Bundesliga

Paukenschlag beim VfB! Veh nimmt seinen Hut

Stuttgart: Trainer tritt von seinem Amt zurück

Paukenschlag beim VfB! Veh nimmt seinen Hut

Nahm seinen Hut: Armin Veh gab sein Amt als Cheftrainer beim VfB Stuttgart auf.

Nahm seinen Hut: Armin Veh gab sein Amt als Cheftrainer beim VfB Stuttgart auf. imago

Nach der vierten Heimniederlage in dieser Saison ist Schluss. Trainer Veh zog selbst die Konsequenzen aus dem sportlich enttäuschenden Abschneiden der Stuttgarter und trat von seinem Amt zurück.

"Armin Veh hat uns am gestrigen Abend in einem persönlichen Gespräch über seine Entscheidung informiert", wird Stuttgarts Präsident Bernd Wahler in einer Vereinsmitteilung zitiert. "Er ist der Überzeugung, dass ein Wechsel auf der Trainerposition notwendig ist, um in die Erfolgsspur zurückzufinden. Wir respektieren seine Entscheidung, obwohl wir auch nach dem gestrigen Spiel von ihm und seiner Arbeit überzeugt waren."

"Dieser Schritt ist mir sehr schwer gefallen, weil mir der Verein und die Mannschaft am Herzen liegen. Letztlich musste ich aber so handeln, weil ich von der Richtigkeit dieses Schritts überzeugt bin", sagt Veh. "Die Mannschaft ist besser als der Tabellenplatz, neun Punkte aus zwölf Spielen sind einfach zu wenig. Dafür bin ich verantwortlich. Uns und mir fehlte einfach auch das notwendige Quäntchen Glück in vielen knappen Spielen. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft schon bald wieder punkten wird."

Veh vor anderthalb Wochen: "Aufgeben ist keine Option"

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - FC Augsburg

Erst vor anderthalb Wochen hatte Veh im großen kicker-Interview (Ausgabe 93) noch beteuert, dass "Aufgeben keine Option" sei. "Dass es eine schwere Saison würde, war mir sehr schnell klar", so Veh, der aber davon überzeugt war, die Kurve zu kriegen. "Wir haben Probleme, aber wir arbeiten daran, diese zu beseitigen, um besser dazustehen. Und ich bin sicher, dass uns das auch gelingen wird".

"Ich verzweifle nicht. Auf dem letzten Platz zu stehen, ist absolut nicht unser Anspruch, aber es ist auch noch niemand nach elf Spieltagen abgestiegen", so Veh gegenüber dem kicker. Nach zwölf Spieltagen zwar auch nicht, aber eine weitere Heimniederlage später beurteilte Veh die geeigneten Mittel, um aus dem Schlamassel herauszukommen, anders und zog einen Schlussstrich.

Magere Bilanz in Bundesliga und Pokal

Der 53-Jährige war im Sommer zu den Stuttgartern, die er 2007 zum deutschen Meistertitel geführt hatte, zurückgekehrt. Nach der verkorksten vergangenen Saison sollte der VfB unter Veh wieder durchstarten. Doch in zwölf Spielen gab es unter seiner Regie nur magere neun Punkte. Außerdem war der VfB bereits in der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde beim VfL Bochum gescheitert.

In seiner ersten Amtszeit beim VfB coachte Veh die Schwaben in 96 Bundesligaspielen und erreichte bei 46 Siegen, 18 Unentschieden und 32 Niederlagen einen Punkteschnitt von 1,63. Nach seiner Rückkehr feierte der VfB nur zwei Siege, holte drei Unentschieden und verlor sieben seiner zwölf Spiele. Dies entspricht einem Schnitt von lediglich 0,75 Punkten pro Spiel.

Die Suche nach den besseren Perspektiven

Neben dem VfB trainierte Veh in der Bundesliga auch schon den VfL Wolfsburg (Juli 2009 bis Januar 2010), den Hamburger SV (Juli 2010 bis März 2011) und Frankfurt. Die Hessen hatte Veh im Juli 2011 als Zweitligist übernommen und im Sommer darauf den Aufstieg gefeiert. Im Oberhaus gelang der Einzug in die Europa League. Im Juni dieses Jahres verabschiedete sich Veh aus Frankfurt und suchte bessere Perspektiven.

mas