Bundesliga

Zinnbauer bittet um Milde für seine Grenzgänger

Derby-Trainer feiern schnelles Wiedersehen

Zinnbauer bittet um Milde für seine Grenzgänger

Hofft im Derby auf schiedsrichterliche Objektivität: Josef Zinnbauer.

Hofft im Derby auf schiedsrichterliche Objektivität: Josef Zinnbauer. imago

Sonntag ist es so weit, und Zinnbauers 4:2-Sieg in der Regionalliga Nord klingt wie ein Phantasie-Ergebnis für seine neue Mannschaft. Auf die in 90 Minuten auf Platz 11 am Weserstadion erzielte Trefferzahl von Hamburgs U 23 kommt der Profikader nämlich in bisher elf Partien. Zinnbauers mit einem Augenzwinkern formulierte Erfolgsformel klingt angesichts dieser Zahlen plausibel: "Ein Tor schießen und keins kassieren."

Der Trainer versucht es im Vorfeld des Derbys mit viel positiver Energie. Selbst die unter der Woche vom Direktor Profifußball, Peter Knäbel, ausgemachte Standardschwäche, wird von Zinnbauer zumindest öffentlich ein wenig anders bewertet. "So schlecht", sagt er, "sind unsere Eck- und Freistöße nicht. Wir hatten schon viele Torchancen nach ruhenden Bällen, nur sind sie nicht reingegangen." Seinen Profis hat er in den Tagen vor dem Nord-Duell deshalb Videosequenzen mit gelungenen Standardsituationen gezeigt, außerdem im Training immer wieder daran gearbeitet.

Immerhin, in einem der vier Testspiele während der Länderspielpause, gegen Regionalligist Norderstedt, gelang sogar ein Treffer nach einem ruhenden Ball. Ein Mutmacher? Große Hoffnungen setzt Zinnbauer unverändert auch auf die Wucht der Anhänger. "Nach unserem 1:0 gegen Leverkusen waren speziell unsere neuen Spieler total beeindruckt von der Atmosphäre. Ich hoffe, sie wird wieder so sein."

Wir haben gegen Leverkusen (...) kein überhartes Spiel gemacht. Deshalb hoffe ich auf Objektivität.

Josef Zinnbauer

Nach Leverkusen freilich ist in der Öffentlichkeit auch eine Diskussion entbrannt über den Spielstil des HSV. Der kicker nannte Hamburgs Profis nach dem Kampf mit Haken und Ösen "Grenzgänger", für die Bayer-Bosse gingen die Hanseaten sogar über die Grenzen hinaus.

Zinnbauer hofft daher, dass die Debatte nicht zu härterem Strafmaß gegen sein Personal und einer Beeinflussung von Schiedsrichter Felix Zwayer führt. Er verteidigt sein Team energisch: "Wir haben gegen Leverkusen ein hartes, aber kein überhartes Spiel gemacht. Deshalb hoffe ich auf Objektivität." Und natürlich, dass Skipnik ihm Sonntag Abend wieder gratuliert. "Viktor hat gute Arbeit abgeliefert bislang, aber wir wollen den Lauf kurz stoppen." Es müssen ja nicht vier Tore wie beim letzten Mal sein...

Sebastian Wolff

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