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Die Karriere des André Hahn in Bildern
Früher Fertigpizza, heute internationale Bühne: André Hahn (26), der bislang ein DFB-Länderspiel bestritten hat, hat eine der ungewöhnlichsten Biografien der Bundesliga - auch die Offenbacher Kickers spielten eine gewaltige Rolle. Auf Stagnation und Fast-Aufgabe folgte ein rasanter Aufstieg... picture alliance
Als fast 18-Jähriger erfüllte sich zunächst Hahns Traum: Er durfte sich bei seinem Lieblingsklub versuchen. Doch nach 39 Regionalligaspielen und nur zwei Toren wollte der HSV nicht verlängern. "Die sagten, es würde nicht reichen", erinnert sich der Blondschopf aus Ottendorf bei Cuxhaven, der nebenher eine Ausbildung zum Autolackierer absolvierte. "Ich würde nie den Sprung in die Bundesliga schaffen." imago
Es war keine leichte Zeit. "Keiner, wirklich keiner hat an mich geglaubt, nur mein Vater und ich", sagt Hahn, der im Sommer 2010 ohne Verein da stand und schließlich beim Viertligisten FC Oberneuland anfragte. "Ich musste regelrecht betteln, dass sie mich nehmen." Mit Erfolg zwar, doch Probleme blieben keineswegs aus... imago
Das Gehalt floss spärlich, der damals 20-Jährige, hier nach dem DFB-Pokal-Aus gegen Freiburg (0:1), musste mit 200 Euro im Monat auskommen. "Ich musste in der Woche manchmal mit drei Fertigpizzen und Müllermilch auskommen, das war echt kein Leben." Im Januar 2011 schließlich wollte Hahn, vom Papa finanziell unterstützt, komplett hinschmeißen, machte von seinem Kündigungsrecht Gebrauch und wollte im Büro seines Vaters eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann beginnen. picture alliance
Doch es kam anders: Weil Hahn in seinen letzten vier Partien für den FCO urplötzlich siebenmal traf, wurde Drittligist TuS Koblenz aufmerksam - und schlug im Januar 2011 zu. imago
In 16 Einsätzen traf Hahn zweimal, es half der TuS nicht: Aus finanziellen Gründen musste sie die 3. Liga verlassen - Hahn zog am Saisonende weiter. imago
Die Offenbacher Kickers waren sein neuer Klub, die Probleme blieben die alten: Wieder kämpfte sein Arbeitgeber mit finanziellen Schwierigkeiten, später folgte der Lizenzentzug. Hahn: "Es war zum Verzweifeln, ich kam nicht wirklich voran." imago
Was nur bedingt stimmte: Immerhin sorgten seine Lauffreudigkeit,... imago
... sein Einsatzwille und nicht zuletzt... imago
... seine Scorerpunkte (fünf Tore und sechs Assists in 42 Ligaspielen für den OFC) dafür, dass eines Abends plötzlich sein Handy klingelte. Am Apparat: Stefan Reuter, Manager des FC Augsburg. "Ich war baff", weiß er noch, "und hörte nur sprachlos zu!" imago
An bayerische Traditionen hatte sich Nordlicht Hahn (l., mit den Offenbacher Teamkollegen Wulnikowski und Bäcker) bei einem Wiesn-Besuch 2012 bereits gewöhnen dürfen, jetzt sollte der Freistaat seine Heimat werden. imago
Obwohl sein Vertrag in Offenbach nur noch bis Sommer 2013 gelaufen wäre, verpflichtete ihn der FCA, damals nach nur neun Punkten aus 17 Spielen akut abstiegsgefährdet, sofort: 300.000 Euro überwies Reuter (r.) nach Offenbach. Anders ausgedrückt: Es glaubte wieder jemand an ihn! imago
Antreiber Hahn - dieses Bild gab es schon bei seinem zweiten Kurzeinsatz im Augsburger Trikot gegen Schalke. Er ist kein Edeltechniker, nicht das typische Talent, das weiß Hahn selbst. "Aber ich haben den Willen. Laufen und kämpfen, das geht immer." imago
