Bundesliga

Kramer: "Zu viel drauflos geplaudert"

Noch-Gladbacher gelobt Besserung

Kramer: "Zu viel drauflos geplaudert"

Am Sonntag mal wieder im Rampenlicht: Christoph Kramer nimmt stellverstretend die Auszeichnung "Mannschaft des Jahres" entgegen.

Am Sonntag mal wieder im Rampenlicht: Christoph Kramer nimmt stellverstretend die Auszeichnung "Mannschaft des Jahres" entgegen. picture alliance

"Mir liegt es wirklich auf dem Herzen, gerade nach den letzten Wochen ein paar Sätze loszuwerden", schreibt Kramer bei "Instagram": "Es wurde in 2014 viel über mich geschrieben, vieles richtig, vieles falsch. Ich habe nach meiner medienwirksamen Geschichte in Rio kein Interview gescheut. Zu allem Stellung bezogen! Und im Nachhinein ein bisschen naiv und zu viel drauflos geplaudert."

Kramer, der im WM-Finale unverhofft zum Startelfeinsatz gekommen war und dann dem Schiedsrichter wegen einer erlittenen Gehirnerschütterung seltsame Fragen gestellt hatte , war zuletzt mit Interviews aufgefallen, in denen er seine Situation als Leihspieler bei Borussia Mönchengladbach mit "modernem Menschenhandel" verglich oder gleich über die ganze Gesellschaft philosophierte, die ihm "manchmal ein wenig zerfressen von Neid" erscheine. Das kostete den Weltmeister Sympathien.

Jetzt beteuert er: "Ich wollte mich nie abgehoben oder respektlos gegenüber Menschen oder Vereinen oder sonst was äußern. Aber so, wie es rüberkam, habe ich selbst ein schlechtes Gewissen. Ich kann die Meldungen/Nachrichten selbst nicht mehr sehen." Es tue ihm leid, "wenn jemand etwas falsch aufgefasst hat. Es war nie meine Absicht, respektlos oder unsympathisch zu klingen, aber im jugendlichen Leichtsinn lässt man sich nach so einer unfassbar rasanten Zeit, wenn man jeden Tag etwas Neues über sich liest, zu dem ein oder anderen dahingesagten, nicht ernstgemeinten Spruch ohne zu überlegen hinreißen."

"Werde in Zukunft überlegter agieren"

Daraus werde er nun seine Lehren ziehen, verspricht Kramer: "Ohne meine ehrliche Art zu verlieren, werde ich in Zukunft überlegter agieren, weil die Darstellung immer ein bisschen anders rüberkommen kann. Mir tut es unheimlich gut, dass jetzt Pause ist. Im Unterbewusstsein hat mich das Thema und die Diskussionen um die 'Entscheidung' 2015 schon belastet."

Nun, da seine Zukunft mit der Rückkehr nach Leverkusen geklärt ist , will der Noch-Gladbacher unbelastet ins neue Jahr gehen - und sich wieder mehr auf den Fußball konzentrieren. "So viel Freude und Energie wie in 2014 hatte ich noch nie auf dem Platz - und das ist das, was bei allem wirklich zählt."

jpe