Bundesliga

Die Bewährungs-Chance: Zinnbauer folgt auf Slomka

Hamburg: Bisheriger U-23-Coach übernimmt beim HSV

Die Bewährungs-Chance: Zinnbauer folgt auf Slomka

Befördert: Josef "Joe" Zinnbauer, bisher für die U 23 zuständig, ist neuer Cheftrainer des Hamburger SV.

Befördert: Josef "Joe" Zinnbauer, bisher für die U 23 zuständig, ist neuer Cheftrainer des Hamburger SV. imago

Verbürgt ist, dass sich der HSV nach der Entlassung von Mirko Slomka eingehend mit Wunschkandidat Thomas Tuchel beschäftigt und ausgetauscht hat, dieser aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu bekommen ist. Beiersdorfer entschied sich deshalb für die mutige Variante: Keinen Feuerwehrmann wie Huub Stevens, sondern eben Zinnbauer. Und das nicht in der Interims-, sondern in der Chefrolle.

"Es gibt nach hinten keine Grenze", betont der 50-jährige Franke. Soll heißen: Zinnbauer hat die große Chance - und Beiersdorfer glaubt daran. "Wir glauben, dass sich die Dinge unter ihm gut entwickeln. Es ging jetzt nicht um eine große oder eine kleine Lösung, sondern um die passende. Joe hat alle Mittel dazu, diese Lösung zu sein."

Der neue Trainer im Porträt

Zinnbauer war erst im Sommer von Ex-Sportchef Oliver Kreuzer von der U 23 des Karlsruher SC zum HSV gelotst worden, hatte aus der U 23, im Vorjahr noch ein Abstiegskandidat, binnen kürzester Zeit, eine dominante Elf geformt , die mit acht Siegen aus acht Partien an der Spitze der Regionalliga Nord thront. "Joe hat bei der U 23 eine Struktur reingebracht. Er kann eine Truppe außerdem packen und emotionalisieren. Genau das versprechen wir uns jetzt auch bei den Profis von ihm."

Beiersdorfer schließt weitere Gespräche mit Trainerkandidaten nicht aus

Dass die Trainersuche des HSV trotz der Beförderung des Ex-Profis nicht ganz und gar abgeschlossen sein muss, verhehlt Beiersdorfer nicht. "Ich kann nicht ausschließen, dass wir mal Gespräche führen. Aber entscheidend ist jetzt, dass wir Joe das Vertrauen geschenkt haben."

Wir haben die Entscheidung getroffen, das komplette Team zu wechseln. Manchmal ist es wichtig, dieses Zeichen zu setzen.

Dietmar Beiersdorfer

Zinnbauer startet am morgigen Mittwoch um 10 Uhr seine Bundesliga-Mission in Hamburg. Und um ihn herum ein komplett neues Trainerteam. Mit Slomka muss auch dessen Assistent Nestor El Maestro gehen, Zlatan Bajramovic, bis Sommer U-15-Coach, hat das Angebot vorliegen, in den HSV-Nachwuchs zurückzukehren. Überraschend traf der Bannstrahl auch Konditionstrainer Nikola Vidovic und Torwarttrainer Ronny Teuber.

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Neu an Zinnbauers Seite ist der frisch installierte Nachwuchs-Cheftrainer Patrick Rahmen, schon unter Thorsten Fink Assistent der Profis. Neuer Torwarttrainer ist Ex-Profi Stefan Wächter, um die Athletik kümmert sich künftig Carsten Schünemann. "Wir haben die Entscheidung getroffen, das komplette Team zu wechseln", erklärt Beiersdorfer. "Manchmal ist es wichtig, dieses Zeichen zu setzen."

Die nächsten Zeichen müssen jetzt von Zinnbauer kommen. Samstag geht es gegen den FC Bayern, am darauffolgenden Mittwoch nach Mönchengladbach. Große Aufgaben für den Neueinsteiger. Aber eben auch eine große Chance. "Er war sehr berührt", verrät Beiersdorfer und stellt klar: Was-wenn-Szenarien, etwa, ob Zinnbauer bei einem möglichen Scheitern zur U 23 zurückkehren könnte, wurden am Dienstag nicht besprochen. "Wir beschäftigen uns nicht mit diesem Gedanken."

Sebastian Wolff