Stuttgarts Trainer Armin Veh nahm trotz des 2:2-Achtungserfolg bei Borussia Dortmund einen Wechsel in seiner Startelf vor: Für Torhüter Ulreich, der beim späten Ausgleich des BVB schwer gepatzt hatte (kicker-Note: 5,0), begann Kirschbaum.
Eine Änderung nahm auch Hannovers Coach Tayfun Korkut im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den Aufsteiger 1. FC Köln vor. Der nach Hüftproblemen wieder einsatzfähige Schmiedebach ersetzte Briand. Damit stärkte Korkut das defensive Zentrum auf Kosten eines Offensivakteurs.
Die defensive Grundordnung war den 96ern von Beginn an anzumerken. Denn es war der VfB, der das Spiel bestimmte und sich ein klares Plus an Ballbesitz erspielte. Weil allerdings die Gäste aus Niedersachsen stabil verteidigten, gestaltete sich die Partie über größte Teile der ersten Hälfte ereignisarm. Hannover hatte gegen die früh störenden Schwaben große Probleme im Spielaufbau und kam so nur äußerst selten überhaupt einmal kontrolliert in die Hälfte der Süddeutschen.
Der 6. Spieltag
Erst nach rund 20 Minuten wurde es auf beiden Seiten erstmals zumindest ein wenig gefährlich: Der aufgerückte Gotoku Sakai verzog mit einem Volleyschuss aus allerdings sehr spitzem Winkel deutlich (20.). Auf der Gegenseite war Kiyotake nach dessen kleinem Solo eigentlich mehr drin als ein letztlich verunglückter Schuss aus halblinker Position (21.).
Hochkarätige Gelegenheiten blieben allerdings Mangelware - bis in die 37. Minute: Didavi überlief rechts Albornoz und flankte nach innen, wo Gentner mit dem Absatz abnahm. Doch Marcelo drosch den Ball noch vor der Torlinie weg. Auch Hannover war imstande, noch vor der Pause zumindest noch ein kleines Ausrufezeichen zu setzen. Ein wuchtiger Distanzschuss von Schmiedebach segelte nur knapp rechts am Tor vorbei (43.).
Hannover erwacht zu spät
Nach dem Seitenwechsel brachte Veh mit Kostic statt Gruezo mehr Offensive. Und der vermehrte Willen, mit noch mehr Biss das Führungstor erzielen zu wollen, war den Schwaben zu Beginn der zweiten Hälfte anzumerken. Werner zwang Zieler früh aus etwa elf Metern zum Eingreifen (48.). Nur um wenige Zentimeter verpasste der VfB-Youngster dann fünf Minuten später eine Hereingabe von Kostic (53.).
Erstes Tor im 134. Bundesligaspiel: Daniel Schwaab (re.) trifft. Getty Images
Gerade als die Partie nach einer guten Viertelstunde nach Wiederbeginn wieder ein wenig einzuschlafen drohte, wurde es turbulenter. Schmiedebach traf nach einem Konter in bester Schussposition den Ball nicht richtig (63.). Auf der Gegenseite rettete Zieler in letzter Sekunde gegen den allerdings aus knapper Abseitsposition freigespielten Didavi (67.). Zwei Minuten später belohnte sich Stuttgart für seine Mühen: Nach einem Eckball verlängerte Gentner zum freistehenden Schwaab, der aus kürzester Distanz durch die Beine von Albornoz, der am kurzen Pfosten stand, traf (69.) - gleichzeitig das allererste Bundesliga-Tor für den Abwehrspieler!
Nach dem Gegentor erhöhte Hannover noch einmal die Schlagzahl, Korkut brachte Sobiech und Briand. Joselu hatte prompt nach Kiyotake-Zuspiel in der 79. Minute das leere Tor vor sich, doch zwei Stuttgarter warfen sich in letzter Sekunde dazwischen. In der Schlussphase jedoch war es der VfB mit Schwaab und Kostic, die in der 87. Minute eine Doppelchance hatten, der einem weiteren Treffer am nächsten kam.
Am Freitag (20.30 Uhr) geht es für den VfB Stuttgart mit dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC weiter. Hannover 96 spielt tags darauf (15.30 Uhr) beim Meister FC Bayern München.