Bundesliga

Verbeek: "Fußball ist Kopfsache"

Nürnberg: Schäfer stellt die Qualitätsfrage

Verbeek: "Fußball ist Kopfsache"

Ratlos: Nürnbergs Mike Frantz.

Ratlos: Nürnbergs Mike Frantz. Getty Images

"Wir haben einfach im Moment nicht die Qualität, um gegen eine Bundesligamannschaft von oben zu gewinnen", sagte Schäfer, der auch zugab, dass dem Club vielleicht ein wenig der Glaube verloren gegangen ist: "Am Ende haben wir wohl auch nicht mehr an uns geglaubt." Damit sprach Schäfer aus, was viele von den 40.514 Zuschauern, die am Ostersonntag ins Stadion gepilgert waren, während der zweiten Hälfte gedacht haben müssen. Nürnberg agierte leblos, mutlos und zeigte sich darüber hinaus bei ruhenden Bällen enorm anfällig. "Die Standardsituationen waren grauenvoll. Das geht halt nicht", monierte Innenverteidiger Emanuel Pogatetz. Bestes Beispiel dafür war das vorentscheidende 1:3 durch Emir Spahic in der 80. Minute, das sich der 1. FCN nach einer eigenen Ecke fing.

Auf die eigenen Schwächen hinweisen ist schön und gut, nur hilft das den Nürnbergern nicht weiter. Der Club hat noch drei Spieltage, um den achten Abstieg ins Unterhaus zu verhindern. "Es wird immer schwieriger", gestand Trainer Gertjan Verbeek, der ein einfaches Rezept für den Bundesliga-Schlussspurt hat. "Gewinnen", antwortete der Niederländer trocken auf die Frage, was denn gemacht werden müsste. Javier Pinola, der gegen Leverkusen sein 200. Bundesliga-Spiel absolvierte, stellte jedenfalls klar: "Jetzt haben wir drei Finals vor uns." Ein kleines Trostpflaster könnte dabei sein, dass zwei der drei "Finals" auf fremdem Platz stattfinden werden - für das schwächste Heim-Team der Liga, das nur drei Spiele vor eigenem Publikum in der laufenden Saison gewonnen hat und lediglich 14 Punkte zu Hause einfuhr, sicherlich ein gern genommener Fakt.

"Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen", fordert Pinola, der weitere Hoffnung aus dem beachtlichen Auftritt der Nürnberger in Durchgang eins schöpfen kann. In diesem erwies sich der Club als couragierter, leidenschaftlicher und kampfreudiger Kontrahent der Leverkusener. "Daraus können wir Positives mitnehmen", weiß Pogatetz, der weiterhin felsenfest davon überzeugt ist, "dass wir es noch schaffen können." Ob es tatsächlich an der Qualität fehlt, das bleibt mal dahingestellt. Verbeek ist anderer Meinung: "Fußball auf diesem Niveau ist zu 80 Prozent Kopfsache."