Bundesliga

Freiburg ist Letzter - Hoffenheim reich beschenkt

Bremen gelingt Befreiungsschlag - Wölfe distanzieren Verfolger

Freiburg ist Letzter - Hoffenheim reich beschenkt

Packendes Duell zum Hinrunden-Abschluss: Die Freiburger Schmid (li.) und Riether gegen Hannovers Kapitän Stindl.

Packendes Duell zum Hinrunden-Abschluss: Die Freiburger Schmid (li.) und Riether gegen Hannovers Kapitän Stindl. Getty Images

Zum Abschluss der Vorrunde boten der SC Freiburg und Hannover 96 am Sonntagabend ein packendes und spannendes Duell. Nach den äußerst kurzweiligen 90 Minuten trennten sich die beiden Kontrahenten mit 2:2, wodurch die Breisgauer die Rote Laterne über die Winterpause innehaben! Die Niedersachsen dagegen haben im neuen Jahr die internationalen Startplätze vor Augen.

Im ersten Durchgang waren die Roten im Breisgau die bessere Elf, zweimal verhinderte das Aluminium einen Torerfolg von Briand (24.) und Joselu (34.). Freiburg hatte in den ersten 45 Minuten eigentlich nur eine Chance, die aber verwertete Frantz in der 43. Minute zur 1:0-Pausenführung. Den Vorsprung verdiente sich der SCF dann in Hälfte zwei, Klaus (46.) und Mehmedi (60.) scheiterten ebenfalls am Aluminium. Von Hannovers Dominanz war lange Zeit nicht mehr viel zu sehen, das Korkut-Team kam nicht mehr zu nennenswerten Chancen. Als Kempf in der 81. Minute das Ergebnis auf 2:0 stellte, schien Hannover schon geschlagen. Doch in einer dramatischen Schlussphase glichen Bittencourt (83.) und Joselu nach einem Bürki-Schnitzer (90. +3) für Hannover doch noch aus! Freiburg gelang damit in den letzten sechs Partien kein Dreier, 96 ist seit drei Partien ungeschlagen.

Brooks verteilt zwei Geschenke, Sippel und Niemeyer je eines

Hoffenheim durfte bei Hertha fünfmal jubeln

Hoffenheim nahm die Geschenke an der Spree dankend an und durfte bei Hertha fünfmal jubeln. picture alliance

Kurz vor den besinnlichen Tagen erlitt Hertha BSC im letzten Heimspiel der Saison Schiffbruch. Die Berliner unterlagen am Sonntagnachmittag gleich mit 0:5 gegen 1899 Hoffenheim und müssen sich zum Rückrundenauftakt erst einmal nach unten orientieren, der Abstiegsrelegationsrang liegt nur zwei Zähler entfernt. Die Kraichgauer dagegen liegen nach dem Überraschungscoup an der Spree nach Abschluss der Hinrunde in Schlagdistanz zu den internationalen Startplätzen.

Im Mittelpunkt stand Herthas John Anthony Brooks. Der Deutsch-Amerikaner leitete die Niederlage mit einem Eigentor (23.) und einem unnötigen Foul an Hoffenheims Schipplock ein. Den fälligen Strafstoß verwandelte Salihovic sicher (26.). Der Bosnier blieb auch in der 39. Minute vom Punkt eiskalt, als er ein Geschenk von Schiedsrichter Peter Sippel - Herthas Schulz hatte Beck nicht gefoult - annahm. Die Partie war damit quasi gelaufen. Zwar hatte Ben-Hatira in der 55. Minute die große Chance, für Spannung zu sorgen, doch nach dem kläglichen Fehlschuss des tunesischen Nationalspielers aus kurzer Distanz war die Luft raus, Hoffenheim hatte leichtes Spiel. Schipplock nach einem Konter (74.) und Rudy nach einem Niemeyer-Geschenk (84.) stellten den 5:0-Endstand her!

Wieder trifft Naldo entscheidend zum Sechs-Punkte-Polster

Lange Zeit auf Augenhöhe: Kölns Risse (re.) gegen Wolfsburgs Guilavogui.

