FSV-Trainer Martin Schmidt, der erst kürzlich seinen Kontrakt verlängert hatte , stellte nach dem 3:2 in Freiburg auf zwei Positionen um: Bungert und Bell ersetzten Noveski und Junior Diaz.
Schalkes Coach Roberto di Matteo reagierte nach dem 1:1 in Wolfsburg gleich dreimal: Nastasic, Höger und Choupo-Moting kehrten zurück, Friedrich (nicht im Kader), Aogo und Meyer (beide Bank) rückten dafür aus der Anfangsformation. Damit war klar, dass der 19-jährige Sané, zuletzt mit einem tollen Tor nach langem Solosprint erfolgreich, erneut das Vertrauen von Beginn an bekam.
Schalkes Problem: die Abschlussschwäche
Die damit unverändert gebliebene Offensivabteilung der Knappen zahlte das Vertrauen auch direkt zurück. Schalke ergatterte sich in der Anfangsphase einige gute Gelegenheiten: Huntelaar scheiterte an einer Glanzparade von Karius, der auch bei der direkt folgenden Ecke zupackte (4.). Abschlussschwach aus aussichtsreichen Entfernungen zeigten sich dagegen Choupo-Moting (16.) und Sané (18.).
Ungewohnte Rolle: Innenverteidiger Stefan Bell schnürte in wenigen Minuten einen Doppelpack. picture alliance
Die Defensive um Kapitän Höwedes & Co. ließ derweil nichts anbrennen: Das Spiel respektive der Ball wurde den Nullfünfern überlassen, die gegen das dichte Abwehrgeflecht keine Lücken aufrissen. Auch bei langen Bällen war gegen die kopfballstarken Matip und Nastasic kein Kraut gewachsen.
Überragende Geis-Standards finden Bell
Dann aber leisteten sich die Knappen ein paar Minuten der Unkonzentriertheit - und schon klingelte es: Zunächst fand Geis mit einer starken Ecke Bungert, der den Ball zu Bell drückte. Der Innenverteidiger schob aus der Nahdistanz humorlos zum 1:0 ein (28.). Es war das 400. Tor für den 1. FSV Mainz 05 im deutschen Oberhaus. Wenig später zeichnete sich ein ähnliches Bild ab: Geis erreichte erneut mit einer maßgenauen Flanke Bell, der sich in der Luft wuchtig gegen Matip durchsetzte und zum 2:0 einnickte (31.). Beinahe fiel vor der Pause außerdem noch das 3:0, doch Geis' direkter Freistoßknaller wurde von Fährmann stark pariert (34.).
Der 30. Spieltag
Koo verpasst die Vorentscheidung
S04, das nach den Gegentreffern schockiert wirkte, kam mit Wut im Bauch aus den Katakomben. Doch die stabile Defensive der Mainzer ließ fast nichts anbrennen. Lediglich Farfan konnte einmal aus 16 Metern abschließen, doch sein Abschluss strich links am Gehäuse von Karius vorbei (53.). Da die Rheinhessen selbst nicht allzu viel für den Angriff unternahmen und eher auf Konter lauerten, plätscherte die Partie doch recht ereignislos dahin.
Es mussten Veränderungen her - und so brachte di Matteo mit seiner letzten Wechseloption Techniker Draxler (63.). Höger musste schon in Durchgang eins angeschlagen vom Feld (13.), außerdem kam Goretzka (54.). Doch auch mit dem neuen Personal brachte Königsblau kaum Struktur ins Offensivspiel. Das führte dazu, dass Mainz dem 3:0 näher war, als Schalke dem Anschluss. Die beste Gelegenheit für die Vorentscheidung hatte Koo, nachdem Fährmann etwas unbeholfen gegen Okazaki danebenlangte. Der Südkoreaner knallte den Ball aus wenigen Metern aber nur an die Querlatte (70.). Mit dem Glück im Bunde war das nun äußerst schwach und harmlos auftretende Gelsenkirchen auch in Minute 78, als Geis einen Freistoß aus 17 Metern und dank des Hochspringens von Huntelaar an den rechten Pfosten setzte. In den letzten Minuten passierte nicht mehr allzu viel, lediglich Goretzka verzog noch aus guter Schussposition (81.), ehe Draxlers Schuss aus der Entfernung die Latte küsste (88.).
Huntelaar wartet und wartet
Mit dem verdienten 2:0 beendeten die Rheinhessen außerdem eine kleine negative Heimserie: Nach drei sieglosen Partien in der Coface-Arena wurde wieder gewonnen und ein gewaltiger Schritt gen Klassenerhalt getan. Schalke dagegen ist nunmehr seit sieben Gastauftritten ohne Dreier - und Stürmer Huntelaar seit 1187 Minuten ohne einen eigenen Treffer.
Mainz empfängt nächste Woche am Sonntag (15.30 Uhr) den Hamburger SV. Schalke trifft bereits am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause auf den VfB Stuttgart.