Bundesliga

FC Bayern hat die Arena "komplett abbezahlt"

16 Jahre schneller als kalkuliert

FC Bayern hat die Arena "komplett abbezahlt"

Dem FC Bayern gehört nun die schuldenfreie Allianz Arena.

Dem FC Bayern gehört nun die schuldenfreie Allianz Arena. imago

Von den insgesamt 340 Millionen Euro, die die Spielstätte des FC Bayern und des Zweitligisten TSV 1860 München kostete und erstmals zur Saison 2005/06 regelmäßig genutzt wurde, sei laut Rummenigge nur ein "sehr kleiner Betrag, wegen technischer Abwicklung" noch offen.

Der ursprüngliche Finanzierungsplan wurde auf 25 Jahre ausgelegt, "nun haben wir das Stadion bereits nach neuneinhalb Jahren abbezahlt", erklärte Rummenigge stolz. Und das "ohne einen Euro Zuschuss vom Bund, dem Land Bayern oder der Stadt München".

Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Zwei Eröffnungsspiele, der WM-Auftakt 2006 und das "Finale dahoam"

Offizieller Baubeginn war der 21. Oktober 2002. Eröffnet wurde das Stadion am 30. und 31. Mai 2005 mit zwei Freundschaftsspielen. Zunächst spielten die Löwen gegen den 1. FC Nürnberg, tags darauf stand eine Partie zwischen dem FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft auf dem Programm.

Spielberichte

Zunächst war das Stadion im gemeinsamen Besitz der FC Bayern München AG und der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA. Aufgrund der finanziellen Probleme seitens der Sechziger mussten diese am 27. April 2006 ihre Anteile für elf Millionen Euro an die FC Bayern München AG verkaufen, die seitdem alleiniger Eigner der Stadiongesellschaft und somit der Allianz Arena ist. 1860 hatte zwar für seine Anteile eine Rückkaufs-Option bis zum Jahr 2010, doch im November 2007 verzichtete 1860 aber auf diese Möglichkeit. Damit wurde der FC Bayern alleiniger Eigentümer – nun ein schuldenfreier Eigentümer.

Neben den Heimspielen der beiden Münchner Klubs fand unter anderem das Eröffnungsspiel der Heim-Weltmeisterschaft 2006 zwischen Deutschland und Costa Rica (4:2) statt. Fünf weitere WM-Spiele stiegen in der Arena in Fröttmaning, darunter das Halbfinale zwischen Portugal und Frankreich, das die Franzosen mit 1:0 gewannen. In Erinnerung geblieben ist auch das von den Bayern verlorene Champions-League-Endspiel 2012 - das "Finale dahoam" ging am 19. Mai im Elfmeterschießen an den FC Chelsea.

Im Laufe der Zeit wurde das Fassungsvermögen von ehemals 66.000 auf 69.000 und schließlich auf 71.137 Zuschauern erweitert.

Hoeneß' Prophezeiung

Aus dem Jahr 2010 ist das Zitat von Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß überliefert, wonach der "FC Bayern eine Macht sein wird, vor der sich die Konkurrenz in der Bundesliga warm anziehen darf, wenn dieses Stadion in sechs bis zehn Jahren abbezahlt ist". Sportlich kann in der nationalen Liga dem Klub von der Säbener Straße schon jetzt keiner mehr das Wasser reichen.

Hoeneß' Wutrede 2007

Im Zusammenhang mit "diesem Stadion" ist allerdings auch die Jahreshauptversammlung im November 2007 in Erinnerung geblieben, in der Hoeneß die eigenen Fans wortgewaltig beschimpfte. Als bei der Veranstaltung einige Mitglieder an Eintrittspreisen und an der Stimmung in der Arena rummäkelten, explodierte der damalige FCB-Manager. Diesen Kritikern schleuderte er folgendes entgegen: "Das ist doch populistische Scheiße. Für die Scheißstimmung seid ihr doch zuständig und nicht wir. Was glaubt ihr eigentlich, was wir das ganze Jahr machen, um euch für sieben Euro ins Stadion zu lassen? Euch finanzieren doch die Leute in der Loge. Wer glaubt ihr eigentlich alle, wer ihr seid?"

bst

Fiasko dahoam