Lange Zeit auf Augenhöhe: Kölns Risse (re.) gegen Wolfsburgs Guilavogui. Getty Images

Der VfL Wolfsburg feierte am Samstagabend einen knappen 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln und vergrößerte als Tabellenzweiter den Abstand zu den Verfolgern auf sechs bzw. sieben Zähler. Matchwinner für die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking war Naldo, der in einer festgefahrenen Partie eine Ecke wuchtig einköpfte. Damit drehten die Niedersachsen die Partie in der Schlussphase, nachdem Maroh die Domstädter mit einem feinen Schuss ins kurze Eck in Front gebracht hatte. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Dost gesorgt, der ebenfalls mit dem Kopf zur Stelle war. Unter dem Strich war der Dreier für den VfL verdient, weil er gegen den tapfer wehrenden FC mehr Initiative entwickelte und ein Chancenplus verzeichnete. Auch als Kölns Coach Peter Stöger in den Schlussminuten mit Osako neben Ujah und Zoller den dritten Stürmer aufs Feld schickte, war den Westdeutschen kein Punkt vergönnt.

BVB im Strudel Richtung Platz 18

Bremens Davie Selke

Sein Tor lähmte den BVB schon früh: Bremens Davie Selke. picture-alliance

Borussia Dortmund steckt weiterhin in der Krise und musste auch beim Schlusslicht SV Werder Bremen Federn lassen. Der BVB kassierte am Samstagnachmittag schon früh einen Gegentreffer durch Selke und agierte danach fast die gesamte erste Hälfte wie paralysiert. In der Offensive ging so gut wie nichts zusammen, das Kombinationsspiel der Klopp-Elf lief alles andere als flüssig. Die Bremer riskierten nach dem Führungstreffer nicht allzu viel, machten die Räume eng und ließen die Dortmunder anlaufen. Mit Beginn des zweiten Durchgangs durfte sich beim BVB Kagawa für Kehl versuchen, damit wurde das Spiel der Borussia etwas griffiger – Chancen für den letztjährigen Vizemeister blieben allerdings weiterhin aus. In der Defensive des BVB allerdings ging es weiterhin drunter und drüber – Hummels wurde rausgelockt und ausgespielt und in der Mitte bedankte sich Bartels zum 2:0. Die Körpersprache der Schwarz-Gelben signalisierte Resignation, Selke hätte fast auf 3:0 gestellt, doch dann traf Hummels nach einer Ecke und läutete mit dem 1:2 die Aufholjagd ein, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Bremen überholt mit dem knappen Heimsieg Dortmund in der Tabelle und schickt den Champions-League-Achtelfinalisten zum Überwintern auf einen direkten Abstiegsplatz. Sollte Freiburg am Sonntag gegen Hannover entsprechend punkten, droht gar Platz 18!

Schalke jubelt nur vor dem Anpfiff

Schalkes Huntelaar trifft nur die Latte.

Schalkes Huntelaar trifft nur die Latte. Getty Images

Beim FC Schalke brandete schon vor dem Anpfiff gegen den Hamburger SV großer Jubel auf, als auf der Anzeigetafel die Vertragsverlängerung von Klaas Jan Huntelaar bis 2017 verkündet wurde. Fast hätte der niederländische Goalgetter dann auch gleich den Führungstreffer erzielt, doch sein Kopfball klatschte nur an die Latte. Die Königsblauen hatten im ersten Abschnitt alles im Griff, auch wenn die fehlende Präzision weitere Großchancen verhinderte. Einen Schreckmoment hatten die Knappen noch kurz vor der Pause zu überstehen, als HSV-Stürmer Rudnevs frei vor Fährmann auftauchte, dann aber kläglich scheiterte. In Durchgang zwei konnten die Hanseaten das Geschehen ausgeglichen gestalten und hätten durch den Ex-Schalker Holtby beinahe getroffen, doch Fährmann parierte den Flachschuss stark. Der HSV witterte Morgenluft, wollte mehr, doch hatte die Zinnbauer-Elf auch Glück, dass Neustädter nur ans Alu schoss. Die torlose Punkteteilung hilft den Hamburgern im Abstiegskampf etwas mehr, S04 landet auf Platz fünf.

Bei Torbestie Meier schlägt's 13 - Bellarabi rettet einen Zähler

Lächelnde Torbestie: Frankfurts Alex Meier jubelte über Tor Nummer 13 in Leverkusen.

