Bundesliga

Stuttgart nutzt die Gunst der Stunde

31. Spieltag: Nürnberg verliert gegen Leverkusen

Stuttgart nutzt die Gunst der Stunde

Doppelpack: Stuttgarts Martin Harnik heizte ordentlich ein.

Doppelpack: Stuttgarts Martin Harnik heizte ordentlich ein. Getty Images

Harnik und Cacau verschaffen dem VfB etwas Luft

Der VfB Stuttgart feierte am Ostersonntag nicht nur einen 3:1-Erfolg gegen Schalke, sondern setzte sich damit sogar vier Punkte vom Relegationsplatz ab. Vor erneut ausverkauftem Haus gingen beide Teams zunächst sehr konzentriert aus einer stabilen Defensive heraus zu Werke. Torraumszenen waren in der ersten Hälfte denn auch absolute Mangelware, doch Stuttgart war vor allem nach Standards gefährlich. Harnik nutzte die passgenaue Vorbereitung und nickte aus kurzer Distanz zur Führung ein. Cacau hatte nach einer Hereingabe von Traoré sogar die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Ansonsten hielt die Stevens-Truppe die Schalker recht erfolgreich vom eigenen Tor fern, lediglich Goretzka hatte zwei Szenen, brachte den Ball aber jeweils nicht aufs Tor. Gerade als es den Anschein machte, dass Schalke besser ins Spiel kommen würde, brachte Cacau die Stimmung zum kochen. Der Brasilianer, der völlig überraschend in die Startelf gerückt war, erhöhte per Kopf auf 2:0. Als Harnik wenig später sogar das dritte Tor glückte, schien die Partie gelaufen. Zumal Schalke in der Defensive dem VfB Tür und Tor öffnete. Doch der Anschlusstreffer von Szalai ließ am Neckar düstere Gedanken aufkommen. Schalke hatte jetzt zahlreiche gute Chancen, aber Ulreich war mehrmals zur Stelle. Letztlich reichte es für Stuttgart, das damit seit drei Spielen ungeschlagen ist und den Klassenerhalt in greifbarer Nähe hat.

Wir haben einfach im Moment nicht die Qualität.

Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer

Nürnberg konnte die Vorlagen der Konkurrenz aus Braunschweig und Hamburg hingegen nicht nutzen, verharrt nach dem 1:4 gegen Leverkusen auf Platz 17, während Leverkusen mit Sascha Lewandowski wieder in der Spur ist und Platz vier verteidigt. Der Club fing gegen Bayer nicht schlecht an, aber mit einem Sonntagsschuss brachte Spahic die Gäste in Führung. Aus der zweiten Reihe, für Schäfer wohl etwas verdeckt, traf er volley aus rund 20 Metern zum 1:0. Die kurze Verunsicherung schüttelten die Franken aber schnell wieder ab. Per direktem Freistoß glückte Plattenhardt auch schnell der Ausgleich. Nächster Standard, nächste Chance: Im Anschluss an einen Freistoß traf Toprak per Kopf nur den Pfosten. Glück hatten die Gäste, als der Schiedsrichter ein Foul von Can an Balitsch im Strafraum übersah. Unmittelbar nach dem Wechsel scheiterte der Club am glänzenden Leno, um im Gegenzug von Boenisch bestraft zu werden – 2:1. Zwei Minuten später verpasste es Can, die Partie zu entscheiden. Nürnberg blieb eine Reaktion gänzlich schuldig, verharrte in der Schockstarre und lieferte eine schwache zweite Halbzeit ab. Spahic und Hilbert erhöhten auf 4:1. Nürnberg verlor das vierte Spiel in Serie und Keeper Schäfer stellte fest: "Wir haben einfach im Moment nicht die Qualität."

Der HSV taumelt

Wolfsburg jubelt

Bereit zum Anstoß: Wolfsburg ließ den HSV nach dem zwischenzeitlichen 2:0 ein wenig warten. getty images

