Bundesliga

Verbeek muss gehen - Prinzen übernimmt

Nürnberg: Nach einem halben Jahr ist Schluss

Verbeek muss gehen - Prinzen übernimmt

Schlechte Stimmung: Trainer Gertjan Verbeek muss gehen.

Schlechte Stimmung: Trainer Gertjan Verbeek muss gehen. Imago

Bis zum Saisonende betreut der bisherige U23-Trainer Roger Prinzen zusammen mit Marek Mintal das Team. Prinzen hatte schon nach der Entlassung von Michael Wiesinger für ein Spiel die Verantwortung für das Profi-Team (1:1 in Frankfurt). "Wir sind der Überzeugung, dass wir mit dieser Entscheidung noch einmal etwas freisetzen können", erläutert Bader. Prinzen geht die neue Aufgabe optimistisch an. "Ich will nicht über den Abstieg, sondern über den Klassenerhalt reden. Für alle sind wir schon abgestiegen, ich aber glaube felsenfest an den Klassenverbleib. Uns fehlt nur ein Punkt auf den Relegationsplatz. Ich weiß, was die Mannschaft zu leisten im Stande ist, das wollen wir in den verbleibenden Spielen mit aller Macht abrufen", so Prinzen.

Gebt euren Frauen Fotos von euch, weil ihr sie in den nächsten drei Wochen nicht seht!

Martin Bader in Richtung der Spieler

"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Gertjan hat jederzeit akribisch gearbeitet", sagte Bader, "aber der Liga-Verbleib hat für den 1. FC Nürnberg allerhöchste Priorität." Prinzen müsse vor dem Spiel in Mainz "das Bewusstsein in die Mannschaft hineinkriegen, dass wir da das erste von drei Endspielen haben". Der Club plant ab Donnerstag ein Trainingslager in Mainz und viele Gespräche, "damit jedem Einzelnen klar wird, was auf dem Spiel steht". Seine Profis nimmt er jetzt in die Pflicht: "Gebt euren Frauen Fotos von euch, weil ihr sie in den nächsten drei Wochen nicht seht!"

Verbeek, den Bader noch immer für einen "herausragenden Trainer" hält, äußerte sich gegenüber dem "Algemeen Dagblad" enttäuscht. Er habe bei der Hochzeit eines Freundes in Friesland von Bader die Nachricht seiner Entlassung erhalten.

Ein klares Bekenntnis zu Verbeek war schon am Montag ausgeblieben, Bader ging nach der Pleite gegen Leverkusen auf Distanz zum Niederländer. Seit Wochen ist der Club seinen jeweiligen Gegnern deutlich unterlegen und kassiert Niederlage um Niederlage. Dennoch konnte sich Bader vor zwei Wochen noch vorstellen, mit Verbeek sogar in die 2. Liga zu gehen.

Doch inzwischen hatte der Niederländer viel Kredit eingebüßt - zu viel. Als er nach der 1:4-Pleite gegen Leverkusen am Sonntag davon sprach, "nur vom Ergebnis enttäuscht" zu sein, sorgte diese Analyse für Kopfschütteln. Die Mannschaft war der Werkself im zweiten Durchgang in allen Belangen unterlegen und agierte ohne jegliche Durchschlagskraft in der Offensive, aber mit inzwischen allzu bekannten Problemen in der Defensive.

"Bis jetzt war er der richtige Trainer", hegte Bader schon nach dem Bayer-Spiel Zweifel, "die Mannschaft braucht unbedingt Hilfe." Allerdings nicht mehr von Verbeek. Dem trauen die Verantwortlichen des FCN nicht mehr zu, in den letzten drei Spielen die Mannschaft doch noch vor dem achten Abstieg aus der Bundesliga zu retten. Teile der Mannschaft hätten "den Halt und das Vertrauen verloren", meinte Bader gegenüber "nordbayern.de" am Dienstagabend vielsagend.