Bundesliga

SC: Keine Tristesse trotz Dauerregen

Freiburg: 1:0-Sieg gegen St. Gallen

SC: Keine Tristesse trotz Dauerregen

Freiburgs Kapitän Julian Schuster (l.) im Duell mit Goran Karanovic (St. Gallen).

Freiburgs Kapitän Julian Schuster (l.) im Duell mit Goran Karanovic (St. Gallen). imago

Aus dem Freiburger Trainingslager in Schruns berichtet Julian Franzke

Beim Training von Standardsituationen am Morgen brandete mehr als einmal lauter Jubel auf. Abends gewannen die Breisgauer im rund 100 Kilometer von Schruns entfernten Henau (Schweiz) ihr Testspiel gegen den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen 1:0.

Spielersteckbrief Laprevotte
Laprevotte

Laprevotte Charles-Elie

Trainersteckbrief Streich
Streich

Streich Christian

Talente im Team, WM-Fahrer als Zuschauer

Trainer Christian Streich setzte auf eine Elf, die so ganz sicher nicht in der Liga auflaufen wird, gab den Nachwuchskräften Charles-Elie Laprevotte, Tim Schraml, Maximilian Philipp und Caleb Stanko in der Startelf die Chance, sich zu zeigen. Die Schweizer WM-Fahrer Roman Bürki, Gelson Fernandes, Admir Mehmedi sowie Mensur Mujdza (Bosnien-Herzegowina) kamen nicht zum Einsatz; das Quartett stieß nach seinem verlängerten Urlaub erst zu Beginn des Trainingslagers zur Mannschaft.

Laprevotte trifft früh

Mancher der etwa 800 Zuschauer mag sich nicht nur wegen des schlechten Wetters gefragt haben, ob sich die zehn Franken Eintritt gelohnt haben. Auch St. Gallen setzte viele Spieler aus der zweiten Reihe ein, Ex-Bundesligastürmer Albert Bunjaku blieb ganz draußen. Spielkultur in Form von sehenswerten Spielzügen waren im ersten Abschnitt auf beiden Seiten Mangelware. Freiburg dominierte zu Beginn zwar das Geschehen, agierte mit vielen Positionswechseln und ging durch Laprevotte in Führung (8.). Anschließend verlor der SC jedoch etwas den Faden und leistete sich zu viele Fehlpässe und Ballverluste, um die Führung auszubauen.

Streich am Ende nicht unzufrieden

Nach 65 Minuten wechselte Christian Streich komplett durch, lediglich Sebastian Mielitz, der sein Team mehrfach vor dem 1:1 bewahrte, blieb im Tor. Durch die Wechsel war nun mehr Zug drin, Freiburg spielte schneller und geradliniger nach vorne, kam zu mehreren guten Tormöglichkeiten, ohne jedoch den zweiten Treffer nachzulegen.

Streich wirkte nach dem Schlusspfiff mit der Leistung seiner Mannschaft keineswegs unzufrieden. "Die Abstände zwischen den Spielern waren ganz gut, die Rotation ebenso. Nicht gut genug waren dagegen die Passqualität und der Ballfluss. Nach der sechsten Einheit an drei Tagen darf man aber auch nicht alles erwarten", analysierte der Coach.

Mit Eifer dabei: Freiburgs Standard-Tüftler

Einige Stunden zuvor stand am Dienstagvormittag das Training von Standardsituationen auf dem Programm. Manuel Neuer hatte in der kicker-Meisterserie nach der Saison den Variantenreichtum der Freiburger Standards hervorgehoben. Diese besondere Qualität gilt es auch in der neuen Saison nachzuweisen. Die Spieler sind dazu aufgerufen mitzudenken und eigene Varianten auszutüfteln. So steckten die zwei gebildeten Teams mehrfach in einem Kreis die Köpfe zusammen – mit Erfolg. Jeder geglückte Treffer wurde lautstark bejubelt. Mit den Bedingungen in Schruns ist Streich ausgesprochen zufrieden: "Wir sind hervorragend untergebracht, haben totale Ruhe. Ich freue mich, morgens aufzustehen und die Jungs zu sehen."

Freiburgs Startelf: Mielitz – Schraml, Krmas, Diagne, Günter – Schuster – Schmid, Philipp, Laprevotte, Stanko – Guedé
Ab Minute 65: Mielitz – Riether, Höhn, Mitrovic, Sorg – Frantz, Höfler – Klaus, Darida, Kerk – Zulechner