Frankfurts Coach Thomas Schaaf tauschte nach dem 1:3 beim 1. FSV Mainz 05 zwangsläufig auf zwei Positionen: Inui und Hasebe ersetzten die gesperrten Zambrano (Rote Karte) und Seferovic (5. Gelbe). Außerdem wieder im Kader: Valdez, der seinen Kreuzbandriss überstanden hatte. Der Stürmer wurde aber nicht eingesetzt.
Hamburgs Trainer Joe Zinnbauer reagierte gegenüber dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach auf einer Stelle - und ebenfalls notgedrungen: Angreifer Olic musste wegen Oberschenkelproblemen passen, Rudnevs stürmte für ihn. Damit war klar, dass Kapitän van der Vaart wieder nicht zur ersten Elf gehören würde.
Meier vollendet vom Punkt
Lucas Piazon kommt gegen Johan Djourou zu Fall. Getty Images
Das Spiel begann durchaus überraschend mit geöffneten Visieren: Beide Teams suchten den schnellen Weg zum Strafraum und schlossen rasch ab. Erste gute Chancen waren die Folge. Rudnevs eilte relativ frei auf Keeper Trapp zu, der sich groß machte und parierte (2.). Dann wurde Aigner auf die Reise geschickt und im letzten Moment frei vor Drobny noch von Ostrzolek gestört (3.), während Meier an einer Parade des HSV-Torhüters scheiterte (9.). Mit fortschreitender Spieldauer aber dominierten vermehrt die Frankfurter, die mit mehr Ballbesitz die Spielkontrolle an sich rissen. Mit Torerfolg obendrein: Inui steckte ins Zentrum zu Piazon durch, der von Kapitän Djourou leicht aber unfair abgedrängt wurde. Es gab Elfmeter - eine harte wie vertretbare Entscheidung (11.). Meier trat an, guckte Drobny aus und verwandelte souverän mit einem hohen Abschluss - sein 15. Saisontor (12.).
Viel Geplänkel und ein Stieber
Zunächst ging es nach dem Treffer weiter mit etwas Druck der Hausherren, die vor allem mit viel Pressing und einer hoch stehenden Verteidigung kurze Wege zu Abschlüssen generierten. Meier probierte sich mit einem Distanzschuss (23.), Drobny legte unfreiwillig für Meier vor, der sich einen Volleyschuss nicht zutraute (27.) und Piazon setzte einen tollen direkt ausgeführten Freistoß links aufs Tordach (28.).
Sekunden vor dem Halbzeitpfiff stach Zoltan Stieber (Mitte) zum 1:1. Getty Images
In der Folge ereignete sich extrem viel Mittelfeldgeplänkel, in dem die Eintracht mit mehr Ballbesitz weiter den Ton angab. Doch als alle bereits mit dem Pausenpfiff rechneten, wagte sich der HSV noch einmal ins zwischenzeitlich lange Zeit verwaiste Angriffsdrittel: Gouaida trieb das Leder über links nach vorne, legte quer zu Müller. Der hob den Kopf und steckte für Stieber durch, der Trapp mit einem kurzen Antritt stehen ließ und mit links humorlos abschloss - 1:1 (45.+2).
Der 23. Spieltag
Meier schiebt überlegt ein
Nach Wiederbeginn benötigten beide Mannschaften etwas Zeit, um sich wieder in der gegnerischen Box zu zeigen. Es ereignete minutenlang wenig. Außerdem holte sich Ostrzolek seine 5. Gelbe Karte abholte (53.).
Mit der ersten echten Aktion klingelte es dann aber direkt: Jiracek köpfte zurück an den eigenen Strafraum, dort eroberte Russ das Leder. Piazon zog nun Richtung Tor, wurde aber von Djourou per Grätsche aufgehalten - der Ball sprang Meier vor die Füße, der überlegt ins rechte untere Eck abschloss. Meiers 16. Saisontor (54.). Zur Erinnerung: Eintracht-Sportdirektor hatte nach dem letzten Spiel Meier etwas kritisiert . Die Antwort des Torjägers: ein Doppelpack.
Doppelpacker: SGE-Stürmer Alexander Meier. Getty Images
Platzverweis für Ostrzolek - Wut bei Aigner
Hamburgs Trainer Zinnbauer reagierte direkt, brachte mit Beister einen technisch stärkeren Angreifer für den blassen Rudnevs (60.). Vier Minuten später aber erlaubte sich zunächst Ostrzolek einen Bärendienst: Der Verteidiger zupfte an Aigner - es resultierte die Ampelkarte (64.). Die vier Gelben Karten bleiben demnach für Ostrzolek bestehen. Apropos Aigner: Der umtriebige Flügelangreifer musste in der 77. Minute für Kittel weichen, zeigte sich davon überrascht und feuerte erst einmal gefrustet eine Wasserflasche in die Luft.
Meier vergibt das dritte Tor
Seine Kollegen auf dem Feld leisteten sich in der Schlussphase dann einen Fehler, der beinahe bestraft wurde: Joker Beister war nach einem Steilpass frei durch, scheiterte allerdings mit seinem Abschluss an einer aufmerksamen Parade von Trapp (78.). Auf der Gegenseite versuchte sich Oczipka mit einem wuchtigen Freistoßversuch - Drobny parierte (83.). Schlussoffensive der Nordlichter - mit dem eigewechselten van der Vaart? Von wegen! Vielmehr legte wieder Djourou einen Gegenspieler im Strafraum, dieses mal war es Stendera. Meier trat erneut an, hämmerte das Leder allerdings an die Querlatte (90.+2). Das 2:1 reichte aber dennoch, da wenig später Schluss war.
Frankfurt gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) beim Aufsteiger aus Köln. Der HSV empfängt bereits tags zuvor (15.30 Uhr) die mittlerweile heiß laufenden Borussen aus Dortmund.