Stuttgarts Trainer Armin Veh veränderte seine Startelf nach dem 2:3 bei Hertha BSC auf drei Positionen. Statt Sakai, Gruezo und Kostic begannen Niedermeier, Harnik und Werner.
Leverkusens Coach Roger Schmidt stellte nach dem 2:2 gegen Paderborn zweimal um. Statt Bender (geschont) und Wendell begannen Spahic (nach Gelb-Rot-Sperre) und Brandt.
Leverkusen ging gleich mit dem ersten Angriff in Führung. Brandt passte auf Kießling, der nach einem Rempler von Niedermeier im Strafraum zu Fall kam. Der Ball landete indes unmittelbar danach bei Son, der Rüdiger und Torhüter Kirschbaum geschickt ins Leere laufen ließ und flach ins verwaiste Tor vollendete (4.). Noch immer in der Anfangsphase kam es noch bitterer für den VfB und vor allem seinen Keeper: Nach einem Rückpass verunglückte ein weiter Klärungsversuch Kirschbaums. Son nahm den Ball etwa 25 Meter vor dem Tor mit der Brust an und schloss sofort im hohen Bogen direkt ins Stuttgarter Gehäuse ab (9.).
Der 8. Spieltag
Kurz darauf war der Südkoreaner sogar einem blitzschnellen Hattrick ganz nahe. Doch sein Lupfer über Kirschbaum landete am rechten oberen Gestänge (11.)! Nach etwa einer Viertelstunde nahm der Druck der Rheinländer zunächst ein wenig ab, obwohl die Schwaben weiter angeschlagen wirkten und in der Defensive große Lücken und Abstimmungsprobleme offenbarten. Mitte der Partie bot sich für Gentner nach einem Niedermeier-Kopfball sogar eine gute Gelegenheit, doch der VfB-Kapitän konnte den Ball aus kurzer Distanz nur über, statt ins Bayer-Gehäuse bugsieren (25.).
Danach übernahm aber wieder Leverkusen das Zepter. Nach einem Missverständnis zwischen Rüdiger und Kirschbaum scheiterte Kießling aus allerdings ganz spitzem Winkel am linken Innenpfosten (31.). Dann kam die Zeit von Bellarabi: Scheiterte der Neu-Nationalspieler in der 38. Minute noch mit einem nicht richtig getroffenen Schuss aus bester Position, machte es der Offensivakteur wenig später besser. Viel besser. Denn nach Doppelpass mit Son vernarrte Bellarabi vor seinem gekonnten Abschluss zum 3:0 für Bayer gleich vier Gegenspieler (41.). Mit einem gellenden Pfeifkonzert wurden die Stuttgarter Spieler anschließend in die Kabine verabschiedet.
Vehs Wechselspiele fruchten
Martin Harnik erzielt aus sehr kurzer Distanz den 3:3-Endstand. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel brachte Veh Hlousek, der nach Verletzungspause für Stuttgart in der Bundesliga sein Debüt feierte. Der im Sommer aus Nürnberg gekommene Tscheche übernahm die linke Abwehrseite, während Klein (rechts) und Schwaab (innen) zurück auf ihre Stammpositionen rückten. Nach kurzer Stabilisierungsphase in den ersten Minuten nach Wiederbeginn übernahm der VfB prompt die Initiative; begünstigt durch den Umstand, dass Leverkusen plötzlich nachlässig agierte und den Schwaben viele Räume anbot.
Zunächst war es nur ein Warnschuss von Harnik (51.), der erstmals im Spiel ein wenig Gefahr für das Tor von Leno brachte. Doch schon mit seiner zweiten Offensivaktion gelang Stuttgart ein Treffer: Klein konnte von rechts ungestört flanken und Werner in der Mitte ebenso frei ins linke Toreck einköpfen (57.). Das Tor gab dem VfB neuen Mut - auch wenn zunächst Bayer durch Bellarabi eine Konterchance vergab (60.). Auf der Gegenseite brachte eine Standardsituation den Anschlusstreffer! Leno wehrte nach einer Freistoßflanke vor den eigenen Strafraum ab, wo Klein wuchtig und akkurat aus etwa 24 Metern genau neben den rechten Pfosten einschoss (67.).
Nun war wieder Feuer drin in der Partie - auch seitens der Stuttgarter Anhängerschaft. Nachdem bereits die Hereinnahme Hlouseks nach der Pause die gewünschte Stabilität gebracht hatte und Maxim, der für Leitner kam (65.), ein Plus an Schwung für das VfB-Spiel brachte, lag Veh mit der Hereinnahme von Kostic (74.) goldrichtig. Der Serbe zirkelte einen Freistoß fast von der Torauslinie mit Schnitt und Wucht an den langen Pfosten, wo Harnik aus kürzester Distanz das schwäbische Combeback perfekt machte (76.). Am Ende war Stuttgart dem Sieg sogar näher als die Rheinländer. Während Kirschbaum gegen Son parierte und anschließend Hlousek vor der Torlinie rettete (82.), bewahrte Leno Bayer schließlich in der Nachspielzeit zweimal gegen Harnik zumindest einen Zähler (90.+1, 90.+3).
Die Schwaben gastieren nächsten Samstag bei Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr), Bayer muss dagegen gleich doppelt ran: Zunächst am Mittwoch in der Champions League zuhause gegen Zenit St. Petersburg (20.45 Uhr), dann in der Bundesliga am Samstagabend ebenfalls vor heimischem Publikum gegen Schalke 04 (18.30 Uhr).