Das Nordduell am Samstagabend enthielt jede Menge Brisanz. Die Champions-League-ambitionierten Wolfsburger erwischten bei den abstiegsgefährdeten Hamburgern den besseren Start: Nach einem Steilpass war Perisic auf und davon, Adler stand zudem zu weit vor dem Tor. So hatte der Kroate keine Mühe, auf 1:0 zu stellen. Der HSV fing sich zunächst halbwegs, doch auch die nächsten Hochkaräter gehörten den Wölfen. In der 31. Minute war Adler im Duell mit dem durchgebrochenen de Bruyne auf der Höhe (31.), doch in der 42. Minute machte es der kaum bedrängte Belgier mit einem platzierten Schuss aus spitzem Winkel besser. Der HSV taumelte - und ging kurz nach der Pause K.o. Olic bekam den Fuß nach einem Naldo-Kopfball noch an den Ball, schon stand's 3:0 (49.). Zwar verkürzte Ilicevic noch einmal in der 59. Minute auf 1:3 und leitete damit ein letztes Aufbäumen ein, doch letztlich standen die Hansestädter nicht mehr auf. Vielmehr hätte Luiz Gustavo beinahe noch einen draufgesetzt. Der Brasilianer scheiterte allerdings an Pfosten (73.) und Latte (82.) - und flog in der 90. Minute mit Gelb-Rot vom Platz.

BVB schlägt gegen Mainz zweimal prompt zurück

Der BVB präsentierte sich jüngst in Topform, gewann zuletzt vier Pflichtspiele in Folge in drei verschiedenen Wettbewerben. Und auch am Samstagnachmittag gegen Jürgen Klopps Herzensklub Mainz riss die Serie nicht ab: Der BVB, mit Langerak für den verletzten Weidenfeller im Tor, ging auf kuriose Weise in Front, Kirch fälschte einen Jojic-Schuss mit der Hand ab (6.). Als Okazaki in der 14. Minute zum 1:1 traf – diesmal hatte Hummels das Leder in eine andere Richtung gelenkt -, wähnten sich die Rheinhessen wieder im Spiel, Lewandowski nahm ihnen jedoch nur vier Minuten später wieder den Wind aus den Segeln. In Hälfte zwei lief's ganz ähnlich: Kurz nachdem Mainz dank eines Sahin-Blackouts durch Okazaki ausgeglichen hatte (54.), klingelte es wieder bei den 05ern - Piszczek traf nach einer Standardsituation (57.). In der 79. machte Reus per Elfer alles klar, zumal Bungert wegen Handspiels auf der Linie Rot sah. Den Dortmundern ist der direkte Einzug in die Champions League damit nicht mehr zu nehmen.

Garcia trifft, Wolf hält - Werder feiert

Schnelle Tore gab's auch in Bremen zu sehen. Volland umkurvte schon in der 3. Minute Werder-Keeper Wolf und schob ein, Firmino hatte ihn auf die Reise geschickt. Ein abgefälschter Schuss von Bargfrede brachte die Spannung aber schnell zurück (18.). Werder blieb von diesem Zeitpunkt an optisch überlegen, auch in Hälfte zwei. Grahl musste in der 57. Minute sein ganzes Können zeigen, um Elias Versuch zu entschärfen. In der 79. Minute hatten es die Norddeutschen geschafft, Garcia köpfte sehenswert zur 2:1-Führung ein. Doch als Matchwinner durfte sich Keeper Wolf feiern lassen - die Nummer eins der Bremer hielt kurz vor Schluss einen Elfmeter vom Spezialisten in Person, Sejad Salihovic. In der Nachspielzeit beseitigte der eingewechselte Petersen mit dem 3:1 letzte Zweifel. Nach fünf Spielen ohne Niederlage muss sich Hoffenheim somit wieder einmal geschlagen geben, Werder dürfte mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.

Nach Xhakas Ampelkarte bricht Gladbach zusammen

Oliver Sorg feiert

Mit Gewalt geht alles: Oliver Sorgs Hammer zum 2:1 traf Gladbach mitten ins Herz. getty images

Seit dem Aufstieg 2009 gewann Freiburg sämtliche Heimspiele gegen Gladbach, alle Siege wurden außerdem zu Null eingetütet (2:0, 1:0, 3:0, 3:0). Herrmann hatte schnell genug von dieser kläglichen Statistik und traf in der 9. Minute zur Führung für die Fohlen. Es sollte die Eröffnung einer kuriosen Partie sein, die vor allem in Hälfte zwei an Fahrt aufnahm. Höhn hätte beinahe das Eigentor des Jahres erzielt, stattdessen traf jedoch Mehmedi zum 1:1 (51.). In der 65. Minute trat Daems zum Elfmeter an, scheiterte jedoch an Baumann. Und so nahm das Unglück seinen Lauf für die Fohlen: Xhaka sah Gelb-Rot, Elfmeter-Verursacher Sorg hämmerte das Leder zum 2:1 traumhaft in den Winkel (71.), Darida (72.) und Mehmedi (87.) ließen den Breisgau Kopf stehen. Das änderte auch der klasse Freistoßtreffer von Nordtveit zum 2:4 eine Minute vor Schluss nicht. Die Streich-Elf hat sich damit ein gutes Stück von den Abstiegsplätzen entfernt.