Der Klassenerhalt gelang sensationell, Hahns erstes Bundesligator allerdings sollte noch ein Weilchen auf sich warten lassen: Beim 2:2 gegen Gladbach im September 2013 traf der beidfüßige Flügelflitzer zum 1:0 und bereitete das 2:2 durch Milik kurz vor Schluss vor. picture alliance
Gegen Mainz (2:1) traf er wenig später erstmals doppelt. "Er hat jetzt das Selbstvertrauen", sagte Trainer Weinzierl im März 2014. "Er hat gemerkt, dass er auch in der Bundesliga Tore machen kann." imago
In Augsburg verehrten sie ihren Shooting-Star. "André besitzt Fähigkeiten, die vieles erleichtern", sagt Weinzierl über Hahn, der hier von Daniel Baier geherzt wird. "Seine Geschichte ist nicht alltäglich. Für ihn war vieles Neuland, aber er machte es sofort richtig gut, ist lernwillig, man muss ihn nie antreiben." Getty Images
Von der 3. Liga direkt in der Bundesliga - Hahn, diesem ungewöhnlichen Profi, der einst um eine Anstellung in der 4. Liga betteln musste und komplett durch das Raster des DFB fiel, ist dieser Riesensprung gelungen. picture alliance
Für manchen FCA-Fan war Kämpfer Hahn Kult, der "Hahnsinn", so ein geflügeltes Wort in Augsburg, sollte weitergehen - und in die Nationalelf führen: In einer Online-Petition riefen Tausende dazu auf, Hahn zu nominieren. imago
Mit Erfolg! Bundestrainer Joachim Löw berief Hahn, der 14 Monate zuvor noch in der 3. Liga kickte, für das Testspiel gegen Chile in Stuttgart. "Ich habe am ganzen Körper gezittert", berichtete der Senkrechtstarter vom Anruf durch Löws Co-Trainer Hansi Flick. "Ich dachte wirklich, ich werde verarscht." imago
"Ich darf den Adler auf der Brust tragen - unfassbar!", jubelte Hahn, erster FCA-Profi im DFB-Dress seit Helmut Haller, im Vorfeld. Zu früh gefreut: Zum Einsatz kam er gegen Chile nicht, am 13. Mai 2014 gegen Polen (0:0) war es aber soweit. Den WM-Zug verpasste Hahn allerdings, Bundestrainer Joachim Löw nominierte ihn nicht für Brasilien. imago
Im Sommer 2014 nahm Hahn nach einer herausragenden Saisonbilanz für den FCA (12 Tore, 9 Vorlagen) eine neue Herausforderung an. Der ursprünglich bis 2016 gebundene Mittelfeldspieler wechselte für die festgeschriebene Ablösesumme von 2,25 Millionen Euro zu Borussia Mönchengladbach. imago
Einen üblen Rückschlag musste Hahn am 25. Oktober 2015 verkraften. Im Bundesligaspiel gegen Schalke 04 erlitt er einen Schienbeinkopfbruch und einen Riss des Außenmeniskus nach einem Foul von Johannes Geis. imago
Doch Hahn kämpfte sich früher als erwartet zurück, stand im Saisonendspurt zur Verfügung - und wurde wertvoll wie nie während seiner Gladbacher Zeit! Ein Tor beim 3:1 gegen Hoffenheim, der Treffer zum Ausgleich bei den Bayern und der Doppelpack beim 2:1-Erfolg gegen Leverkusen hintereinander weg beschert den Fohlen so gut wie sicher Rang vier - und bei einer CL-Qualifikation 20 Millionen Euro. picture alliance
Nach drei Jahren bei Borussia Mönchengladbach (68 Ligaspiele, 14 Tore, fünf Assists) zog es Hahn im Sommer 2017 wieder in die Hansestadt. Für sechs Millionen Euro wechselte der Mittelfeldmann zum Hamburger SV, wo er mit einem Vertrag bis 2021 ausgestattet wurde. Getty Images