Tayfun Korkut sieht es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Ich bin froh, dass wir nicht mehr so viele Verletzte beklagen müssen", kommentierte Hannovers Trainer die stattliche Zahl von 25 Feldspielern, die sich am Dienstagmorgen ein Stelldichein auf dem Platz gegeben hatten - ganz gegen den Ansatz des 40-Jährigen, lieber mit einer kleineren Gruppe intensiver zu üben, denn: "Es ist auch eine Herausforderung, als Trainer mit so vielen Spielern zu arbeiten."
Einen von ihnen hatte Korkut bewusst per Beschluss wieder aufgenommen: Salif Sané, den im Sommer nach diversen Verfehlungen verbannten Senegalesen mit französischem Pass. Dieser erhalte nun zwar noch einmal seine gefühlt "fünfte oder sechste Chance", unter besonderer Beobachtung aber stehe er nicht. Korkut: "Salif ist jetzt einer, der wieder zum Kader dazugestoßen ist, mit allen Rechten und Pflichten."
Spielersteckbrief Sané
Besonders an Letztere aber erinnert der Coach den 24-Jährigen eindringlich: "Er muss das Vertrauen bestätigen und Arbeit abliefern. Es geht darum, dass er seinen Hintern hochbekommt." Nach seinen Disziplinlosigkeiten war Sané, den Hannover im Sommer 2013 aus Nancy verpflichtet hatte, vor einem halben Jahr zur U 23 in die Regionalliga versetzt, in der vergangenen Woche aber begnadigt worden.
Nun habe der Abwehr-Allrounder, dessen Qualitäten Korkut in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld sieht, bis zur Winterpause Gelegenheit, sich noch einmal neu zu empfehlen: "Es liegt in seiner Hand." Im Januar muss sich dann zeigen, ob der gemeinsame Weg weitergeht oder der Verein erneut den Versuch unternimmt, den einstigen Problemspieler anderswo unterzubringen.