Müde Nullnummer in Augsburg

Einen Sieg aus den vergangenen sechs Spielen fuhr Augsburg ein, für die Gäste aus Berlin lief es zuletzt noch durchwachsener (seit acht Spielen ohne Sieg). Obwohl beim gerade genesenen Lustenberger die alte Verletzung (Muskelfaserriss) wieder aufbrach und Trainer Luhukay kurzfristig umstellen musste, präsentierten sich die Hauptstädter über weite Strecken agiler und gefährlicher. Insgesamt sollte es aber bei einer äußerst bescheidenen Nullnummer bleiben, der FCA muss sich damit die Hoffnungen auf Europa wohl abschminken.

Braunschweigs Kampf wird nicht belohnt

Mario Mandzukic

Den Schlusspunkt gesetzt: Mario Mandzukic machte in Braunschweig alles klar. getty images

Auf den gesperrten Bicakcic und den verletzten Kumbela musste Braunschweig gegen den FC Bayern ohnehin schon verzichten - und nachdem Correia und Bellarabi den Treffpunkt schlicht verschlafen hatten , verzichtete Trainer Torsten Lieberknecht auch auf dieses Duo. Die stark ersatzgeschwächte Eintracht-Elf präsentierte sich dennoch prächtig gegen den FCB, der wie erwartet auf weitreichende Rotationsspielchen verzichtete. Zwar sprach der Ballbesitz für den Rekordmeister, der BTSV gewann jedoch mehr Zweikämpfe – und hatte zudem die beste Chance der ersten Hälfte, als Hochscheidt (28.) ungestört daneben köpfte. Auch in der zweiten Hälfte wirkten die Bayern gehemmt, die Champions League mit den Duellen gegen Real Madrid schien im Hinterkopf zu sein. Dennoch reichte es zum Pflichtsieg, da Pizarro (76.) und der eingewechselte Mandzukic noch zuschlugen (87.). Dem 1:0 vorausgegangen war aber eine Abseitsposition von Vorbereiter Götze. Umso bitterer für die aufopfernd kämpfenden Löwen, die durchaus einen Punkt verdient gehabt hätten.

Panders Flanken bringen 96 auf Kurs

Jubel und Enttäuschung: Während Frankfurts Madlung schlecht gelaunt ist, feiern die 96er.

Jubel und Enttäuschung: Während Frankfurts Madlung schlecht gelaunt ist, feiern die 96er. Getty Images

Einen munteren Start in den 31. Spieltag legten Eintracht Frankfurt und Hannover 96 am Donnerstagabend auf den grünen Rasen. Für beide ging es darum, sich mit einem Sieg weiter Luft im Kampf um den Klassenerhalt zu verschaffen. Heraus kam eine Partie mit defensiven Lücken, die auf beiden Seiten schon früh genutzt wurden. Andreasen überraschte zu Spielbeginn schläfrig wirkende Frankfurter schon in der 2. Minute mit der Gästeführung. Lanig, der trotz Schwegler-Rückkehr in der Startelf blieb, egalisierte die Führung nach einer Freistoßflanke, die Zieler passieren ließ (13.). Doch schnell hatte 96 wieder die Oberhand, weil - wie schon beim 0:1 - die Eintracht-Defensive mit einer Pander-Flanke ihre Probleme hatte. Stindl war per Kopf zur Stelle (20.). Als Ya Konan nach schöner Vorarbeit von Andreasen sogar der dritte Treffer für 96 gelang, schienen die Niedersachsen schon auf dem sicheren Weg zu drei Punkten. Vor allem, weil Andreasen und Huszti nach der Pause jeweils Aluminium trafen, Schmiedebachs Versuch noch von der Linie gekratzt wurde. Doch durch Meiers Kopfballtor zum 2:3 in der 68. Minute wurde es in der Schlussphase noch einmal eng. Hannover musste die Eigenschaften zeigen, die Trainer Tayfun Korkut schon vorab gefordert hatte: "Leidenschaft, Entschlossenheit, und die Eigenschaft, niemals aufzugeben", brachte das 96-Team auf den Rasen und rettete damit den knappen Vorsprung über die Zeit. Ein wichtiger Dreier für Hannnover, das damit nach Punkten mit der Eintracht gleichzieht.

Spieltagsbilder 31. Spieltag 2013/14