Bundesliga

Hartenbach: "Wir müssen alle taktischen Kniffe abrufen"

Die Ruhe vor dem (Derby-)Sturm

Hartenbach: "Wir müssen alle taktischen Kniffe abrufen"

Derby gegen Stuttgart: Günther, Sakai und Schmid (v.l.) werden sich einen heißen Fight liefern.

Derby gegen Stuttgart: Günther, Sakai und Schmid (v.l.) werden sich einen heißen Fight liefern. imago

Obendrein dürfen sich die Zuschauer auf eine hochinteressante Partie freuen. Nach dem Rücktritt von Armin Veh erwartet den neuen VfB-Coach Huub Stevens die erste wichtige Standortbestimmung. Auf welche Elf wird er bauen? Welche taktische Marschroute gibt er aus? Und wie wird SC-Trainer Christian Streich darauf reagieren?

Da Schlusslicht Stuttgart das Augenmerk vermutlich zunächst auf defensive Stabilität richten wird, anstatt ein Offensiv-Feuerwerk abzubrennen, könnte Freiburg von der zuletzt so erfolgreichen Defensiv-Strategie abweichen. Nach der 0:2-Niederlage in Augsburg am 9. Spieltag verordnete Streich seiner ansonsten meist sehr hoch stehenden und früh störenden Mannschaft eine defensivere Grundordnung.

Überwiegend griffen seine Spieler die vergangenen Gegner aus Köln, Schalke und Mainz erst ab der Mittellinie an. Mit sieben Punkten aus diesen Spielen holten die Breisgauer fast die maximale Ausbeute. "Die Stabilität gab uns Kraft und Vertrauen", freut sich Klemens Hartenbach. Der Sportdirektor betont, dass es in Freiburg kein Dogma gebe, das die Spielweise vorschreibe. Auch der Attraktivität des Fußballs schade die neue Herangehensweise nicht automatisch: "Die Qualität ist zu hoch, um im Hurra-Stil durch die Bundesliga zu marschieren. Wenn man tief steht und schnell umschaltet, muss das aber kein unansehnlicher Fußball sein." Wer die Spiele des Sportclub beobachtet, mag dieser Einschätzung nicht widersprechen. Freiburg sucht fast immer nach spielerischen Lösungen, probiert auch in der eigenen Hälfte, sich aus Drucksituationen durch Kombinationsfußball zu befreien.

Doch was passiert, wenn das Team auf einen defensiv ausgerichteten Gegner trifft? Die Antwort wird es wohl am Freitag ab 20.30 Uhr geben. Es ist durchaus denkbar, dass der SC zu seiner "alten" Spielweise zurückkehrt, den Gegner schon tief in dessen eigener Hälfte attackiert und beim Aufbau stört. Mit welcher Elf und Marschroute auch immer, Hartenbach erwartet gegen den VfB ein heiß umkämpftes Match: "Stuttgart hat richtig Qualität und müsste nicht dort unten stehen. Um dieses Spiel erfolgreich bestreiten zu können, müssen wir alle taktischen Kniffe abrufen. Ich kann dem VfB jedenfalls keine Hoffnung machen, dass unsere Spieler Stuttgart nach dem Tabellenplatz einschätzen."

Julian Franzke