Bundesliga

Stindl: "Wollen unsere Position stärken"

Hannover: Rückkehrer gibt wieder den Ton an

Stindl: "Wollen unsere Position stärken"

Gibt wieder den Ton an: Lars Stindl.

Gibt wieder den Ton an: Lars Stindl. imago

Gesprochen hat er öffentlich bis Mittwoch wenig bis gar nicht. "Ich habe meinen Fokus aufs Training gelegt, wollte mich von keinem groß ablenken lassen", entschuldigte Stindl sein vorübergehendes Abtauchen. Die ersten Einheiten seien hart und anstrengend gewesen, bekennt der 26-Jährige. "Da meldet sich der Körper an allen Ecken und Enden. Ich bin sehr glücklich, dass ich beschwerdefrei trainieren kann, keinerlei Probleme habe. Das ist echt etwas Schönes. Ich bin einfach nur froh, wieder da zu sein." Wichtig sei für ihn in den vergangenen Tagen daher gewesen, "in Ruhe vernünftig zu arbeiten, mich erst wieder richtig einzufinden."

Beim 1:3 gegen Leverkusen vorigen Samstag, bei dem Stindl sein Startelf-Comeback erlebte, sei dies nun einigermaßen gelungen. "Es gab viele schwierige Momente, in denen ich nicht so zeigen konnte, was ich mir vorgenommen hatte." Unter anderem vergab der Mittelfeldspieler zweimal in aussichtsreicher Position. Die Niederlage gegen Bayer ist jedoch aufgearbeitet und abgehakt, der Blick geht nach vorne.

Wir dürfen nicht bequem werden.

Lars Stindl

"Wir sind in einer sehr guten Ausgangslage. Aber wir dürfen nicht bequem werden. Wir wollen unsere Position stärken und versuchen, sie so lange wie möglich zu halten. Wir sind uns bewusst, dass die letzten fünf Spiele in diesem Jahr keine einfachen sein werden", weiß Stindl. Allein Samstag in Hoffenheim und anschließend gegen Wolfsburg warten in der Liga als nächstes zwei weitere Spitzenteams auf 96.

Nach dem Syndesmoseriss im rechten Knöchel vor knapp zwei Jahren bescherte dem Ex-Karlsruher nun der Außenbandanriss im Knie, wiederum rechts, die zweite längere Auszeit. "Bei der ersten schwierigen Verletzung lernt man schon, Dinge anders wahrzunehmen. Dann gerät es wieder in Vergessenheit. Man denkt über das eine oder andere nach, aber irgendwann muss auch wieder der Alltag einkehren."

Dieser Alltag besteht auch im Ausüben der Kapitänsrolle. Für den eher zurückhaltenden Spieler ein harter Job. Stindl rückblickend: "Es war für mich überhaupt nicht einfach. Ich bin da durch die Verletzung von Steven Cherundolo ein bisschen reingeworfen worden. Ich glaube, dass ich jetzt gelernt habe, vieles richtig einzuschätzen." Mit einem Auftreten "weit weg vom Diktator" gibt er sich als Führungsfigur alle Mühe, demokratische Entscheidungen zu treffen: "Ich bin sehr kommunikativ, habe sehr viel Kontakt mit dem Mannschaftsrat."

Michael Richter