Bundesliga

Bendtner soll den Gegnern Respekt einflößen

Wolfsburg: Däne unterschreibt Dreijahresvertrag bis 2017

Bendtner soll den Gegnern Respekt einflößen

Zurück im Rampenlicht: Nicklas Bendtner (Mi.) wird in Wolfsburg die Rückennummer 3 tragen.

Zurück im Rampenlicht: Nicklas Bendtner (Mi.) wird in Wolfsburg die Rückennummer 3 tragen. picture alliance

Bendtner wechselt ablösefrei nach Wolfsburg, sein Vertrag bei Arsenal war Ende Juni ausgelaufen. Auch wenn die Verpflichtung für viele überraschend kam, sind die Verantwortlichen beim VfL davon überzeugt, nach langer Stürmersuche, den richtigen Mann gefunden zu haben. "Wir denken, dass wir eine sehr gute Wahl getroffen haben und dass er einige Tore für uns schießen wird", sagte VfL-Manager Klaus Allofs. Die Entscheidung sei aus sportlicher wie aus wirtschaftlicher Sicht richtig: "Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir uns mit vielen Stürmern beschäftigt haben. Aber bei vielen hat die wirtschaftliche Seite nicht gepasst", erklärte Allofs. Bei Bendtner sei dies anders gewesen. "Als sich jetzt diese Möglichkeit ergeben hat, waren wir ziemlich schnell davon überzeugt, dass es das Richtige ist. Wir haben das Pro und Contra erörtert und die Seite mit den Pro-Argumenten war entscheidend größer."

Zuletzt hätten ihn die ständigen Fragen zum Thema Stürmersuche schon genervt gab Dieter Hecking unumwunden zu. Von Bendtners Qualitäten ist der VfL-Coach überzeugt: "Ich bin sicher, dass er uns entscheidend dabei helfen kann, unsere Ziele zu erreichen, wenn er möglichst schnell die Fitness hat." Über den genauen körperlichen Zustand des Dänen, der in seiner Heimat zuletzt individuell trainierte, muss sich auch Hecking erst noch ein Bild machen. Bendtner wird am Nachmittag erstmals am Mannschaftstraining teilnehmen, ehe er am Wochenende noch persönliche Dinge zu erledigen hat. Am Montag steigt er beim VfL dann voll ein. "Ich denke, ich bin in ganz guter Verfassung", kündigte er schon einmal an.

Spielersteckbrief Bendtner
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Skandale interessieren Hecking nicht - "Genau der Typ, den wir gesucht haben"

Sein Ruf als Skandalnudel eilt Bendtner, der bei den "Wölfen" - wie er berichtete - auf Anraten seiner Mutter die für einen Angreifer ungewöhnliche Rückennummer drei tragen wird, natürlich auch nach Wolfsburg voraus - was Hecking mit Nachdruck kritisierte: "Jeder Mensch hat eine Chance verdient, einen Neuanfang zu machen. Ich fand es nicht gut, dass gleich wieder alles rausgeholt wurde. Lasst ihn doch erstmal ankommen. Lasst ihn doch erst einmal unter Beweis stellen, was er draufhat."

Deutsch habe ich schon als Kind in der Schule gelernt, also glaube ich nicht, dass es lange dauert, bis ich es sprechen kann.

Nicklas Bendtner

Das konnte der Däne bei Arsenal zuletzt nicht mehr allzu oft unter Beweis stellen. In der Premier League kam er in der vergangenen Saison neunmal zum Einsatz, achtmal davon als Einwechselspieler. Seit März ist der 1,94-Meter-Hüne komplett ohne Spielpraxis. Die Qualitäten des Angreifers sind dennoch unbestritten. "Nicklas verkörpert genau den Stürmertyp, den wir gesucht haben. Er bringt viel Wucht und körperliche Präsenz mit, ist aber auch ein spielender Stürmer", meinte Hecking: "Seine Qualität liegt vor allem im Strafraum, da flößt er dem Gegner Respekt ein." Gerade diese Präsenz habe den VfL-Bossen im Sechzehner letzte Saison oft gefehlt.

Bendtner zögerte nicht lange, in die Weltmeister-Liga zu wechseln

Die Entscheidung für Wolfsburg sei ihm leicht gefallen berichtete Bendtner, der die Chance beim Schopf packen will: "Das letzte Jahr ist nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Da war ich einfach geduldig und habe auf das richtige Angebot gewartet", sagte der Däne, der vor einigen Wochen auch mit Eintracht Frankfurt verhandelt hatte: "Die Bundesliga ist eine großartige Liga, die in den letzten vier, fünf Jahren ordentlich zugelegt hat. Die WM hat gezeigt, wie gut der deutsche Fußball ist. Von daher ist es genau die richtige Entscheidung, speziell in dieser Saison herzukommen."

Nach Aaron Hunt, Sebastian Jung und Josuha Guilavogui ist Bendtner der vierte VfL-Neuzugang, der die Qualität und den Konkurrenzkampf beim Europa-League-Teilnehmer erhöhen soll. Auch wenn Allofs die Arbeit bis Ende der Transferperiode am 1. September nicht einstellen will, ist die "intensive Suche" nach neuen Spielern damit abgeschlossen.