"Ich habe mir die Erkältung am Sonntag geholt, als mir am Anfang noch ganz warm war, am Ende aber ganz kalt", stieg Beiersdorfer mit einem Querverweis auf das unglückliche 1:2 gegen Eintracht Frankfurt in die Präsentation seines neuen leitenden Mitarbeiters ein. Dem schrieb er ein "optimales Profil" zu. Das bewog Beiersdorfer dazu, Knäbel gegen eine "kleine Gebühr" im "kleinsten sechsstelligen Bereich" aus seinem Vertrag mit dem Schweizer Fußballverband auszulösen.
Der Abschied sei ihm nicht übermäßig schwergefallen. "Ich konnte mir schon immer vorstellen, den Job des Direktors Profifußball bei einem Bundesliga-Verein anzunehmen. Dass es jetzt der HSV ist, ist umso besser", sieht er die neue Herausforderung positiv. Zudem habe er geordnete Verhältnisse hinterlassen. "Meine Arbeit in der Schweiz, die ich sehr gerne gemacht habe, hatte mit der WM einen wichtigen Punkt", erklärte Knäbel: "Die konzeptionelle Arbeit war abgeschlossen."
Nun erwartet den früheren St.-Pauli-Profi beim HSV "eine große Aufgabe", wie er selbst weiß. "Ich habe mir schon einen Überblick verschafft", verkündete Knäbel an seinem ersten offiziellen Arbeitstag in seiner "Lieblingsstadt Hamburg" - eingebunden war er aber schon länger in die Prozesse, wie er verriet. So sei er beispielsweise über die Berufung Josef "Joe" Zinnbauers zum Cheftrainer von Beiersdorfer vorab informiert worden.
Am Dienstag war Knäbel, der unter anderem die Kaderplanung und das Scouting verantworten wird, nun in der Elbmetropole gelandet, noch am gleichen Abend habe er ein erstes Gespräch mit Zinnbauer geführt, dem er eine positive Wirkung auf die Mannschaft attestierte, Fortschritte seien zu erkennen: "Das Team ist defensiv gut organisiert."
Es braucht Solidarität unter den Entscheidungsträgern, um erfolgreich zu sein.
Peter Knäbel
Nun ginge es für ihn darum, beim HSV "ein Puzzle wieder zusammenzusetzen". "Ziel muss es sein, dass Spitzenfußball im Norden durch den HSV repräsentiert wird", gab Knäbel vor, bis dahin müsse man aber "ganz viele kleinere Schritte" machen. "Ich gehe davon aus, dass bei anderen Vereinen hart gearbeitet wird. Wir müssen besser und schneller hart arbeiten als die anderen", kündigte der Neue im Führungs-Triumvirat des HSV an. Zudem sei Einigkeit unter den Vereinsvertretern wichtig: "Es braucht Solidarität unter den Entscheidungsträgern, um erfolgreich zu sein."
"Mein erstes Ziel", erklärte Knäbel, "ist es, aus den Spielern, die wir haben, das Bestmögliche, ihr Potenzial, herauszuholen." Dazu wird er nah an die Mannschaft heranrücken: Am Samstagnachmittag wird er beim Gastspiel der Hamburger bei Borussia Dortmund (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auf der Bank Platz nehmen.