Bundesliga

HSV gewinnt das Nordderby - VfB bleibt Letzter

Erster Berliner Auswärtssieg - Tristesse beim BVB

HSV gewinnt das Nordderby - VfB bleibt Letzter

Die Szene, die das Nordderby entschied: Hamburgs Rudnevs drückt die Kugel rein.

Die Szene, die das Nordderby entschied: Hamburgs Rudnevs drückt die Kugel rein. Getty Images

Rudnevs' Näschen und Wolfs Fauxpas entscheiden das Nordderby

Das als sportlich brisant eingestufte 101. Nordderby zwischen dem Hamburger SV und dem SV Werder Bremen bot lange Zeit Magerkost und steuerte zielsicher auf eine Nullnummer zu. Doch dann stach Hamburgs Joker Rudnevs in der Schlussphase zu und markierte aus kurzer Distanz den 1:0-Führungstreffer für die Zinnbauer-Elf. Den Schlusspunkt setzte SVW-Keeper Wolf mit einem Slapstick-artigen Eigentor, als er den Ball nach einem Pfostentreffer von Arslan ungeschickt über die Linie bugsierte. Für Bremens Coach Viktor Skripnik war das 0:2 die erste Niederlage im vierten Pflichtspiel. In sachen Unterhaltung wurde den Zuschauern im ausverkauften Stadion insgesamt wenig geboten, auch wenn das spannende Finish den HSV-Anhang ein wenig über die spielerische Armut hinwegtröstete. Die Hamburger wirkten insgesamt optisch zwar etwas überlegen, doch die Defensive der Skripnik-Elf stand weitestgehend sicher und bot dem HSV fast keine Lücken an, bis Rudnevs vorentscheidend zur Stelle war. Eigene Angriffe seitens der Werderaner waren ebenfalls Mangelware, sieht man von einem Galvez-Kopfball ab. Kurz vor dem Ende verlor der SVW Kapitän Fritz mit der Ampelkarte.

Frühe Ampelkarte für Schwaab - Verhaegh zu abgebrüht

Am Sonntagabend trafen in Stuttgart der VfB und der FC Augsburg aufeinander. Nach 90 durchwachsenen Minuten gewann der FCA mit 1:0 - ein Ergebnis, das die Stuttgarter weiterhin am Tabellenende verharren lässt. Den Siegtreffer für die Weinzierl-Elf markierte Kapitän Verhaegh mit einem Handelfmeter - Bobadilla hatte Hlousek den Ball aus kurzer Distanz an den etwas weggestreckten Arm geschossen. Eine weitere bittere Niederlage für die Veh-Elf, die durch Schwaabs frühe Ampelkarte (27.) begünstigt wurde. Der Platzverweis des Abwehrspielers hatte einen weiteren bitteren Nebeneffekt: VfB-Trainer Armin Veh musste taktisch wechseln und nahm Stürmer Ginczek vom Platz, der nach dem in Nürnberg erlittenen Kreuzbandriss sein Profi-Debüt im VfB-Dress feierte. Naturgemäß waren die Augsburger in Überzahl das optisch überlegene Team, auch wenn der VfB nicht nur mit Verteidigen beschäftigt war. Die besseren Chancen hatte allerdings die Weinzierl-Elf, die jedoch mehrmals an Stuttgarts Keeper Ulreich scheiterte. Die größte Gelegenheit ließ Altintop aus, als er den Ball nicht an Youngster Baumgartl vorbeibrachte, der auf der Linie rettete. Gegen Verhaegs Strafstoß war Torwart Ulreich allerdings chancenlos.

Bayern mühelos gegen forsche Hoffenheimer

Wieder zurück auf dem Platz: Bastian Schweinsteiger.

Wieder zurück auf dem Platz: Bastian Schweinsteiger. Getty Images

Der FC Bayern wehrte auch den Angriff der TSG Hoffenheim ab und besiegte die Kraichgauer mit 4:0. Die Gäste stiegen zwar mutig in die erste Hälfte ein und hätten auch in Führung gehen können, doch dann schlugen die sehr offensiv aufgestellten Münchner eiskalt zu. Götze hielt einfach mal drauf und überwand TSG-Keeper Baumann aus 25 Metern – es war der siebte Treffer des Technikers, womit er nun die Torjägerliste anführt. Dann nickte Lewandowski per Kopf eine Robben-Flanke zur beruhigenden 2:0-Halbzeitführung ein. Im zweiten Abschnitt verwaltete die Guardiola-Elf den Vorsprung ohne große Mühe, hatte zudem Glück, dass die TSG Chancen liegen ließ und konnte sich noch über das Schweinsteiger-Comeback freuen. Zum Ausklang erhöhten dann noch Robben und Rode mit seinem Premierentor zum Endstand. Bitter für die TSG: Zum Schluss sah Szalai noch glatt Rot.

Choupo-Moting dreht auf - VfL wacht zu spät auf

Wie die Feuerwehr legte Schalke 04 gegen den Bayern-Jäger VfL Wolfsburg los. Schon nach 25 Minuten hieß es 3:0 für die Mannschaft von Trainer Roberto di Matteo, in der vor allem Choupo-Moting herausstach. Der Stürmer schnürte einen Doppelpack, ehe Fuchs mit einer direkt verwandelten Freistoßflanke nachlegte. Nun wachten die Niedersachsen etwas auf und verkürzten durch Routinier Olic zum 1:3. In Hälfte zwei musste Wolfsburg kommen, die Schalker zogen sich geschickt zurück und blieben in den Zweikämpfen hellwach. Dann aber kam auf Seiten der Wolfsburger Joker Bendtner, der gleich zum 2:3 verkürzte. Doch letztlich sollte sich am verdienten Sieg der Königsblauen nichts mehr ändern, auch weil Naldo in der Schlussphase nur an die Latte köpfte.

