Der Mainzer Coach Kasper Hjulmand reagierte auf das 1:1 vor der Länderspielpause in Mönchengladbach auf zwei Positionen: Jairo und Geis ersetzten Jara und Djuricic (beide auf der Bank). Ferner änderte sich dadurch auch wieder das System von einer Fünfer- zurück zu einer Viererkette. Im Sturm wirbelte ferner natürlich der Japaner Okazaki.
Augsburgs Trainer Markus Weinzierl tat es seinem Gegenüber und mit Blick aufs 0:1 in Wolfsburg gleich, brachte de Jong und Djurdjic für Baba und Caiuby (beide auf der Bank). Unabhängig vom Spiel hatten rund 250 FCA-Fans vor dem Spiel in der Mainzer Innenstadt eine Protestaktion gestartet, die vorbildlich absolut friedlich verlief .
Ausgeglichenes Spiel, dann wird zugeschlagen
Im Spiel selbst ging es schließlich für den FSV darum, einen neuen Vereinsrekord aufzustellen: Achtmal in Serie in einer Bundesliga-Saison ungeschlagen - das gab es für diese Mannschaft noch nie. Dementsprechend motiviert ging das Team um Kapitän Bungert dieses Spiel auch an. Doch da der FCA ebenfalls mutig nach vorne spielte, entstand eine ausgeglichene Anfangsphase, die wenige Abschlüsse darbot. Einer davon hatte es in Minute fünf direkt in sich: Hofmann schloss in der Endzone aus der Drehung direkt ab, prüfte damit Schlussmann Hitz. Von dessen Hände prallte das Leder zum freien Okazaki, der allerdings im Abseits stand und zurückgepfiffen wurde.
Verantwortlich fürs 1:0: Jonas Hofmann. Getty Images
Nachdem der Japaner in Minute 18 wegen einer Schwalbe Gelb sah, startete die starke Drangphase der Hausherren - gepaart mit vielen individuellen Fehlern der bayerischen Schwaben. Minute 20: Die Mainzer fingen einen Diagonalpass auf Djurdjic ab, starteten direkt und ohne viel Gegendruck einen schnellen Angriff. Der rollte über Junior Diaz in die Mitte, prallte letztlich von Augsburgs de Jong auf die linke Seite zu Hofmann. Der Leihspieler aus Dortmund zog in den Strafraum, wartete auf den Schritt von Gegenspieler Verhaegh, tunnelte diesen und bugsierte den Ball damit stark links unten ins Eck - 1:0. Nachgelegt wurde in Minute 23: Über rechts arbeiteten sich die 05er bis zur Grundlinie vor, passten nach innen, wo wieder FCA-Kapitän Verhaegh unglücklich agierte und direkt in die Füße von Jairo klärte. Der Stürmer tätigte einen Zidane-Trick und feuerte das Spielgerät perfekt neben den rechten Pfosten ins Tor.
Der Schock sitzt
Von diesem Rückschlag erholten sich die Fuggerstädter lange Zeit nicht, ehe in der Schlussphase der ersten Halbzeit immerhin mal einige Chancen kreiert wurden. Ein schöner Angriff lief dabei über Halil Altintop, Verhaegh und Djurdjic (36.), ehe Bobadilla nach dem ersten Einsatz des Freistoßsprays wuchtig feuerte und Torwart Karius prüfte (40.). Auch wenn die heimischen Rheinhessen nach dem 2:0 eher wenig Offensivdrang entwickelten, ging die Führung zur Pause absolut in Ordnung.
Der 8. Spieltag
Okazaki probiert's mal
Der Start in den zweiten Durchgang liefert dem Publikum in der Coface-Arena wenig: Der FCA mühte sich zwar, ging aber verständlicherweise wenig Risiko. Der FSV dagegen stand defensive stabil, lauerte stets auf den spielentscheidenden Gegenschlag zum 3:0. Mit Wiederanpfiff brachte Augsburgs Coach Weinzierl ferner Stürmer Matavz für den wenig auffälligen Djurdjic. Die erste Chance hatte Matavzs Pendant auf der anderen Seite: Nach einem Einwurf kam Okazaki von der rechten Grundlinie und damit aus extrem spitzem Winkel zum Abschluss. Torwart Hitz lehnte sich an den Pfosten und entschärfte mit den Fäusten (55.). Auf der anderen Seite kam dann mal Bobadilla zu einem guten Abschluss (57.).
Hofmann-Schock und Werners Kopf
Dann ereilte den Mainzern ein bitterer Schock: Hitz schlug den Ball rechtzeitig vor Hofmann weg, der ohne Fremdeinwirkung weggeknickt war und liegen blieb (58.). Der Leihspieler aus Dortmund musste mit der Trage abtransportiert werden, es kam Allagui (60.). Weil zwischenzeitlich Bobadilla (63.) und Joker Allagui (64.) Gelb sahen sowie Verhaegh behandelt werden musste (64.), fehlte der Spielfluss nahezu vollends.
Erst Werner meldete sich mal wieder mit einem ordentlichen Freistoß an (70.). Als die Fuggerstädter endlich mehr Risiko gingen, wurden die Hausherren dafür bestraft, nach dem 2:0 nicht mehr allzu viel nach vorne getan zu haben: Der eingewechselte Baba brachte eine punktgenaue Flanke von links ins Zentrum zu Werner. Der Offensivmann stieg hoch und nickte wuchtig zum 1:2 ein (78.). Der FCA hatte nun das Momentum, wenngleich die Mainzer eine dicht gestaffelte Defensive aufstellten und kaum Lücken mehr zuließen. Zwischenzeitlich sah Werner noch seine 5. Gelbe Karte (82.). Den Ausgleich gab es letztlich nicht mehr, da der FSV mit allen Männern verteidigte und geschickt die Uhr ausspielte.
Der 1. FSV Mainz 05, der sich damit einen Vereinsrekord aufstellte (acht Bundesliga-Spiele am Stück ungeschlagen), gastiert am Sonntag beim VfL Wolfsburg an (15.30 Uhr), während Augsburg bereits nächsten Samstag den SC Freiburg empfängt (15.30 Uhr).