Bundesliga

"Reinknallende" Bremer leben Abstiegskampf vor

Selke glänzt erneut

"Reinknallende" Bremer leben Abstiegskampf vor

Davie Selke ging beim 2:1-Sieg gegen Dortmund voran, ganz Bremen folgte in einem leidenschaftlichen Spiel.

Davie Selke ging beim 2:1-Sieg gegen Dortmund voran, ganz Bremen folgte in einem leidenschaftlichen Spiel. Getty Images

Der 19-Jährige war beim 2:1-Erfolg gegen den weiter strauchelnden und über die meisten Strecken enttäuschenden BVB einer der auffälligsten Akteure. Dies nicht nur wegen seinem frühen 1:0 nach schöner Vorarbeit von Santiago Garcia und einem schönen Schlenzer ins rechte Eck, sondern auch wegen vieler Dribblings, die die Westfalen oftmals entnervten.

Wichtig war darüber hinaus natürlich das 2:0 nach der Pause, bei dem sich zunächst wieder Selke stark zeigte, indem er Nationalspieler, Weltmeister und den späteren 1:2-Anschlusstorschützen Mats Hummels mit einem einfachen Haken stehen ließ. Den Treffer verbuchte schließlich Fin Bartels, der sich auf der Vereins-Website zu Wort meldete: "Wir haben uns in alles reingeknallt, obwohl der Akku schon fast leer war. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, sind unbekümmert aufgetreten."

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Mehr Druck für Dortmund

Fin Bartels

Markierte das wichtige 2:0: Fin Bartels. Getty Images

Es war vielleicht der Schlüssel zum Erfolg, dass die Nordlichter ihren vorhandenen Abstiegsdruck abschütteln konnten und gegen den BVB deswegen unbekümmerter auftraten. Das sah auch Ideengeber Zlatko Junuzovic so: "Wir hatten keine Angst, Dortmund hatte mehr Druck. Wir kennen die Situation, unten drin zu stehen, schon etwas länger. Das war heute vielleicht unser Vorteil." Bartels ergänzte, vor allem mit Hinblick auf den teils heftigen Regen: "Als wir die Bedingungen im Stadion gesehen haben, war uns sofort klar, dass es unser Wetter ist und wir uns das heute nicht nehmen lassen. Wir hätten das Spiel gar früher entscheiden müssen."

Viktor Skripnik

Die Anspannung im Abstiegskampf ist ihm abzusehen - die Erleichterung nach dem Sieg aber auch: Werder-Coach Viktor Skripnik. Getty Images

Tatsächlich war die Leidenschaft den Werderanern nicht abzusprechen, die zur Weihnachtszeit wieder in den bekannten Trikots mit dem Christbaum-Vereinslogo auftraten. Wenn dann auch noch ein Sieg gegen einen derzeit direkten Abstiegskonkurrenten herausspringt, macht das ein gesamtes Vereinslager natürlich stolz. Zusammenfassende Worte darüber fand auch Coach Skrpinik: "Wir sind hochzufrieden und freuen uns riesig über den Heimsieg kurz vor Weihnachten. Die letzten Tage waren nicht leicht mit dem Stress und der Kritik, die wir bekommen haben. Ich bin froh, dass wir darauf eine Antwort gegeben haben. Jeder Einzelne hat eine Top-Leistung gezeigt."

Fritz: "Fokus Defensive"

Spielbericht

Den warnenden Zeigefinger hob derweil Kapitän Clemens Fritz: "Wir wissen, dass die Saison bis zum 34. Spieltag geht und wir noch oft nach Niederlagen wieder aufstehen werden müssen." Alles schwarzmalen wollte der 34-Jährige allerdings nicht: "Wir arbeiten gut, das Trainerteam stellt uns hervorragend ein, aber wir hatten bislang wenig Zeit um konstant an Problemen zu arbeiten. Der Sieg gibt uns Schwung für das neue Jahr. Uns steht eine sehr intensive Vorbereitung bevor, in der der Fokus auf der Defensive liegt."

Hunt kein Thema

Im Vorfeld der Partie waren wie im Wolfsburger Land auch im Bremer Umfeld vermehrt Gerüchte aufgekommen, dass ein gewisser Aaron Hunt zurückkehren könnte. Vor allem die eigenen Aussagen des Mittelfeldmannes und langjährigen Bremers gegenüber dem kicker hatten frisches Öl in dieses Feuer gekippt: "Ich weiß, was ich an Werder habe oder hatte. Und es war klar, dass ich so etwas wie in Bremen nicht bei einem anderen Klub wieder kriegen würde." Das hatte schon irgendwie nach Sehnsucht geklungen.

Doch egal wie die Dinge emotional bei allen Beteiligten stehen, Bremens Aufsichtsratsvorsitzender Marco Bode machte im Vorfeld des Spiels gegenüber Sky klar, dass eine Rückkehrs Hunts nicht in Frage kommt: "Aaron hat einen langfristigen Vertrag in Wolfsburg, also ist das aus meiner Sicht relativ unrealistisch." Der 45-Jährige sagte aber auch: "Dass sich Aaron eine Rückkehr vorstellen kann, ist ein Kriterium. Das hilft schon mal, aber in Erwägung ziehen wir vieles." Hunt steht bei den Wölfen noch bis 2017 unter Vertrag.

mag

Bilder zur Partie Werder Bremen - Borussia Dortmund