Meier und Inui drehen den Spieß um

Den schnellsten Treffer des 12. Spieltags erzielten die Gladbacher bei der 1:3-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt, als Nordtveit aus der zweiten Reihe abzog und der Ball noch unhaltbar abgefälscht wurde. Nach einer furiosen Anfangsphase der Borussia fanden die Hessen aber besser in die Partie und konnten das Duell vorerst ausgeglichen gestalten. Nach der Halbzeitpause belohnte sich die Schaaf-Elf, als Stendera mit einem feinen Schlenzer ins lange Eck erfolgreich war. Die Borussen wirkten nun immer verunsicherter und kassierten prompt den nächsten Gegentreffer. VfL-Keeper Sommer rettete gegen Seferovic, doch Meier drückte den Ball per Abstauber zum 2:1 für die Eintracht in die Maschen. Kurz darauf setzte Inui den Schlusspunkt.

Reus verletzt - Sagliks Ausgleich schmerzt den BVB

Paderborns Joker Saglik stach zum 2:2 gegen den BVB.

Paderborns Joker Saglik stach zum 2:2 gegen den BVB. Getty Images

Die Paderborner hatten sich gegen Borussia Dortmund viel vorgenommen, doch agierte der BVB in der Offensive zu effizient - Aubameyang nutzte eine Lücke in der SC-Abwehr zur Führung. Der Aufsteiger schüttelte sich kurz und versuchte seinerseits den Vorwärtsgang einzulegen, doch da klapperte es erneut hinter SCP-Keeper Kruse: Aubameyang hatte den Ball perfekt durchgesteckt zu Reus, der sofort abzog und die 2:0-Halbzeitführung besorgte. Nach dem Seitenwechsel musste die Breitenreiter-Elf mehr wagen und wurde durch eine feine Kombination, die Rupp abschloss, mit dem Anschlusstor belohnt. Die Klopp-Elf musste dann einmal mehr die verletzungsbedingte Auswechslung von Reus hinnehmen. Schlimmer noch: Erst wurde ein Treffer von Großkreutz fälschlicherweise aberkannt, dann machte Paderborns Joker Saglik den 2:2-Ausgleich.

Schmidt gewinnt das Freundschafts-Duell

Im Duell der befreundeten Trainer Tayfun Korkut und Roger Schmidt zog der Türke den Kürzeren. Leverkusen gewann bei Hannover 96 mit 3:1 und kann an den Niedersachsen in der Tabelle wieder vorbeiziehen. Nach torloser erster Hälfte brachte der Leverkusener Coach Mittelfeldmann Castro zu Beginn des zweiten Abschnitts und der Deutsch-Spanier lieferte gleich die Vorlage zum Führungstor durch Kießling. Der Bayer-Torjäger hatte zuletzt am ersten Spieltag getroffen. Auch mit dem Tor im Rücken ließen die Leverkusener nicht locker und legten sofort durch Son zum 2:0 nach. Nun waren die Hannoveraner gefordert und kamen durch eine Standardsituation wieder ran, als Gülselam einen Kiyotake-Freistoß einnickte. Als Bellarabi nach Zuspiel von Hilbert auf 3:1 erhöhte, war die Messe für Hannover gelesen.

Bell rettet Mainz einen Punkt

Die Freiburger feierten mit dem 2:2 in Mainz einen weiteren Achtungserfolg, auch wenn der dritte Dreier in Folge bis zur Schlussphase möglich war, doch Bell staubte in der Schlussphase zum 2:2 ab. Die Breisgauer mussten zunächst einem Rückstand durch Junior Diaz hinterherlaufen, der einen Geis-Freistoß mühelos ins Tor beförderte. Offensichtlich zeigten sich die Nullfünfer zu sicher, denn Freiburgs Schmid glich postwendend aus. Im zweiten Abschnitt war dann Mehmedi mit dem Führungstreffer für die Streich-Elf zur Stelle, ehe Bell den einen Punkt für den FSV rettete.

Ujah ist der doppelte Pechvogel

Torschütze und Unglücksrabe: Kölns Ujah.

Torschütze und Unglücksrabe: Kölns Ujah. Getty Images

Im Samstagabendspiel zwischen dem 1. FC Köln und Hertha BSC sprang für Berlin der erste Auswärtssieg heraus. Die Luhukay-Elf siegte glücklich mit 2:1. Die Kölner waren zunächst spielbestimmend, doch sorgte eine Einzelaktion des Berliners Beerens zur überraschenden Gästeführung. Nach dem Seitenwechsel versuchte der FC die dicht gestaffelten Abwehr der Hauptstädter noch mehr unter Druck zu setzen. Ujah fand schließlich die Lücke und behielt alleine vor Keeper Kraft die Nerven - der Mittelstürmer schob überlegt zum Ausgleich ein. Vom Tor sichtlich beflügelt wollte die Stöger-Elf nun alle drei Punkte einfahren, doch Ujah traf nur die Latte. Für den Nigerianer sollte es aber noch bitterer werden, denn in der Schlussphase lenkte er einen Ndjeng-Freistoß unhaltbar zum Berliner Siegtreffer in die Maschen.

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Spieltagsbilder 12. Spieltag 2014/15