Bundesliga

Streich mit "fußballerischen Lösungen" gegen Sieglos-Serie

Freiburg: "Stimmung erstaunlich positiv"

Streich mit "fußballerischen Lösungen" gegen Sieglos-Serie

Hofft auf einen "noch besseren" körperlichen Zustand seiner Schützlinge: Freiburg-Trainer Christian Streich.

Hofft auf einen "noch besseren" körperlichen Zustand seiner Schützlinge: Freiburg-Trainer Christian Streich. Getty Images

Am 19. April 2014 schäumte die Freude im ausverkauften Schwarzwald-Stadion über. Die Fans tanzten, lagen sich in den Armen, feuerten überschwänglich ihre Mannschaft an. Mit 4:2 schoss der Sportclub Borussia Mönchengladbach aus dem Stadion. Der Klassenerhalt, so viel war an diesem 31. Spieltag klar, würde Freiburg kaum noch zu nehmen sein. Es war einer dieser Tage, an denen praktisch alles gelingt. Admir Mehmedi schnürte einen Doppelpack, Oliver Sorg jagte das Leder aus rund 30 Metern in den Winkel, und der schussstarke Mittelfeldstratege Vladimir Darida traf letztmals aus dem Spiel heraus.

Sechs Monate später ist alle Euphorie verpufft. Freiburg steckt wieder mal tief drin im Schlamassel. Dabei war die Hoffnung vor der Saison groß, dass die Breisgauer diesmal keine ganz so schwere Zittersaison erwartet. Schließlich verließen im Gegensatz zum Vorjahr nur zwei Leistungsträger (Baumann, Ginter) den Verein.

SC Freiburg - Die letzten Spiele
SV Darmstadt 98 Darmstadt (A)
0
:
1
RB Leipzig Leipzig (H)
1
:
4
Spielersteckbrief Bürki
Bürki

Bürki Roman

SC Freiburg - Vereinsdaten
SC Freiburg

Gründungsdatum

30.05.1904

Vereinsfarben

Weiß-Rot

mehr Infos

"Die Situation ist nicht ohne. Es ist klar, dass wir uns das insgesamt anders vorgestellt haben", meint Sportdirektor Jochen Saier. Die Gründe für den schwachen Start sind vielschichtig. Gegen Hertha BSC (2:2) und 1899 Hoffenheim (3:3) hatte der SC Pech mit Schiedsrichterentscheidungen und Ausgleichstreffern in der Nachspielzeit. In vielen anderen Partien fehlte vorne die Durchschlagskraft. Zuletzt gegen Wolfsburg (1:2) kamen haarsträubende individuelle Aussetzer dazu. "Wenn du solche Fehler machst, wird es natürlich schwierig", sagt Saier.

Bürki fordert, die Sieglos-Serie auszublenden

Gleichwohl ist der 36-Jährige mit dem Auftritt gegen die "Wölfe" grundsätzlich nicht unzufrieden: "Wir haben es in weiten Phasen des Spiels gut gemacht und mutig gespielt. Die Mannschaft war sehr engagiert. Aber ich will nichts schönreden. Am Ende des Tages brauchst du Erfolgserlebnisse, für den Kopf, das Grundgefühl, und um in der Tabelle da unten einen Schritt herauszumachen."

Um sich nicht herunterziehen zu lassen, fordert Roman Bürki, die Sieglos-Serie auszublenden. "Partien wie gegen Hertha BSC oder in Hoffenheim hätten wir gewinnen müssen. Wir dürfen uns jetzt aber keine Gedanken darüber machen, dass wir noch kein Spiel gewonnen haben, sondern müssen schauen, dass wir in Augsburg die ersten drei Punkte holen", erklärt der Torhüter.

Dafür, dass wir so lange nicht gewonnen haben, ist es wirklich erstaunlich, wie positiv die Stimmung im Team ist.

Christian Streich

Das hofft auch Christian Streich. Der Coach äußerte sich am Donnerstag erfreut darüber, dass seine Truppe trotz der fehlenden Erfolgserlebnisse den Kopf nicht hängen lässt. "Dafür, dass wir so lange nicht gewonnen haben, ist es wirklich erstaunlich, wie positiv die Stimmung im Team ist", berichtete Streich. "Meine große Hoffnung", sagte der 49-Jährige in Hinblick auf die kommende Partie, "ist, dass die Jungs in einen noch besseren körperlichen Zustand kommen."

Gegen Leverkusen (0:0) und Bremen (1:1) kämpfte die Mannschaft mit physischen Problemen. Zuletzt ging es gegen Wolfsburg trotz der Niederlage aufwärts, was die mit 116,9 Kilometer um sechs Kilometer höhere Laufleistung im Vergleich zum Bremen-Spiel widerspiegelt. Ungeachtet der sportlichen Misere rüttelt der Trainer nicht an seiner Spielphilosophie. "Wir müssen nach fußballerischen Lösungen suchen", betont Streich. Dieser Ansatz zahlte sich in den vergangenen Jahren mehrfach aus.

Julian Franzke

Roman Bürki über seinen Wechsel in die Bundesliga, die Umstellung, seine starken Leistungen und Freiburgs Probleme: Ein Interview mit dem Torwart lesen Sie im aktuellen kicker vom Donnerstag.