Nicht nur Sportdirektor Thomas Eichin sah "eine enttäuschende Leistung" von Werder und zählte Dutt nach der Niederlage gegen den 1. FC Köln an: "Möglicherweise ein mentales Problem." Die Art und Weise, wie sich Werder gegen den FC präsentierte und die daraus resultierende chronische Erfolgslosigkeit ließ schon am Freitagabend erahnen, dass die Zeit von Dutt bei Werder ablaufen würde.
Bei einer Sitzung des Aufsichtsrats wurde die Trennung vom erfolgslosen Coach beschlossen, auch Co-Trainer Damir Buric und Torwart-Trainer Marco Langner wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt, wie Werder mitteilte. Der 49-Jährige schaffte es nach der Ära Thomas Schaaf nicht, Werder auf Kurs zu halten. In 43 Bundesligaspielen seit seiner Amtsübernahme im Juli 2013 schaffte Dutt mit Bremen nur zehn Siege (13 Unentschieden, 20 Niederlagen).
Natürlich sind wir längst noch nicht abgestiegen, aber wir haben einfach beschissen gespielt.
Torhüter Raphael Wolf nach dem 0:1 gegen den FC
Werder ist am Tiefpunkt angekommen. Am Dienstag im DFB-Pokal bei Drittligist Chemnitzer FC (19 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beginnt zunächst die Zeitrechnung nach Dutt an der Weser - mit Viktor Skripnik als verantwortlichem Coach. Der bisherige U23-Coach übernimmt mit seinem Trainerteam Florian Kohfeldt, Torsten Frings und Christian Vander ab sofort die Leitung des Bundesliga-Teams.
Eichin: "Mannschaft braucht einen neuen Impuls"
"Wir möchten uns für die Arbeit von Robin Dutt und seinem Team bedanken, er hat den SV Werder in den vergangenen Monaten mit großer Leidenschaft durch eine schwierige Phase manövriert. Nach den letzten Ergebnissen sind wir jedoch der Überzeugung, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht, um aus der gegenwärtigen Lage herauszukommen", begründete Eichin die Beurlaubung von Dutt.
Skripnik will den Werder-Weg umsetzen
Die Impulse soll nun Skripnik setzen, den Bremen am Sonntag dann offiziell als neuen Cheftrainer vorstellen will. "Wir waren bereits in den vergangenen Monaten nah dran und kennen jeden einzelnen Spieler. Ich bin sicher, dass wir diese Aufgabe meistern werden. Wir haben einen Werder-Weg eingeschlagen, den wir jetzt mit großer Leidenschaft umsetzen werden", erklärte Skripnik, der 138-mal für Bremen in der Bundesliga auflief und 2004 mit Werder das Double holte.