Hertha-Coach Pal Dardai reagierte auf die 1:2-Niederlage in Wolfsburg mit vier Änderungen: Langkamp spielte im Abwehrzentrum für Hegeler, zudem nahmen Plattenhardt, Niemeyer und Beerens die Plätze von Stocker, Schieber und Ndjeng ein.
Augsburgs Trainer Markus Weinzierl beließ es derweil gegenüber dem 2:2 gegen Leverkusen bei zwei Wechseln: Für Kohr verteidigte Feulner hinten rechts, zudem erhielt Caiuby nach seinem Joker-Tor in der Vorwoche das Vertrauen, für ihn musste Ji weichen.
Im Vorfeld der Partie hatte Dardai angekündigt, dass seine Elf "aggressiv sein und Zweikämpfe führen" wird. Dem war auch von Anfang an so. Dabei waren die Rollen klar verteilt: Die Hauptstädter standen tief in der eigenen Hälfte, überließen Augsburg den Ball und das Mittelfeld und lauerten auf schnelle Gegenangriffe. Da die Berliner defensiv sicher standen und wenig zuließen, nach vorne aber kaum ein Risiko eingingen, war das Spiel nicht gerade reich an Torraumszenen.
Kalou vergibt für Berlin, Bobadilla für Augsburg
Die erste Torannäherung verzeichneten die Berliner: Nach einem Ballgewinn schalteten sie schnell um, nach einer Flanke klärte Baba mit dem Kopf - allerdings nicht entscheidend. Kalou setzte zu einem Seitfallzieher an, traf die Kugel aber nicht richtig (9.). Nach gut 20 Minuten die zweite Gelegenheit nach dem gleichen Muster: Die Hertha brach nach einem verteidigten Augsburger Freistoß über die Seite in Person von Beerens durch, dieser flankte herein, doch im Zentrum kam Kalou mit dem Kopf nicht mehr ganz heran (24.).
Wenig später die erste Großchance auf der Gegenseite: Nach einer Baba-Hereingabe zog Bobadilla von der Strafraumgrenze ab, verfehlte sein Ziel aber knapp (28.). Diese Möglichkeiten waren die einzigen nennenswerten in Durchgang eins. Mit einem torlosen Zwischenstand begaben sich die Mannschaften in die Katakomben.
Der 23. Spieltag
Skjelbred zieht ab - vorbei
Auch nach Wiederbeginn änderte Dardai die taktische Ausrichtung nicht. Die Berliner beschränkten sich weiter auf Konter - und hatten mit dieser Marschroute die erste Chance des zweiten Abschnitts: Skjelbred verzog aber von der Strafraumgrenze aus halblinker Position (50.).
Beide Mannschaften geizten auch nach dem Seitenwechsel mit Möglichkeiten. Die "Alte Dame" agierte zu mutlos, der FCA fand keine Lücke im Defensivverbund der Hausherren. Zu uninspiriert, zu langsam agierten die Fuggerstädter in der Offensive. Auch von den Standards ging kaum Gefahr aus. So sahen die Zuschauer im Olympiastadion nicht gerade ein ansprechendes Spiel.
Ndjeng wirft, Hegeler stochert, Kalou trifft
Als sich alle bereits auf eine eigentlich folgerichtige Nullnummer eingestellt hatten, durften die Fans doch noch die Arme nach oben reißen: Nach einem Ndjeng-Einwurf stocherte Hegeler den Ball zu Kalou, der Ivorer traf aus kurzer Distanz - 1:0 (88.).
Augsburg warf nun alles nach vorne: Zunächst nickte Ji eine Flanke von Baier über Krafts Tor (89.), in der Nachspielzeit wurde Caiubys Versuch geblockt (90.+3). So blieb es beim knappen, aber nicht unverdienten Sieg für die Hauptstädter.
Damit hat die Hertha einen wichtigen Dreier im Tabellenkeller gelandet. Nun gilt es für die Berliner nachzulegen. Am Freitag (20.30 Uhr) gastiert sie beim VfB Stuttgart. Die Augsburger spielen einen Tag später (15.30 Uhr) zu Hause gegen den VfL Wolfsburg.