Bundesliga

Hinter dem Dominator gibt's die "wilde Sau"

Der Kommentar zum 12. Spieltag

Hinter dem Dominator gibt's die "wilde Sau"

Der alte und wohl neue Meister: Der FC Bayern hat schon sieben Zähler Vorsprung.

Der alte und wohl neue Meister: Der FC Bayern hat schon sieben Zähler Vorsprung. Getty Images

Macht diese Dominanz die Liga langweilig? Gegenfrage: Definiert sich die Spannung einer Meisterschaft nur darüber, wer Meister wird?

Dieser 12. Spieltag widerlegte diese These eindrucksvoll. Hinter den Bayern geht die Post ab und das nicht zu knapp. Wo die Münchner ihre Gegner eiskalt studieren, sezieren und dann filetieren, spielt der Rest der Liga "wilde Sau".

Der VfL Wolfsburg verliert beim FC Schalke, von dem doch klar war, dass er nie mehr ein Spiel gewinnen wird. Leverkusen provoziert den Gegner mit Roberto Hilbert und Sebastian Boenisch und das Spitzenteam aus Hannover fällt darauf rein. Die unfassbaren Gladbacher, schon annähernd auf Augenhöhe mit den Bayern, fallen tief gegen die Frankfurter Eintracht, die doch zuletzt vier Liga-Spiele verloren hatte. Und weil Borussia Dortmund diesmal kein Christoph Kramer zur Hilfe kam, reichte eine 2:0-Führung beim Aufsteiger aus Paderborn eben nicht. Und so geht es rauf und runter, Hoffenheim – gestern noch der Hotspot der Liga – ist plötzlich Siebter und beklagt nach elf Gegentoren in drei Spielen schon wieder die Probleme der vergangenen Saison. Balance? Wie langweilig!

Langweilig? Diese Liga? Aber nun wirklich nicht! Da können die Bayern mit so viel Vorsprung enteilen, wie sie wollen. Dahinter brennt der Baum. Man kann betrauern, dass unterhalb des Tabellenführers offensichtlich jeder jeden schlagen kann und die Dortmunder Borussia nun nicht mehr der tapfere Endgegner des großen Meister-Monsters ist.

kicker-Redakteur Frank Lußem

kicker-Redakteur Frank Lußem.

Man kann sich aber auch an der Spannung erfreuen, daran, dass ein Aufsteiger wie der SC Paderborn zuverlässig punktet. Daran, dass der SC Freiburg ohne Hektik und mit viel Beharrlichkeit den Kopf über Wasser hält. Daran, dass Leverkusen immer dann gewinnt, wenn man denkt, jetzt rutschen sie endgültig ab in die Bedeutungslosigkeit. Oder daran, dass unten ein paar Traditionsklubs wie Bremen, Hamburg und Stuttgart für die Sünden der Vergangenheit büßen.

Meine Güte, das ist doch spannend. Ach ja: Glückwunsch, FC Bayern!

Frank Lußem

Spieltagsbilder 12. Spieltag 2014/15