Lächelnde Torbestie: Frankfurts Alex Meier jubelte über Tor Nummer 13 in Leverkusen. picture-alliance

Bayer Leverkusen wollte gegen Eintracht Frankfurt seine Champions-League-Ambitionen untermauern, doch in den ersten 45 Minuten agierte die Schmidt-Elf im Vorwärtsgang arg ideenlos. Anders die Hessen, die kompakt standen und flott nach vorne spielten. Belohnt wurde dies einmal mehr durch SGE-Torjäger Meier, der den Foulelfmeter (Jedvaj an Inui) sicher verwandelte - Tor Nummer 13 für die hessische Torbestie. Auch in Hälfte zwei ließ sich die Eintracht die Butter lange Zeit nicht vom Brot nehmen, die SGE stand defensiv sehr stabil und Leverkusen fand so überhaupt keinen Rhythmus. Erst in der Schlussphase klingelte es dann im Kasten von SGE-Keeper Hildebrand, als Bellarabi mit dem ersten Schuss von Bayer aufs Gehäuse zum 1:1-Endstand traf.

Ex-Borusse Bobadilla dreht den Spieß um

Den ersten Treffer am Samstag besorgte Borussia Mönchengladbach in Augsburg. Kruse nahm den Handelfmeter dankend an und brachte die Favre-Elf früh in Führung. Die Fuggerstädter ließen sich jedoch vom Rückstand nicht beirren und hielten gegen den VfL mutig dagegen. Nach einem mustergültigen Angriff über rechts, schlug Altintop erst noch einen Querschläger, den Kollege Feulner allerdings eiskalt zum 1:1-Pausenstand verwertete. Nach dem Seitenwechsel kam die Weinzierl-Elf hellwach raus und jubelte über das 2:1 durch Bobadilla, der in der Hinrunde 2011/12 für die Gladbacher auf Torejagd gegangen war (15 BL-Spiele, ein Tor). Das Spiel blieb wie schon im ersten Abschnitt richtig unterhaltsam, beide Teams hatten das Visier weit offen - Borussen-Keeper Sommer verhinderte einen höheren Rückstand.

Nullnummer in Stuttgart - Brückner im Glück

In Stuttgart stieg für den VfB und Paderborn ein wegweisendes Spiel – mit einem Sieg wollten die Schwaben den furios in die Saison gestarteten Aufsteiger in den Abstiegskampf ziehen. Im ersten Abschnitt agierten die Ostwestfalen durchaus gefällig, doch Torchancen blieben bis auf Stoppelkamps Gelegenheit Mangelware. Auf der Gegenseite hätte Brückner beinahe ein Eigentor fabriziert, als sein Kopfball-Rückspiel am Pfosten landete. Mit Wiederbeginn verflachte das Niveau der Partie zunehmend, fehlende Präzision im Passspiel verhinderte vernünftige Angriffe. Unter dem Strich blieb die Breitenreiter-Elf zwar im Vorwärtsgang gefährlicher, doch ein Erfolgserlebnis blieb dem SCP verwehrt. Das 0:0 war letztlich leistungsgerecht.

Robben bestraft die fleißige Mainzel-Männchen

Die Mainzer Malli und Okazaki bedrängen den Münchner Ribery.

Die Mainzer Malli und Okazaki bedrängen den Münchner Ribery. Getty Images

Zum Auftakt des letzten Hinrundenspieltags mussten die Mainzer am Freitag gegen den FC Bayern ein bitteres 1:2 schlucken. Die Rheinhessen begannen flott, erzielten durch de Blasis ein Abseitstor und überraschten den Rekordmeister mit großer Laufbereitschaft und schnörkellosem Spiel nach vorne. Die Guardiola-Elf fand nur schwer in die Partie, von der üblichen Dominanz waren die Münchner im ersten Abschnitt ein ganzes Stück entfernt. Und lagen nach fünf Zu-Null-Spielen in Folge auch mal wieder hinten - Soto tunnelte FCB-Keeper Neuer nach einem mustergültigen Angriff.

Die Reaktion des Spitzenreiters fiel trocken aus: Schweinsteiger zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern genau in den Winkel. Nach dem Seitenwechsel änderte sich an diesem Bild nicht viel. Malli scheiterte mit einer Großchance am stark reagierenden Neuer. Die Bayern versuchten in der Schlussphase den Druck zu erhöhen, doch die Hjulmand-Elf hielt dagegen - bis zur 90. Minute. Dann leistete sie sich im Aufbau einen fatalen Abspielfehler, und wenige Sekunden später vollstreckte Robben zum 2:1-Siegtreffer.

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Spieltagsbilder 17. Spieltag 2014/15