Abständen mit Luhukays Team, wenn es sich mit der Schule vereinbaren lässt. Und gespielt haben Körber und Mittelstädt bereits auch schon mal für die Profis: Körber stand am 26. August 2014 während der Sommervorbereitung beim internen Test der Profis gegen die eigene U 23 (5:0) eine Halbzeit im Tor des Bundesliga-Teams. Mittelstädt durfte in der Länderspielpause im Herbst am 10. Oktober beim Test gegen Erzgebirge Aue (1:1) ab der 46. Minute für Marvin Plattenhardt ran.

Jetzt waren beiden erstmals im Trainingslager dabei und haben ihre Visitenkarten abgegeben. Fazit: Beide dürfen wiederkommen.

Andreas Hunzinger